Starbucks-Aktie +7%: Nach diesem Coup zuschlagen?

Die Starbucks-Aktie (WKN: 884437) erlebt unerwarteten Aufwind. Der US-Titel ist am Freitag fast +7% auf 79,27 US$ hochgesprungen, mit deutlich erhöhtem Handelsvolumen. Nach monatelangem Abwärtstrend gibt es eine bedeutende Entwicklung, die den Kurs nun weiter beflügeln könnte. Was steckt hinter dieser überraschenden Wendung?

Elliotts Eingreifen

Für den Aufwind der Starbuck-Aktie sorgte kein Geringerer als der aktivistische Investor Elliot Investment Management. Den Angaben des Wall Street Journal zufolge hat das Unternehmen eine große Beteiligung an Starbucks aufgebaut und drängt den Kaffeekonzern nun privat dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um den Aktienkurs zu steigern.

Anleger reagierten daraufhin am Freitag mit dem Kurssprung und einem Handelsvolumen, das dreimal so hoch war wie üblich, denn solche Interventionen haben in der Vergangenheit oft zu geführt, dass sich die Geschäftsaussichten signifikant verbessern.

Die genauen Forderungen von Elliott und der Umfang der Beteiligung wurden nicht offengelegt, doch es scheint gesichert, dass der Investor auf strategische Änderungen drängt.

Starbucks unter Druck

Seit mindestens einem Jahr befindet sich das Geschäft von Starbucks im Abwärtstrend. Die Aktie des Kaffeekettenbetreibers hat in den letzten Monaten stark an Wert verloren, was vor allem auf schwache Quartalszahlen und enttäuschende Prognosen zurückzuführen ist.

Die zuletzt veröffentlichten Q1-Zahlen waren ernüchternd. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 2% auf 8,56 Milliarden US$ zurück. Besonders besorgniserregend ist der Umsatzrückgang in den wichtigsten Märkten USA und China. Während der Umsatz auf vergleichbarer Fläche in den USA um 3% sank, betrug das Einnahmen-Minus in China sogar 11%. Auch der Gewinn pro Aktie lag mit 0,68 US$ deutlich unter den Erwartungen der Analysten.

Eine schwache Prognose

Das Management von Starbucks hat zudem seine Jahresprognose nach unten korrigiert. Das erwartete Umsatzwachstum liegt nun nur noch im niedrigen einstelligen Bereich, weit entfernt von den zuvor prognostizierten 7-10%. Auch die Gewinnerwartung wurde erheblich reduziert.

Starbucks-Chef Laxman Narasimhan gab bei der Präsentation der Quartalszahlen zu, dass die aktuellen Herausforderungen größer seien als erwartet. Er führte die schwache Nachfrage auf die fragile Weltwirtschaft und die starke Konkurrenz zurück.

Neue Hoffnung durch Elliott

Das Eingreifen von Elliott könnte jedoch neue Hoffnung für Anleger bringen. Der aktivistische Investor hat in der Vergangenheit oft erfolgreich Druck auf das Management ausgeübt, um notwendige Veränderungen herbeizuführen und den Aktienkurs zu steigern.

Analysten zeigen sich vorsichtig optimistisch. Die Beteiligung von Elliott könnte den nötigen Anstoß geben, um die strategische Ausrichtung von Starbucks zu überdenken und notwendige Kostensenkungen sowie Effizienzsteigerungen umzusetzen.

Ein unsicheres Spiel

Trotz der neuen Hoffnung bleibt die Lage für Starbucks unsicher. Die Konkurrenz im internationalen Café-Geschäft ist hoch und die Marke hat in den letzten Jahren an Anziehungskraft verloren. Langfristige Investoren könnten jedoch von den nun erhofften Veränderungen profitieren, sofern diese erfolgreich umgesetzt werden.

Insgesamt bleibt aber abzuwarten, wie sich die Gespräche zwischen Elliott und dem Starbucks-Management entwickeln und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden. Anleger sollten die Situation vorerst genau beobachten und sich auf weitere Volatilität einstellen.