Stadler Rail: Waggon-Geschäft floriert – Aktie haussiert
Aktien von Stadler Rail (WKN: A2ACPS) sind bei Anlegern gefragt: Seit dem IPO im April haussierte der Zugwaggon-Hersteller an der Schweizer Börse vom Emissionspreis bei 38 Franken (CHF) bis auf exakt 50,00 CHF am 27. November.
Der Chef der Schweizer Börse SIX, Jos Dijsselhof, wurde zum IPO am 12. April mit folgenden Worten zitiert:
Wir sind überzeugt, dass die Kotierung weitere, erfolgreiche Kapitel in der zukünftigen Unternehmensgeschichte unterstützen wird.
Stadler Rail ist auf Expansionskurs
Ob Straßenbahnen in Bern oder Augsburg, Eisenbahnen des Typs "Flirt" in Aserbaidschan oder wasserstoffbetriebene Züge in den USA, Stadler Rail hat ein breites Produktspektrum.
Der europäische Markt ist dank dem ausgedehnten Schienennetz der wohl attraktivste Markt für das Thurgauer Unternehmen. In Europa kommt Stadler Rail auf einen Marktanteil von 15%, in den USA auf einen Bruchteil dessen. In Europa profitiert der Konzern aktuell von einer besonders hohen Nachfrage nach Zügen.
Durch ein Joint-Venture mit dem ansässigen Schienenfahrzeug-Hersteller PT INKA arbeitet Stadler aktuell am Markteintritt in Indonesien. Der Schweizer Konzern bezeichnet den Schritt als „strategisch wichtig“, um im südostasiatischen Raum Fuß zu fassen. Auch die neue S-Bahn-Generation für Berlin kommt aus dem Hause Stadler. Vor der geplanten Inbetriebnahme der Fahrzeuge ab 2021 findet aktuell die Prüfphase statt.
Stadler Rail-Chef Peter Spuhler, der vor dem Börsegang 80% an seinem Unternehmen hielt, blickt weiter optimistisch in die Zukunft. Mit einem Auftragsbestand von weit mehr als 14 Milliarden CHF kann er das.
Ein Konzern im Auftragsrausch
Viele Aufträge von Stadler gehen in den dreistelligen Millionenbereich. Der 200 Millionen Euro schwere Vertrag mit der VR Group aus Finnland umfasst die Lieferung von 60 Lokomotiven. Der ebenfalls aus dem ersten Halbjahr datierende Auftrag für Metro-Züge in der US-Metropole Atlanta summiert sich gar auf 600 Millionen US-Dollar.
Der Vorteil: Stadler Rail fertigt auf Kundenwünsche spezifizierte Schienenfahrzeuge. Auf 8.000 produzierte Züge und Lokomotiven, die in Betrieb sind, bringt es der Stadler-Konzern aktuell in 41 Ländern. Diese und alle von Stadler betriebenen Züge legen akkumuliert 170 Millionen Kilometer pro Tag zurück.
Für das erste Halbjahr liegt das EBIT bei 47 Millionen CHF oder 33% mehr wie im Vorjahr. Die Umsätze stiegen von 798 Millionen CHF im ersten Halbjahr 2018 auf 1,12 Milliarden CHF im ersten Halbjahr 2019.
Der gesamte Auftragsbestand summiert sich per Ende Juni auf 14,4 Milliarden CHF oder 10% mehr wie zum Vorjahreszeitpunkt. Allerdings musste Stadler Rail auch mehr Geld in die Hand nehmen für eigene Investitionen. Diese verdreifachten sich. Das Geld steckt der Zugmaschinen-Spezialist in Kapazitätserweiterungen an den Standorten in St. Margrethen, Herne und Salt Lake City.
Steigende Margen bei steigenden Umsätzen
Laut firmeneigener Guidance soll die Gewinnmarge nach Abschreibungen mittelfristig zwischen 8 und 9% liegen. Das ist höher als in den vergangenen Jahren – 2018 betrug die EBIT-Marge 7,5%. So schaut eine transparente, glaubwürdige Finanzmarktkommunikation aus. Für 2019 rechnet Stadler mit einer EBIT-Marge von 7%.
Aktie ein klarer Kauf
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Stadler Rail sein hohes Expansionstempo fortsetzt. Ich glaube wie viele Value-orientierte Anleger an das Investment, das durch eine starke Dividende versüßt wird.