Stellantis-Aktie -10%: Was ist da schon wieder los?
Die Stellantis-Aktie sackt am Dienstagmorgen um über -10% ab. Müssen Anleger schon wieder schlechte Nachrichten vom amerikanisch-französisch-italienischen Autokonzern verkraften? Oder gibt es andere Gründe für den starken Kursrückgang?
Es ist nur die Dividende
Anleger dürfen trotz des herben Kurseinbruchs der Stellantis-Aktie beruhigt aufatmen. Im Wesentlichen ist nämlich die Dividende des internationalen Autoherstellers „schuld“ daran.
Die Stellantis-Aktie wird heute ex-Dividende gehandelt. Das heißt, dass die geplante Gewinnausschüttung in Höhe von 0,68 € je Aktie vom Kurs abgezogen wird. Bezogen auf den letzten Schlusskurs entspricht dies einer Dividendenrendite von 8,1%. Neben dem Dividendenabzug hat die Stellantis-Aktie also noch einen kleinen zusätzlichen Kurseinbruch erlitten.
Marken auf dem Prüfstand
Bei Stellantis befinden sich derzeit in Anbetracht der katastrophalen Absatzzahlen alle Marken des Vielmarkenkonzerns auf dem Prüfstand. Besonders für die beiden italienischen Traditionsmarken Alfa Romeo und Maserati stehen die Zukunftschancen schlecht.
Mit einem Absatz von nur ca. 11.000 (Maserati) bzw. 9.000 (Alfa Romeo) Einheiten in den USA sind beide Marken zu klein, um langfristig auf dem so wichtigen amerikanischen Markt zu bestehen. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge beider Marken fast ausschließlich in Italien gefertigt werden, und durch die neuen US-Zusatzzölle auf europäische Autos wahrscheinlich zu teuer für amerikanische Autokäufer werden.
Die Unternehmensberatung McKinsey wurde vor diesem Hintergrund von Stellantis mit der Evaluierung von Zukunftsoptionen für Alfa Romeo und Maserati beauftragt. Denkbar sind viele Szenarien, von einem Rückzug aus den USA über einen Verkauf bis hin zu einer strategischen Partnerschaft mit chinesischen Herstellern.
Droht das 5-Jahrestief?
Mit dem heutigen Kursrutsch fällt die Stellantis-Aktie auf ein neues 4-Jahrestief und kann sich weiterhin nicht aus ihrem nun schon seit über einem Jahr anhaltenden Abwärtstrend befreien.
Seit dem Allzeithoch im März 2024 hat der Autowert über -70% an Wert verloren. Sollte die Abwärtsspirale nicht durchbrochen werden, droht die Stellantis-Aktie auch noch ihr 5-Jahrestief bei 6,80 € zu durchbrechen.
So schlecht steht es nicht um Stellantis
In meiner letzten Analyse vor zwei Wochen habe ich langfristig orientierten Anlegern einen Kauf der Stellantis-Aktie nahegelegt. Zu diesem Urteil stehe ich auch weiterhin.
Ich bin guter Dinge, dass Stellantis nachhaltige Lösungen für seine schwachen Konzernmarken finden wird. Die neuen US-Zölle werden dabei zweifellos als Katalysator wirken.
Gleichzeitig ist Stellantis sehr gut auf dem amerikanischen und dem europäischen Markt aufgestellt. Die jüngsten Zulassungszahlen chinesischer Hersteller zeigen, dass für sie der Markteintritt in Europa nicht ganz so einfach wird wie erhofft. Neben Volkswagen ist Stellanis mit seinen Marken Citroen, Fiat, Opel und Peugeot in vielen europäischen Ländern der Platzhirsch.
Ähnlich ist die Situation auch in den USA. Mit Dodge, Jeep und RAM besitzt der Autobauer ein sehr starkes amerikanisches Markenportfolio, das für chinesische Autobauer eine enorm starke Konkurrenz darstellt. Für kleinere Autohersteller aus China dürfte wegen der neuen Zölle weder ein Export von Fahrzeugen in die USA noch der Bau eigener Fabriken auf amerikanischem Boden rentabel sein.
Passend dazu: Unser exklusiver Report „Motoren-Machtkampf“ stellt einen bisher übersehenen Gewinner der Mobilitätswende vor und analysiert, welche etablierten Hersteller ins Hintertreffen geraten dürften.
In Anbetracht dieser Marktpositionierung bin ich guter Dinge, dass die Stellantis-Aktie den globalen Autohandelskrieg recht gut überstehen wird. Wer vorhat, den Autotitel über mehrere Jahre zu halten, sollte sich jetzt Gedanken über einen Einstieg machen.
Stellantis in Kürze
- Die niederländische Stellantis N.V. (WKN: A2QL01) ist der Dachkonzern von 14 Automarken. Zu den bekanntesten gehören Chrysler, Fiat, Opel und Peugeot.
- Stellantis entstand 2021 durch die Fusion des italienisch-amerikanischen Konzerns Fiat/Chrysler mit dem französischen Autobauer Peugeot.
- Die Dachgesellschaft hat ihren Sitz im niederländischen Hoofddorp, die Zentralen der Autokonzerne befinden sich in den jeweiligen Ländern. Hauptabsatzmärkte von Stellantis sind Europa und die USA.
- Stellantis ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und aktuell ca. 21 Milliarden € wert.
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