Standard Lithium +45%: Wohin rennt die Aktie 2023 noch?

31.01.23

Die Standard-Lithium-Aktie (WKN: A2DJQP) hat Anfang Januar zum Höhenflug angesetzt und ist seitdem um mehr als +45% auf 5,81 CA$ hochgeschnellt. Der Newsflow war zuletzt positiv und am Dienstag gibt das Unternehmen die nächste gute Nachricht bekannt: Diesmal geht es um den Plan, bei der Produktion entstehende Treibhausgase einzufangen und gewinnbringend zu nutzen. Wie nachhaltig ist das neue Anlegervertrauen?

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Standard Lithium mit Sitz in Kanada ist spezialisiert auf die Gewinnung und Erzeugung von Lithiumcarbonat – ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Akkus, wie sie etwa in Smartphones und E-Autos stecken. Seit Februar 2022 sieht sich das Unternehmen in der Entwicklungsphase jedoch mit schwerwiegenden Vorwürfen eines prominenten Shortsellers konfrontiert, die das Anlegervertrauen massiv geschädigt haben.

Das Kernprojekt von Standard Lithium, als erstes Unternehmen überhaupt die Direkt-Lithiumextraktions-Technologie (DLE) zu kommerzialisieren, ist bereits hochambitioniert. Doch damit nicht genug: Die Kanadier haben sich eine umfassende Strategie zurechtgelegt, um im Produktionsprozess entstehendes CO2 abzuscheiden, einzulagern und effektiv zu nutzen. Zu diesem Zweck ist der Minenbetreiber im vergangenen Mai mit 2,5 Millionen US$ beim norwegischen Spezialisten Aqualung Carbon Capture eingestiegen.

Pilotanlage zur CO2-Abscheidung installiert

Am Dienstagmorgen hat Standard Lilthium nun verkündet, dass eine von Aqualung gebaute Pilotanlage zur Kohlenstoff-Abscheidung und -Speicherung (Fachbegriff: CO2-Sequestrierung) am Teststandort, eine Erdgasverarbeitungs-Anlage in Süd-Arkansas, erfolgreich installiert wurde. Den Angaben nach werden die Standard-Ingenieure bald bewerten können, wie tragfähig die Technologie sowohl technisch als auch finanziell ist und inwieweit sie in künftigen Lithium-Anlagen zur Minimierung von Treibhausgasen beitragen kann.

Andy Robinson, Präsident und COO von Standard Lithium, kommentiert:

Wir freuen uns darauf, diese innovative Technologie zur Kohlenstoffabscheidung zu testen, um besser zu verstehen, wie Standard Lithium die nachhaltigsten Produktionsprozesse einsetzen und gleichzeitig kohlenstoffarme Lithiumprodukte in die Lieferkette der Energiewende in Nordamerika integrieren kann.

Aktienkurserholung dank Projekt-Fortschritt

Für Standard-Lithium-Anleger war 2022 ein Börsenjahr zum Vergessen: Ein mieses Marktumfeld und der kritische Bericht von Shortseller Hindenburg Research ließen die Aktie nach und nach von 12,50 auf 4 CA$ abstürzen. Kurz vor Neujahr leitete der Titel jedoch eine steile Aufwärtsbewegung ein, die den Kurs seitdem wieder um über +45% hochschnellen ließ.

So hat der Minenbetreiber zuletzt mit einem positiven Newsflow bei zweifelnden Anlegern wieder einige Pluspunkte gesammelt: Zu den Highlight gehören der DFS- und FEED-Auftrag für die Koch-Industries-Tochter OPD, die Festlegung von „wichtigen Parametern“ der Lithiumanlage mit dem Kölner Chemiekonzern Lanxess und Andeutungen über „intensive Dialoge“ mit potenziellen Liefer- und Abnahmepartnern.

Nein, Danke!

Dennoch bleibt Standard Lithium unter dem Strich ein Hoch-Risiko-Asset – zumal das Unternehmen in seinen Investoren-Präsentationen und Finanzberichten zu wenig dafür tut, die Monetarisierung seiner Zukunftsprojekte zu beschreiben und die schwerwiegenden Shortseller-Vorwürfe zu entkräften.

Auch wenn die vier kleinen Analystenhäuser, die Standard Lithium covern, sich vom kommerziellen Erfolg des Unternehmens überzeugt zeigen: Ich für meinen Teil werde die Geschehnisse bei den Kanadiern weiterhin von der Seitenlinie verfolgen, weil Verwässerungen und Kursstürze bis hin zum Totalausfall zu befürchten sind.

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