Square: Mega-Übernahme von Afterpay ist Angriff auf Affirm

Sascha
02.08.21

Der US-Zahlungsdienstleister Square möchte seinen auch in Europa erfolgreichen australischen Wettbewerber Afterpay kaufen. Dabei bieten die Amerikaner unter Führung von Jack Dorsey 39 Milliarden AU$ (umgerechnet knapp 29 Milliarden US$ respektive gut 24 Milliarden €), was einer Übernahmeprämie von etwa 30% entspricht.

Square ist ein Finanzdienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz im kalifornischen San Francisco (USA), das sich auf Payment-Lösungen spezialisiert hat. Gegründet wurde die mittlerweile zu einem kleinen Konzern herangewachsene Gesellschaft im Jahr 2009 von Jim McKelvey und Jack Dorsey, nachdem letzterer das von ihm mitgegründete Social-Media-Startup Twitter verlassen hatte. Inzwischen fungiert Dorsey als CEO von Square und Twitter.

Square zielt auf die BNPL-Funktion von Afterpay

Square-CEO Jack Dorsey sagt im Zuge der Übernahme:

Zusammen können wir unsere Cash-App- und Verkäufer-Systeme besser miteinander verbinden, um Händlern und Verbrauchern noch überzeugendere Produkte und Dienstleistungen zu bieten.

In erster Linie dürfte sich Square für die überzeugende „Buy Now, Pay Later“-Funktion (BNPL) von Afterpay interessieren. Denn dieses „Kauf jetzt, bezahle später“ hat zuletzt an Beliebtheit deutlich hinzugewonnen.

Dabei ist diese Funktion für beide Seiten interessant. Denn angesichts von Null- respektive sogar Negativzinsen sind die Kosten für die Verbraucher überschaubar. Nichtsdestotrotz fallen natürlich gewisse Kosten an – und diese Kosten sind eben der Umsatz sowie größtenteils auch der Gewinn der entsprechenden Anbieter. Vorreiter dieses Geschäftsmodells war dabei Affirm, die erst vor wenigen Monaten selbst an die Börse gegangen sind (wir berichteten seinerzeit).

Klare Attacke von Square auf Affirm!

Affirm wurde unter anderem mit Hilfe des Star-Investors Peter Thiel ins Leben gerufen und wird von keinem Geringeren als dessen langjährigem Mitstreiter, dem ehemaligen PayPal-Technikchef Max Levchin, als CEO und Chairman geführt. Die Übernahme von Afterpay kann somit getrost als Angriff von Square auf Affirm gewertet werden. Auch wenn sich die Affirm-Aktionäre aktuell ebenfalls über deutliche vorbörsliche Kursgewinne freuen können. Die Anteilseigner von Afterpay dagegen scheinen noch etwas skeptisch zu sein.

Denn die Aktie notiert mit knapp unter 115 AU$ – trotz starker Zugewinne – noch deutlich unter dem gebotenen Übernahmepreis. Konkret verfügt sie bis zu diesem noch über ein Kurspotenzial von mehr als +10%. Vor diesem Hintergrund stellt der Titel für mich derzeit noch immer eine gute Halteposition dar. Die Aktie von Affirm würde ich hingegen über 60 US$ eher verkaufen. Hier sind erst Kurse um oder unter 50 US$ wieder Kaufkurse. Auf diesem Kursniveau scheint hier nämlich ein tragfähiger charttechnischer Boden eingezogen worden zu sein...

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