StartMonday: Achtung, Totalverlust droht!
Von Zeit zu Zeit warnen wir immer wieder gerne vor gehypten "Luftnummer"-Aktien, die sich früher oder später tatäschlich als Totalverlust erweisen. Seit einiger Zeit wird das Papier von StartMonday Technology (WKN: A2DF4H) in luftige Höhen getrieben. Das Spiel könnte jedoch jeden Moment vorbei sein. Das eingesetzte Kapital wäre unter Umständen von heute auf morgen weg.
Die operative Einheit von StartMonday kommt aus den Niederlanden und hat sich auf Software für Arbeitgeber spezialisiert, die das Auswahlverfahren neuer Mitarbeiter effizienter gesalten soll. Nach der Übernahme durch die börsennotierte Vorratsgesellschaft Centennial Acquisitions ist das Unternehmen seit gut drei Monaten an der Canadian Securities Exchange mit Zweitlisting in Deutschland notiert. Allein dieser Umstand sollte genauer beleuchtet werden.
StartMonday hat letzten Angaben zufolge über 53 Millionen ausstehende Aktien, was bei einem Kurs von mittlerweile fast einem Euro oder 1,34 CAD über 50 Millionen Euro Marktkapitalisierung entspricht (über 70 Millionen CAD). In den ersten neun Monaten 2016 wurde bei winzigen 46.551 CAD Umsatz ein Verlust über mehr als 4 Millionen CAD verbucht, wobei gut 3,7 Millionen CAD davon allein im Zusammenhang mit dem Listing verschwendet wurden. Der Kassenbestand belief sich per Ende September auf gerade mal knapp 1,18 Millionen CAD. Das Geschäftsmodell halten wir für zu simpel und leicht reproduzierbar. Einen technologischen Wert, der die aktuelle Bewertung rechtfertigen könnte, sehen wir in keinster Weise.
Nicht mehr als 0,05 CAD wert
Ein Blick in die Filings gibt einen Hinweis darauf, wie sich StartMonday voraussichtlich in der kommenden Zeit finanzieren möchte. So waren am Ende des letzten Berichtszeitraums über 8,1 Millionen Warrants ausstehend, mit einem durchschnittlichen Ausübungspreis von 0,14 CAD. 4,54 Millionen Warrants haben sogar einen Wandlungspreis von nur lächerlichen 0,05 CAD! Das ist ein unfassbarer Discount von mehr als 96% auf den letzten kanadischen Aktienkurs von 1,34 CAD. Sprich: Obwohl die Wandlung dieser 4,54 Millionen Warrants umgerechnet nicht mal 200.000 Euro in die Kassen spülen würde, würden auf Basis des aktuellen Aktienkurses noch einmal rund 6 Millionen CAD Börsenwert draufgeschlagen.
Wir sehen bei StartMonday derzeit keinen Grund, mehr zu bezahlen als die Besitzer der vielen Millionen Warrants. Die Kursentwicklung scheint für uns zudem Fragen bezüglich der Ordnungsmäßigkeit aufzuwerfen. Nicht selten hat die BaFin bei Unregelmäßigkeiten im Handel für eine Kursaussetzung oder gar ein vollständiges Delisting gesorgt. In einem solchen Fall würde Anlegern der sofortige Totalverlust drohen. Die StartMonday-Aktie ist daher in jedem Falle zu meiden.