Stellantis-Aktie: Geht das Kursdebakel 2025 weiter?

Ähnliche Probleme wie VW

Mit einem Kursverlust von -4% erwischte die Stellantis-Aktie einen miserablen Start ins neue Börsenjahr und notiert aktuell nur unweit ihres 3-Jahrestiefs. Zum Beginn der ersten vollen Handelswoche im neuen Jahr legt das Papier des europäisch-amerikanischen Autoherstellers allerdings um +2% zu. Können Anleger 2025 auf ein besseres Börsenjahr hoffen oder müssen sie sich auf die Fortsetzung der katastrophalen Kursentwicklung im letzten Jahr einstellen?

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Dramatische Misere

Stellantis hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie Volkswagen. Die Werke des amerikanisch-französisch-italienischen Autobauers sind nicht ausgelastet, die Produktionskosten und die Preise sind in vielen Ländern zu hoch und zu viele Fahrzeuge stehen unverkauft auf den Höfen der Händler.

Eine zum Jahresauftakt veröffentlichte Zahl versinnbildlicht die gesamte Misere von Stellantis. Im vergangenen Jahr produzierte der Konzern in Italien, einem seiner Stammländer, lediglich 475.000 Fahrzeuge. Das sind 37% weniger als noch 2023.

Noch dramatischer ist die Entwicklung bei Personenkraftwagen. Die Produktion in den italienischen Werken von Alfa Romeo, Fiat, Lancia und Maserati ging um 46% zurück. Bei Nutzfahrzeugen fiel der Absatzeinbruch mit 17% deutlich geringer aus.

Wie bei Volkswagen sind auch bei Stellantis Werkschließungen ein Thema. Die Gewerkschaften sind hochbesorgt und haben bereits Widerstand gegen etwaige Schließungspläne der Konzernführung angekündigt.

Zu allen Überfluss drohen auch weitere Probleme auf dem US-Markt. Einige E-Auto- und Hybridmodelle von Stellantis haben ihre Steuergutschriften in den USA verloren, was die Attraktivität dieser Autos massiv beeinträchtigen dürfte.

Boden ja, Trendwende nein

Anleger werden es bereits charttechnisch positiv sehen, dass die Stellantis-Aktie in den letzten drei Monaten in einen Seitwärtstrend übergegangen ist. Bei knapp unter 12 € scheint der Autowert vorerst einen Boden gefunden zu haben.

Doch von einer Trendwende kann bislang nicht die Rede sein. In den letzten Wochen hat die Stellantis-Aktie kaum den Sprung über die 13 €-Marke geschafft.

Der Wettbewerbsdruck nimmt zu

Ich sehe derzeit kein Licht am Ende des Tunnels bei Stellantis. Der Wettbewerb auf dem europäischen Heimatmarkt dürfte sich durch das Vordringen chinesischer Hersteller in den kommenden Jahren erheblich verschärfen. Die europäischen Stellantis-Kernmarken Citroën, Fiat, Opel und Peugeot dürften dadurch noch stärker unter Druck geraten.

Nicht viel besser sieht es auf dem amerikanischen Markt aus, wo der Konzern primär mit seinen US-Marken Chrysler, Dodge, Jeep und Ram vertreten ist. In den USA leidet Stellantis an einer preisbedingten Absatzschwäche. Viel zu spät hat das Management mit Rabatten auf die schwache Nachfrage reagiert.

Für mich ist die Stellantis-Aktie trotz der Kurshalbierung in den letzten zehn Monaten kein Kauf. Zwar hat der Konzern im Gegensatz zu Volkswagen in den vergangenen Jahren bereits bewiesen, dass er attraktive Klein-Elektroautos zu vernünftigen Preisen produzieren kann. Aber ob das ausreicht, um im internationalen Wettbewerb gegen VW, Toyota, BYD & Co. bestehen zu können, wage ich zu bezweifeln.

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ℹ️ Stellantis in Kürze

  • Die niederländische Stellantis N.V. (WKN: A2QL01) ist der Dachkonzern von 14 Automarken. Zu den bekanntesten gehören Chrysler, Fiat, Opel und Peugeot.
  • Stellantis entstand 2021 durch die Fusion des italienisch-amerikanischen Konzerns Fiat/Chrysler mit dem französischen Autobauer Peugeot.
  • Die Dachgesellschaft hat ihren Sitz im niederländischen Hoofddorp, die Zentralen der Autokonzerne befinden sich in den jeweiligen Ländern. Hauptabsatzmärkte von Stellantis sind Europa und die USA.
  • Stellantis ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und aktuell ca. 36 Milliarden € wert.

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