Steinhoff nach Bodenbildung: Licht am Horizont?
Nach dem panischen Abverkauf bei Steinhoff (WKN: A14XB9) könnte sich langsam wieder die Erkenntnis durchsetzen, dass der skandalerschütterte Handelskonzern kein Tante-Emma-Laden ist, der mal so eben von der Bildfläche verschwindet. Selbst im Falle einer Insolvenz könnte das Unternehmen überleben.
Auffällig bleibt, dass nach dem Bankentreffen am Dienstag bislang keinerlei neue Informationen darüber durchgesickert sind, wie es um die finanzielle Situation des Konzerns bestellt ist. Trotzdem oder eben gerade deshalb ging es für den Kurs nach dem Meeting noch einmal um -50% in den Keller. Der große Rebound wird kommen, die Frage ist nur wann?
Situation unverändert
Grundsätzlich hat sich an den Argumenten, die für eine Rettung des Konzerns sprechen, nichts verändert. Wir vermuten, dass viele Geldgeber zunächst stur bleiben und von Seiten des Konzerns weitere Ergebnisse aus laufenden Untersuchungen und Maßnahmen bezüglich der Liquiditätsbeschaffung sehen möchten, bevor es weitere Unterstützung in Form verlängerter Kreditlinien gibt.
Steinhoff muss und dürfte nun sehr schnell handeln und sich von weiteren Assets, wie zum Beispiel seinen börsennotierten Beteiligungen, trennen. Der Kurs von Steinhoffs Afrika-Tochter steigt heute wieder deutlich an und repräsentiert weiterhin einen Wert von mehreren Milliarden Euro für die Mutter.
Dass viele operative Einheiten im Konzern gut laufen, geht aus der jüngsten Präsentation hervor. Der Tochter Pepkor wird beispielweise "rapides Wachstums und starke Profitabilität" bescheinigt, Conforama habe ein starkes 4. Quartal gehabt und die ohnehin schon sehr umsatzstarke US-Tochter MattressFirm erlebe derzeit ein "Sales Momentum". Die erwähnte Steinhoff Africa Retail ist ohnehin hochprofitabel und dürfte zur Not schnell einen Investor finden.
Zahlungsunfähigkeit muss nicht das Aus bedeuten
Selbst im Falle einer Insolvenz aufgrund drohender oder eingetretener Zahlungsunfähigkeit würde die Chance auf Sanierung bestehen. Ein Insolvenzverfahren, das möglicherweise in Eigenverwaltung durchgeführt werden könnte, würde einen Zeitgewinn für den Konzern bedeuten, um seine Schulden zu restrukturieren. An eine Wertlosigkeit der Aktie ist trotz aller Verbindlichkeiten derzeit kaum zu glauben. Steinhoff bleibt somit ein für uns spekulativer Kauf, zumal weiterhin starke Adressen auf der Aktionärsseite vertreten sein dürften.
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Interessenkonflikt: Der Autor dieser Publikation hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Aktien des hier besprochenen Unternehmens Steinhoff International Holdings und hat die Absicht, diese je nach Marktsituation – auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei insbesondere von erhöhter Handelsliquidität profitieren. Hierdurch besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Bitte beachten Sie unseren vollständigen Haftungsausschluss.