Steinhoff: +600% bis Buchwert - Befreiungsschlag per Kapitalerhöhung?
Geht man nach den jüngst veröffentlichten Zahlen, musste Steinhoff (WKN: A14XB9) zwar wie erwartet seine geschönte Bilanz einer massiven Schrumpfkur unterziehen und viele Milliarden Euro abschreiben. Doch Licht am Ende des Tunnels gibt es durch das nach wie vor positive Eigenkapital des Konzerns in Milliardenhöhe und profitable Unternehmenseinheiten.
Die enorme Diskrepanz zwischen dem derzeitgen Aktienkurs Steinhoffs bei gut 8 Cent und dem zum Fiskalhalbjahresende ausgewiesenen Buchwert von 58 Cent je Anteilsschein, rückt heute medial verstärkt in den Fokus. Aktuell berichtet auch das Manager Magazin über dieses außergewöhnlichen Umstand. Die Frage für Anleger ist nun: Wie belastbar ist der Aktien-Buchwert nun im Hinblick auf eine Kursprognose?
Kerngeschäft profitabel - Kapitalerhöhung könnte helfen
Klar ist: Die Situation bei Steinhoff bleibt hochspekulativ und letztendlich dürften weiterhin die Geldgeber, bei denen der Möbelriese mit zuletzt über 9 Milliarden Euro in der Kreide stand, maßgeblichen Einfluss auf das weitere Schicksal haben.
Nach letztem Stand gewähren wichtige Gläubiger dem Unternehmen eine bis zum 20. Juli verlängerte Frist, um einen Restrukturierungsplan zu verabschieden. Aktionäre, die naturgemäß weiterhin Ansprüche erheben, könnten zumindest zu einem Großteil verwässert werden. Doch selbst dann dürfte die Aktie massives Aufwärtspotenzial besitzen.
Entscheidend dürfte sein, dass die meisten Steinhoff-Töchter selbst in diesen schwierigen Zeiten profitabel arbeiten, wie der Halbjahresbericht belegt. Insbesondere Pepkor Europe und die südafrikanische Mehrheitsbeteiligung STAR konnten mit einem positiven EBITDA von 128 und 212 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten exzellente Ergebnisse verbuchen.
Steinhoff muss nun zusehen, sich schnell von der Schuldenlast zu befreien, um seine operative Stärke nicht durch hohe Kapitalkosten zu erdrücken. Hierbei helfen könnte unter anderem auch eine Kapitalerhöhung, über die größere Teile der Kredite abgelöst würden. Dass sich hierfür institutionelle, strategische oder auch gut betuchte private Investoren finden, ist keineswegs ausgeschlossen.
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