Standard Lithium: Short-Attacke berechtigt?

Manuel
26.11.21

In Zeiten von Rekordpreisen am Lithium-Spotmarkt fliegen auch die Aktien von Lithiumproduzenten (in spe) hoch. Shortseller haben es nun auf Standard Lithium (WKN: A2DJQP) abgesehen. Diese gilt als Qualitätsunternehmen, weshalb wir einen genauen Blick auf die aktuellen Entwicklungen geworfen haben.

Standard Lithium besitzt ein Lithiumvorkommen in Südwest-Arkansas. Investoren sind in der Erwartung, dass das Vorkommen 2025 in Produktion gebracht wird.

Auf dem Papier ein Spitzenprojekt

Die Eckdaten des Projekts, dessen Post-tax NPV (Net Present Value) bei 1,97 Milliarden US$ und dessen Kapitalinvestitionen (CAPEX) mit 870 Millionen US$ angegeben werden, sind erstklassig. Die Mine nahe El Dorado soll zwanzig Jahre laufen und eine Tonne 99%-Lithiumhydroxid zu je 2.600 US$ produzieren.

Aufsichtsratschef Dr. Andy Robinson kommentierte die Vorlage der vorläufigen Machbarkeitsstudie (PEA) im Oktober:

Die Fähigkeit, diese PEA vorzulegen mit ihren attraktiven Projektgrundlagen, basiert auf den vielen zehntausend Stunden, die das Team von Standard Lithium damit verbracht hat, die Lithiumextraktionstechnologie im vorkommerziellen Maßstab zu erproben.

Das Problem ist – und das bescheinigen die Shortseller von Blue Orca Capital – dass Standard Lithiums Gewinnungsrate im Extraktionsprozess zu hoch angegeben sei. Blue Orca Capital führt konkret auf, dass gemäß der bei der Arkansas Oil & Gas Commission eingereichten Produktionsdaten die Lithiumgewinnungsrate der Pilotanlage nicht bei den erwarteten 90% steht. Nach Berechnungen von Blue Orca habe die Gewinnungsrate lediglich 13% erreicht.

Privatplatzierung stützt nach Short-Attacke

Die Aktie von Standard Lithium wurde am Donnerstag an der Börse Toronto bei 13,20 CA$ gehandelt. Vom Tief haben sich die Notierungen seit dem Verlaufstief der Short-Attacke bei 8,53 CA$ gut erholt.

Standard Lithium versucht die Vorwürfe zu entkräften, in dem es Blue Orca Capital eine Missinterpretation der Daten vorhält. Zudem verweist Standard Lithium darauf, dass der Hauptzweck der Pilotanlage darin bestehe, „den Entwurf und die Skalierung einer kommerziellen Anlage in Vorbereitung auf eine Machbarkeitsstudie zu ermöglichen“.

Vor zwei Tagen verkündete der US-Lithiumproduzent dann den Einstieg von Koch Strategic Platforms, die Aktien von Standard Lithium im Wert von 100 Millionen US$ zu 9,43 CA$ pro Anteil erwerben.

Kosten entscheidend

Die Kostenkurve – das heißt, mit welchem Preis sich Standard Lithium neben anderen Lithiumproduzenten positionieren wird – ist aus Investorensicht das entscheidende Puzzleteil. Das Projekt ist vielversprechend und zieht unverändert Großkapital an, was eine Weiterentwicklung fördern wird.

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