S&T: Shortseller greifen an – Vorstand kauft Aktien!
Die Aktie von S&T (WKN: A0X9EJ) gerät heute böse ins Straucheln, der Kurs fällt um -30,15% auf 13,09 €. Der bekannte Shortseller Fraser Perring hat in seinem Viceroy Research mit dem IoT-Spezialisten erneut ein Shortopfer aus der DACH-Region entdeckt.
S&T ist ein österreichischer Konzern aus Linz mit einem Umsatz in Milliardenhöhe. Das TecDAX-Unternehmen ist spezialisiert auf IoT- und Industrie-4.0-Anwendungen. S&T entwickelt diese smarten Lösungen selbst, generiert aber auch einen Teil seiner Erlöse durch den Verkauf von Produkten Dritter.
Umsatz und Ertrag künstlich gepusht?
Viceroy Research belastet S&T nun, indem es der Konzernführung unlautere Geschäftspraktiken unterstellt. Einige Risiken des Geschäftsmodells – diese identifizieren die Leerverkäufer in „geringwertigen IoT-Assets“ sowie außerbilanziellen Risikopositionen – habe S&T seinen Aktionären verschwiegen.
Zudem stellt die Shortstudie die Geschäftspraxis der Buy-and-Build-Strategie in ihrer Art und Weise in Frage. So kaufe S&T „minderwertige Umsätze und Erträge zu Schleuderpreisen“, um anschließend den Wert „künstlich zu erhöhen“. Die meisten Akquisitionen im Technologiebereich würden laut Viceroy-Informationen zum 0,5-fachen des Umsatzes getätigt und ergänzten die Aktienbewertung von S&T zum 1-fachen des Umsatzes.
Viceroy Research nimmt auch in diesem Report kein Blatt vor den Mund und resümiert, dass wohl keiner an S&T aus einem wirtschaftlich vernünftigen Sinne interessiert sei. Bereits vor rund einem Jahr hatte ein Shortseller-Report Aktionäre aufgeschreckt (wir berichteten).
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S&T verspricht Aufklärung
S&T reagierte am späten Donnerstagnachmittag in einer ersten Stellungnahme, „wobei der wesentliche Grund für den Bericht nicht in der operativen Performance“ S&Ts liege, sondern in „angeblichen, teilweise mehr als 10 Jahre zurückliegenden, Compliance-Verstößen“.
Einige Vorwürfe stünden weder mit dem aktuellen Management, noch der S&T AG selbst in Verbindung, so der Linzer Konzern. Für die nächsten Tage wird S&T ein ausführliches Statement sowie ein Maßnahmenpaket vorbereiten.
Am Markt überwiegt Unsicherheit
Der S&T-Konzern kauft regelmäßig eigene Aktien zurück, dazu wies er im Geschäftsjahr 2020 einen Cash-Zufluss nach Investitionen von 107 Millionen € aus. Zudem arbeitete S&T über die letzten Jahre stets profitabel. Eigentlich ist die Aktie kein typischer Shortkandidat.
Jedoch warten Anleger auch bei S&T lieber ab, ohne sich die Finger zu verbrennen, wobei nach einer Shortattacke immer Negativereignisse im Kurs schon eingepreist werden. Deshalb würde ich das Überraschungspotenzial der S&T-Aktie auch nicht unterschätzen.
S&T-Vorstand Hannes Niederhauser hat jedenfalls den heutigen Kurssturz genutzt und für rund 132.800 € Aktien bei Kursen von 13,23 bis 13,30 € gekauft.
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