Stellantis-Aktie: Jetzt billig genug?

Drastischer Kursverfall

Die Stellantis-Aktie (WKN: A2QL01) befindet sich seit dem Hoch im März bei rund 27 € im freien Fall und steht am Donnerstag bei 13,90 €. Insgesamt liegt sie wieder auf dem Niveau Ende 2022. Somit ist die Euphorie im vergangenen Jahr wieder vollständig verflogen. Ist das ein gutes Einstiegsniveau?

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Wie ist die Lage bei ausländischen Autokonzernen?

Die Lage bei den deutschen Autoherstellern ist derzeit sehr angespannt. Seit die Prämie für E-Autos in Deutschland ausgesetzt wurde, ging der Absatz von Elektrofahrzeugen deutscher Hersteller drastisch zurück. Auch bei den Autos mit Verbrennermotoren läuft es nicht rund. Die schlechten Rahmenbedingungen hierzulande gefährden zusätzlich die deutsche Automobilindustrie. Daher ist es wichtig, auch einen Blick auf andere europäische Autokonzerne zu werfen.

Stellantis ist ebenso wie der VW-Konzern ein Markenkonzern. Neben dem deutschen Ableger Opel bildet die ehemalige Fiat-Gruppe den Hauptkern des heutigen Konzerns. Mit Chrysler und Jeep gehören auch amerikanische Marken zum Konzern.

Die Hauptmärkte von Stellantis sind neben Europa Amerika und China. Somit sind die Probleme überwiegend die gleichen. Die Nachfrage in China ist deutlich geringer geworden. Die Rahmenbedingungen in Europa betreffen alle europäischen Autokonzerne. Chrysler ist zwar ein amerikanischer Hersteller, jedoch ist auch dort der Konkurrenzdruck sehr hoch.

Die Rahmenbedingungen für Stellantis sind ähnlich wie bei den deutschen Autokonzernen.

Rückläufige Nachfrage belastet

Insgesamt kämpft der Konzern mit den gleichen Problemen. Dies zeigte sich in den ersten sechs Monaten sehr deutlich. Dementsprechend schlecht fielen die Geschäftszahlen vom 25. Juli aus. Der Absatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14% auf 85 Milliarden €. Verantwortlich hierfür ist der deutliche Volumenrückgang, insbesondere in Nordamerika.

Besonders betroffen ist davon die Ertragslage. Das bereinigte Betriebsergebnis brach von 13,2 auf 8,5 Milliarden € ein. Der Rückgang beim Nettogewinn auf 5,6 Milliarden fiel mit 48% noch höher aus. In den ersten sechs Monaten belasteten hohe Fremdwährungsverluste sowie Restrukturierungsmaßnahmen die Ertragslage.

Carlos Tavares, CEO der Stellantis, kommentierte die Entwicklung so:

Die Leistung des Unternehmens im ersten Halbjahr 2024 ist hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Das spiegelt sowohl den herausfordernden Branchenkontext als auch unsere eigenen operativen Herausforderungen wider.

Was ist zukünftig zu erwarten?

Die Probleme von Stellantis sind in etwa die gleichen wie bei VW, dementsprechend ähnlich verlief die Kursentwicklung. Solange die Absatzflaute anhält, ist meiner Meinung nach auch mit keiner gravierenden Erholung zu rechnen, den fairen Wert sehe ich momentan weiterhin bei 15 €.

Diese Einschätzung teilt auch das Analysehaus Jefferies. RBC mit 17 € und Bernstein Research mit 18 € sehen ebenfalls ein begrenztes Aufwärtspotenzial. Deutlich zuversichtlicher ist die UBS mit ihrem Zielkurs von 24 €.

Bisher sprach die gute Dividendenrendite für die Aktie. Sollte sie mit 1,35 € gleich bleiben, entspräche dies einer aktuellen Rendite von 9,5%.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst abwarten, hier besteht keine Eile für einen Einstieg.

ℹ️ Stellantis in Kürze

  • Die niederländische Stellantis N.V. ist der Dachkonzern von 14 Automarken. Zu den bekanntesten gehören Chrysler, Fiat, Opel und Peugeot.
  • Stellantis entstand 2021 durch die Fusion des italienisch-amerikanischen Konzerns Fiat/Chrysler mit dem französischen Autobauer Peugeot.
  • Die Dachgesellschaft hat ihren Sitz im niederländischen Hoofddorp, die Zentralen der Autokonzerne befinden sich in den jeweiligen Ländern. Hauptabsatzmärkte von Stellantis sind Europa und die USA.
  • Stellantis ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und aktuell ca. 40 Milliarden € wert.

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