SQM-Aktie im freien Fall – winkt ein Schnäppchen?
Für die SQM-Aktie (WKN: 895007) ging es am Donnerstag abermals um -8% bergab. Damit setzte das Papier des zweitgrößten Lithiumproduzenten der Welt seine monatelange Talfahrt fort und schloss den Handelstag auf einem neuen Jahrestief. Waren die Quartalszahlen der Sociedad Química y Minera de Chile so eine Enttäuschung?
ℹ️ SQM vorgestellt
Die Sociedad Quimica y Minera de Chile (kurz SQM) ist ein chilenischer Chemiekonzern mit Sitz in der Hauptstadt Santiago de Chile. Eigenen Angaben zufolge ist der Konzern der weltgrößte Hersteller von Kaliumnitrat und Jodprodukten. Zudem ist SQM der weltweit zweitgrößte Produzent von Lithium. An der Börse ist SQM derzeit ca. 13 Milliarden US$ wert.
Umsatz und Gewinn auf Talfahrt
Wie alle Lithiumproduzenten in den letzten Tagen und Wochen legte auch SQM am Donnerstag miserable Quartalszahlen vor. Der Umsatz des chilenischen Lithiumkonzerns sank im dritten Quartal im Jahresvergleich um knapp 40% auf 1,84 Milliarden US$.
Noch schlimmer zeigt sich die Gewinnentwicklung. Der Nettogewinn verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 56% auf 479 Millionen US$. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis lagen unter den Erwartungen der Analysten.
Besonders schlecht schnitt der Geschäftsbereich Lithium des Bergbaukonzerns ab. Obwohl die geförderte Menge um 4% stieg, ging der Umsatz in diesem Bereich um 47% zurück. Grund für den massiven Umsatzeinbruch ist der Preisverfall des Leichtmetalls. Seit einem Höchststand vor einem Jahr ist der Lithiumpreis um rund 70% eingebrochen.
Vom 2- auf das 3-Jahrestief
Die SQM-Aktie befindet sich seit neun Monaten in einem klaren Abwärtstrend, in dessen Zuge sich ihr Wert halbiert hat. Der Lithiumtitel notiert momentan nur noch hauchdünn über seinem 2-Jahrestief von Dezember 2021.
Wird auch dieser Widerstand durchbrochen, könnte die SQM-Aktie sogar auf ein 3-Jahrestief zurückfallen.
Das Angebot übersteigt die Nachfrage
SQM gibt traditionell keine Prognose für einzelne Quartale und das Gesamtjahr ab. Einziger Hinweis auf die weitere Geschäftsentwicklung bei Lithium ist die Kommentierung der Quartalszahlen durch SQM-Chef Ramos. Er sieht zwar weiterhin eine starke langfristige Nachfrage nach Lithium, gesteht aber ein, dass kurzfristig zusätzliche Fördermengen und hohe Lagerbestände auf den Preis des Leichtmetalls drücken würden.
Ich rate Anlegern, einen großen Bogen um die SQM-Aktie zu machen. Im Gegensatz zu anderen Bergbauunternehmen sind die Chilenen viel zu abhängig von Lithium. Experten gehen davon aus, dass bereits in zwei Jahren das Angebot an Lithium die weltweite Nachfrage übersteigen wird. Für SQM sind das ganz schlechte Nachrichten.
Zudem ist die Geschwindigkeit des technologischen Wandels in der Batterieindustrie so hoch wie in kaum einer anderen Industrie. Das Aufkommen neuer Batterietechnologien wie dem Natrium-Ionen-Akku könnte mittel- bis langfristig das Aus für den Grundstoff Lithium bedeuten.
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