Steinhoff-Aktie: Kommt das große Comeback?

Sascha
12.08.21

Der Möbelhändler Steinhoff International (WKN: A14XB9) ging Ende des Jahres 2015 an die Börse. Den Namen Steinhoff kannten seinerzeit die wenigsten, aber dafür war die Tochtergesellschaft Poco durch entsprechende TV-Werbung sehr bekannt. Daher versprachen sich viele in einem Investment in die Aktie ein gutes Geschäft. Bekanntlich kam es anders.

Bei Steinhoff International handelt es sich um einen weltweit tätigen Möbelkonzern mit Hauptsitz im niederländischen Amsterdam sowie operativer Hauptzentrale im südafrikanischen Sandton bei Johannesburg, dessen Wurzeln in der deutschen Möbelindustrie liegen. Daher profitierte das Unternehmen seinerzeit auch stark vom Ende des Kalten Krieges, da man dadurch günstig Produktionskapazitäten in Osteuropa aufbauen konnte.

Übernahme von Pepkor noch kurz vor dem Börsengang

Noch wenige Monate vor dem damaligen IPO hatte Steinhoff die Pepkor-Gruppe von Christo Wiese übernommen, der dadurch zum größten Aktionär der Gesellschaft wurde. Mit Hilfe dieser Megaübernahme verdoppelte sich die Marktkapitalisierung der Unternehmensgruppe. Rückblickend diente die Akquisition daher wohl auch dazu, das Unternehmen besser aussehen zu lassen, als es war, um so einen erfolgreichen Börsengang durchführen zu können.

Tatsächlich gelang dieser auch und die Aktie begann zunächst zu steigen. Doch dann gab es erste Gerüchte über bilanzielle Unregelmäßigkeiten. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Börsengang platzte dann die Bombe. So gestand CEO Markus Jooste in einer E-Mail an Kollegen ein, „ein paar große Fehler begangen und vielen unschuldigen Menschen dadurch finanzielle Verluste zugefügt zu haben“ – und verschwand. Jan Marsalek und Wirecard lassen grüßen!

Unternehmen steckt weiterhin in einer schweren Krise, aber...

Seinerzeit übernahm zunächst Großaktionär Christo Wiese die Führung des Konzerns, inzwischen haben sich einige weitere Manager an dessen Rettung versucht. Zunächst ist dies leider keinem abschließend gelungen. Aber dies könnte sich nun ändern. Denn die ganzen Sanierungsarbeiten tragen nun endlich Früchte. So scheint ein zwischenzeitlich mehrfach im Raum stehendes endgültiges Aus (Insolvenz) des Konzerns ein für alle Mal vom Tisch zu sein.

Aktuell konnte das Management mit dem Angebot einer Entschädigungszahlung in Höhe von 1,34 Milliarden € – was einer Erhöhung um 185 Millionen € gegenüber dem bisherigen Angebot entsprach – die irische Klägergruppe Hamilton besänftigen. Sollte der Deal zustande kommen, wäre eine Sammelklage, an der sich etwa 14.000 Kläger beteiligt haben, vom Tisch.

Zugleich hat Steinhoff International – nach etlichen Anteilsverkäufen zur Generierung neuer finanzieller Mittel in den letzten Jahren – kürzlich auch den Börsengang der Tochter Pepco erfolgreich durchziehen können, was dem Konzern weiteres frisches Geld in die Kassen spülte. Dank der mehreren positiven Nachrichten dürfte das Unternehmen das Schlimmste nun hinter sich haben.

Somit erscheint die Aktie der neuen, deutlich schlanker aufgestellten Steinhoff International früher oder später – ähnlich wie der Konzern selbst – zu einem großen Comeback ansetzen zu können. Das wurde auch an der Börse schon bemerkt, sodass sich die Aktie gegenüber den Tiefstständen unterhalb von 0,04 € schon mehr als verdreifachen konnte. Doch das dürfte erst der Anfang gewesen sein. Auf Sicht von 18 bis 24 Monaten halte ich hier Kursziele bis 0,50 € für realistisch!

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