Steinhoff: Weiß der Aufsichtsrat schon mehr?!
Die seit Bekanntwerden des Bilanzskandals vor vier Jahren schwer gebeutelten Aktionäre von Steinhoff (WKN: A14XB9) warten händeringend auf Nachrichten des weiterhin von der Liquidation bedrohten Unternehmens. Eine solche News gab es am Dienstagabend. Auf den ersten Blick wirkt sie unscheinbar, bei näherem Hinsehen durchaus bemerkenswert. Das Zockerpapier reagiert, der Kurs steigt um +4,50 % auf 0,13 €. Was steckt dahinter?
Steinhoff International Holdings ist ein weltweit tätiger Möbelkonzern mit Sitz in Amsterdam und operativer Hauptzentrale in Stellenbosch, Südafrika, dessen Wurzeln in der deutschen Möbelindustrie liegen. Er versucht, sich aus der Krise zu kämpfen und von den Auswirkungen des seit Ende 2017 schwelenden Bilanzskandals zu befreien.
Aktienoptionen für Geschäftsführer 2022
Frustrierte Anleger der zum Pennystock mutierten Aktiengesellschaft greifen in der bedrohlichen Lage nach jedem Strohhalm. So erregt aktuell eine Unternehmensnachricht große Aufmerksamkeit und sorgt für Gesprächsstoff in diversen Foren.
Darin erklärt der Aufsichtsrat, dass er „die Vergütungspolitik des Unternehmens für seine Geschäftsführer überprüft und eine bedingte Aktienzuteilung für den Leistungszeitraum des Geschäftsjahres 2022 genehmigt“ habe.
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Wie der Aufsichtsrat weiter ausführt, sei man „in der Zeit seit Dezember 2017 der festen Überzeugung gewesen, dass die Standard-Vergütungsstrukturen und -richtlinien, einschließlich der Zuteilung von Aktien, nicht angemessen waren, solange sich die Gesellschaft in einer unsicheren Lage befand, mit erheblichen Herausforderungen in Bezug auf Rechtsstreitigkeiten konfrontiert war und ein erhöhtes Maß an unternehmerischen und regulatorischen Aktivitäten aufwies“.
Worte wirken wie ein Donnerhall
Diese Worten wirken natürlich wie ein Donnerhall: Die Gesellschaft befand sich in einer unsicheren Lage, nicht befindet sich? Sie war mit Rechtsstreitigkeiten konfrontiert, nicht ist? Diese Aussagen bergen einen großen Interpretationsspielraum. Zumindest scheint das Management der Ansicht zu sein, dass sich die gewaltigen Probleme lösen lassen. Oder wissen die Verantwortlichen bereits mehr?!
Keine juristischen Neuigkeiten
Die bislang bekannten Fakten sind: Die Hoffnung der Anleger, dass endlich der ganz große Durchbruch gelingt, wurden bislang immer wieder enttäuscht. Es geht um einen globalen Vergleich zwischen Steinhoff und seinen Gläubigern, über den der Western Cape High Court in Südafrika zu entscheiden hat.
Eigentlich hätte das Gericht diesen längst beschließen sollen, nachdem die Gläubiger in ausreichender Mehrheit zugestimmt hatten. Doch weitere Interessensgruppen rund um den Kläger Tekkie Town wollen einen Vergleich verhindern und eine Liquidation des Möbelkonzerns erreichen. Ob das für Steinhoff unbedingt erforderliche „Settlement“ gelingt, steht weiterhin in den Sternen.
Fazit: Weiterhin Spielwiese für Zocker
So bleibt derzeit unterm Strich alles, wie es war: Es bestehen zwar möglicherweise berechtigte Hoffnungen, dass der gerichtliche Vergleich gelingt, wenn man den Signalen des Aufsichtsrats Glauben schenken darf. Doch die Aktie bleibt weiterhin ein Spekulationspapier, das sich nur für Zocker eignet. Auf jeden Fall wird an den heute deutlich erhöhten Handelsumsätzen (21 Millionen Stücke bei Tradegate) deutlich, dass sich hier alsbald etwas Entscheidendes tun könnte.
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