Standard Lithium +9%: Sind die Zweifel damit bald beseitigt?
Dank seines Großaktionärs Koch Industries hat sich Standard Lithium (WKN: A2DJQP) für die Machbarkeitsstudie seines Arkansas-Projekts ein namhaftes Ingenieurbüro geangelt. Die Meldung ließ die Aktie am Mittwoch um über +9% auf 7,15 CA$ springen. Der im kommenden Frühjahr erwartete Bericht hat das Potenzial, die schwerwiegenden Shortseller-Vorwürfe gegen das Unternehmen zu entkräften – oder das Anlegervertrauen endgültig zu ruinieren.
Standard Lithium mit Sitz in Kanada ist spezialisiert auf die Gewinnung und Erzeugung von Lithiumcarbonat – ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Akkus, wie sie etwa in Smartphones und E-Autos stecken. Seit Februar sieht sich das Unternehmen in der Entwicklungsphase jedoch mit schwerwiegenden Vorwürfen eines prominenten Shortsellers konfrontiert, die das Anlegervertrauen massiv geschädigt haben.
Koch-Industries-Ingenieure übernehmen definitive Machbarkeitsstudie
Am Mittwoch ist die Aktie von Standard Lithium an der Torontoer Börse um mehr als +9% auf 7,15 CA$ hochgeschnellt. Der Rohstoffförderer hat zuvor ein Update zu seiner geplanten Lithium-Anlage im US-Bundesstaat Arkansas geliefert. Demnach hat das Unternehmen den Auftrag für das Front End Engineering Design (FEED) und die endgültige Machbarkeitsstudie (DFS) des Projekts an Optimized Process Designs (OPD) vergeben – ein Geschäftsbereich des großen US-Mischkonzerns Koch Industries, der einen großes Paket an Standard-Lithium-Aktien hält.
Die FEED-Studie wird demnach zunächst verschiedene Prozessoptimierungs- und Kompromissstudien berücksichtigen, deren Ergebnisse in einem DFS-Bericht zusammengefasst werden, der im ersten Halbjahr 2023 veröffentlicht werden soll.
Andy Robinson, Präsident und COO von Standard Lithium, kommentiert:
Die Vergabe dieser FEED-Studie stellt einen bedeutenden Meilenstein für Standard Lithium dar, da sie das Unternehmen und alle unsere Projektpartner der Kommerzialisierung näher bringt.
Hindenburg-Bericht noch immer nicht entkräftet
Seitdem der Leerverkäufer Hindenburg Research im Februar seinen kritischen Bericht über Standard Lithium veröffentlicht hat, sind Anleger bei der kanadischen Aktie zögerlich geworden. Trotz einiger positiver Meldungen über den Fortschritt seiner Projekte in diesem Jahr ist der Titel seit Januar um mehr als -40% abgesackt.
So behauptet der Shortseller, dass die Technologie zur direkten Lithiumextraktion (DLE) von Standard Lithium nicht funktionieren könne, da sie auf fehlerhaften Prozessen beruhe. Fakt ist, dass es bislang noch keinem Unternehmen gelungen ist, DLE im kommerziellen Maßstab einzusetzen und auch die Kanadier sind einen Proof-of-Concept bislang schuldig geblieben.
Standard Lithium hat sich von Anfang an gegen die Hindenburg-Anschuldigungen gewehrt, entkräften konnte der Rohstoff-Produzent sie bislang jedoch nicht. Als Reaktion hat das Unternehmen im Juli zwei leitende Ingenieure eingestellt, um die Projektentwicklung zu überwachen.
Bullische Analysten von Shortseller-Attacke unbeeindruckt
Nun ist es gelungen, mithilfe des Großaktionärs Koch ein namhaftes Ingenieursbüro mit der Fertigstellung eines für Investoren wegweisenden Berichts zu beauftragen. Dieser dürfte im nächsten Frühjahr endgültig darüber Aufschluss geben, ob die DLE-Technologie nur ein Schwindel ist oder das doch Potenzial besitzt, das Lithiumgeschäft zu revolutionieren.
Die vier Analysten, die Standard Lithium verfolgen, glauben jedenfalls an einen Durchbruch der Kanadier, empfehlen den Kauf der Aktie und gestehen ihr im Schnitt fast 100% Kurspotenzial zu.
Reales Komplettverlust-Risiko
Ich bin da weniger optimistisch. Hindenburg ist schließlich kein Nobody, der gänzlich unfundierte Anschuldigungen erhebt. Das hat die Research-Gesellschaft medienwirksam im Fall des Brennstoffzellen-Start-ups Nikola bewiesen, das zugeben musste, bezüglich der Fahrbarkeit seiner Trucks gelogen zu haben.
Hype-Themen wie in diesem Fall Lithium werden leider immer wieder von skrupellosen Geschäftemachern mit Anlagevehikeln ohne Substanz bespielt. Jede Anlegergeneration muss das aufs Neue lernen. Wer mit der Standard-Lithium-Aktie spektakulären Gewinnen nachjagt, sollte entsprechend auch bereit sein, das Risiko eines Komplettverlusts zu tragen.
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