SQM: Ist diese Lithium-Aktie ein Schnäppchen?

Die Aktie des chilenischen Unternehmens Sociedad Química y Minera de Chile, kurz SQM (WKN: 895007), steht vor großen Herausforderungen angesichts der Pläne der chilenischen Regierung, den Lithiumabbau im Land zu verstaatlichen. Diese machen dem Papier arg zu schaffen. Wie sollten Anleger jetzt mit der Situation umgehen?

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SQM vorgestellt
Die Sociedad Química y Minera mit Sitz in Santiago de Chile ist ein Chemiekonzern. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Kaliumnitrat und Iodprodukten und einer der größten Produzenten von Lithiumsalzen. An der Börse wird SQM derzeit mir rund 18 Milliarden US$ bewertet.

Der Staat spielt mit

Mitte April ging es für die Aktien von SQM an der New Yorker Börse schlagartig bergab von 83 US$ auf 63 US$. Wirklicjh erholt hat sich der Titel seitdem nicht. Auch der Aktienkurs von Albemarle (WKN: 890167), einem weiteren Unternehmen mit Lithium-Soleprojekten in der nördlichen Atacamawüste Chiles, verzeichnet deutliche Verluste.

Auslöser des Kursrutsches waren die Pläne von Präsident Gabriel Boric, die vorsehen, dass private Unternehmen zukünftig beim Lithiumabbau in Chile mit dem Staat zusammenarbeiten müssen. Konkret bedeutet dies, dass der Staat mindestens 50,1% der Anteile an Lithiumproduzenten besitzen wird.

Präsident Boric betonte, dass Chile über eine der weltweit größten Lithiumvorkommen verfüge und es sich nicht leisten könne, daraus keinen Nutzen zu ziehen. Bestehende Verträge sollen von der Regierung respektiert werden, doch sie plant auch Nachverhandlungen vor Ablauf der Verträge.

Vertrag läuft bis 2030

Diese Situation stellt SQM vor eine schwierige Entscheidung. Der Vertrag des Unternehmens läuft noch bis 2030, und bis dahin könnte SQM unter den aktuellen Bedingungen weiterhin seinen Solebetrieb als einen der größten und profitabelsten der Welt führen.

Allerdings hat die Regierung auch bei laufenden Verträgen ein Druckmittel in der Hand. Letztendlich entscheidet die Politik darüber, welches Unternehmen nach Ablauf bestehender Verträge den Zuschlag für neue Projekte erhält.

SQM muss also abwägen, ob es die Produktion unter den bisherigen Rahmenbedingungen bis 2030 fortsetzen und möglicherweise danach den Betrieb und weitere Genehmigungen verlieren möchte. Alternativ könnte SQM dem Staat bereits vorher eine Mehrheitsbeteiligung einräumen und im Gegenzug eine längere Betriebserlaubnis aushandeln.

Keine einfache Entscheidung für das Management

Die Entscheidung ist für das Management von SQM alles andere als einfach, insbesondere da es vor dem Ende der aktuellen Lizenz noch zwei reguläre Regierungswechsel geben wird. Die Regierung von Gabriel Boric ist bereits geschwächt und könnte einer anderen Regierung mit einer anderen Lithiumagenda Platz machen.

Aktie aktuell kein Kauf

Es gibt noch viele Unklarheiten, darunter die Finanzierung der staatlichen Anteile und mögliche Entschädigungen. Das hält den Aktienkurs entsprechend unter Druck und spricht aus meiner Sicht aktuell nicht dafür, die Aktie zu kaufen. Zumindest sollten Anleger besser eine Bodenbildung abwarten.

Im Vergleich dazu sind die Auswirkungen der neuen Lithiumstrategie in Chile meiner Meinung nach für Albemarle weniger gravierend. Das Unternehmen hat einen Vertrag, der bis 2043 läuft, und sein Lithiumportfolio ist deutlich breiter diversifiziert als das von SQM.

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