Sto: Das macht den Nebenwert jetzt interessant

Gewinneinbruch erlitten
30.08.24 um 8:58

Nach dem Kurssturz im Juli bleibt die Vorzugsaktie von Sto (WKN: 727413) weiterhin schwach. Am Freitag steht sie aktuell bei rund 120 €. Seit Ende 2022 bewegt sich der Kurs in einer breiten Range von 120 bis 186 € und verläuft dabei ähnlich einer Sinuskurve. Beginnt jetzt wieder ein Kursanstieg?

stock.adobe.com/Timon

Baukonjunktur weiterhin schwach

Die Geschäftsentwicklung des Stühlinger Unternehmens litt bisher unter zwei negativen Aspekten: Einerseits lahmt die Baukonjunktur seit Mitte letzten Jahres. Gestiegene Zinsen und Preise für Baumaterial führen zu immer weniger Neubauten. Auch die Renovierung von Altbauten ist rückläufig. Sto als Baunebenlieferant ist direkt abhängig von der Lage am Bau. Der zweite Punkt ist die schlechte Wetterlage. Viel Regen führte dazu, dass weniger Arbeiten an der Außenfassade durchgeführt wurden. Besonders im Juni war dies der Fall.

Mittlerweile sind die Zinsen wieder leicht gesunken und die Baukonjunktur bei Immobilien dürfte die Talsohle bald durchschritten haben. Ein großes Thema bleibt weiterhin die Dämmung bestehender Immobilien hinsichtlich der Klimaziele.

Ertrag eingebrochen

Während das erste Quartal noch einigermaßen solide ausfiel, verlief das zweite Quartal deutlich schlechter. Hiervon ist der Halbjahresbericht vom 29. August geprägt.

Der Umsatz reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,1% auf 795,7 Millionen €. Im Inland ging der Umsatz um 9,8% auf 322 Millionen € zurück. Der Rückgang im Ausland fiel mit 5,2% etwas geringer aus.

Besonders hart traf es die Ertragslage. Eine Anpassung der Kosten an den Volumenrückgang erfolgte nicht. Dies wäre in erster Linie über eine Personalanpassung erfolgt. Mittelständische Unternehmen planen anders. Sie halten an ihrem Personalbestand fest, insbesondere dann, wenn zukünftig wieder eine Besserung erwartet wird. Das operative EBIT halbierte sich auf 29,3 Millionen €. Der Nettogewinn sank von 37,3 auf 21,2 Millionen €.

Prognose gesenkt

Da für das zweite Halbjahr keine wesentliche Verbesserung erwartet wird, wurde bei der Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen im Juli die Jahresprognose bereits gesenkt. Statt eines Umsatzes von 1,79 Milliarden € werden jetzt 1,66 Milliarden € erwartet.

Beim EBIT stehen 62 bis 82 Millionen auf dem Zettel – vormals lagen die Erwartungen bei 113 bis 138 Millionen €. Die geplanten Investitionen von 50 Millionen € werden nicht vollumfänglich durchgeführt.

Steht die Aktie vor einer Erholung?

Wenn die Sinuskurve fortgesetzt wird, beginnt demnächst wieder ein Kursanstieg. Fraglich ist nur, ob das jetzige Kursniveau der Tiefpunkt ist oder ob der Rückgang sich noch etwas fortsetzt. Meiner Meinung nach sind in dem jetzigen Kursniveau die meisten negativen Aspekte eingepreist. Da die Prognosespanne beim EBIT über dem doppelten Halbjahreswert liegt, rechnet das Unternehmen mit einem leicht verbesserten zweiten Halbjahr, somit könnte das laufende Quartal der Startpunkt für eine leichte Erholung sein.

Eine merkliche Verbesserung der Baukonjunktur dürfte jedoch erst im nächsten Jahr eintreten. Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite. Zuletzt wurde eine Gesamtdividende von 5 € gezahlt, dies entspricht einer aktuellen Rendite von 4,1%. Allerdings ist bei der bisherigen Sonderdividende mit 4,69 € mit einer Reduzierung zu rechnen. Dennoch dürfte die Rendite gut ausfallen.

Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau können bereits erste Papiere eingesammelt werden. Als Nebenwert eignet sich die Aktie hauptsächlich als Depotergänzung.

ℹ️ Sto in Kürze

  • Die Sto SE & Co. KGaA, kurz Sto, ist ein Hersteller von Farben und Verputzmaterialien sowie von gedämmten Fassadensystemen. Zum Kerngeschäft gehören insbesondere Wärmedämm-Verbundsysteme, bei denen das Unternehmen eine weltweit führende Position einnimmt.
  • Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Stühlingen ist der Konzern mit 49 Tochtergesellschaften in 39 Ländern weltweit vertreten.
  • Die Aktie ist im SDAX gelistet, die Marktkapitalisierung liegt bei rund 303 Millionen €.

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