Stratec-Aktie: Startet jetzt die Aufholjagd?
Die Aktie von Stratec (WKN: STRA55) honorierte am Freitag die soliden Geschäftszahlen mit einem deutlichen Kursanstieg von bis zu +5%. Am Montag verliert sie leicht und steht aktuell bei 39,50 €. Wer hier investiert ist, musste bisher viel leiden. Seit dem Hoch im Dezember 2021 bei 140 € befindet sich der Kurs im Abwärtstrend. Erst seit Jahresanfang zeichnete sich eine Bodenbildung ab, allerdings mit einer sehr hohen Volatilität. Kann jetzt die Aufholjagd beginnen?
Starke Dynamik im zweiten Quartal
Im Gegensatz zum schwachen ersten Quartal verlief das zweite Quartal sehr stark. Von dieser Entwicklung sind die Halbjahreszahlen vom 9. August geprägt. Der Umsatz im zweiten Quartal lag mit 68,2 Millionen € deutlich über dem Vorquartal mit 50,8 Millionen €. Auf Halbjahressicht sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,7% auf 119 Millionen €. Sehr stark entwickelte sich die Sparte Serviceteile und Verbrauchsmaterialien.
Der Volumenanstieg sowie das Kostensenkungsprogramm führten zu einer deutlichen Ertragsverbesserung. Das operative EBIT legte um 39,5% auf 9,7 Millionen € zu. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge stieg von 5,6 auf 8,2%. Im zweiten Quartal verdoppelte sich das EBIT auf 6,5 Millionen €. Unterm Strich erhöhte sich der Nettogewinn um 35% auf 5,4 Millionen €.
Insgesamt geht die Geschäftsentwicklung aufwärts; dies wurde im Frühjahr bereits kommuniziert. Wichtig ist, dass der Lagerabbau bei den Kunden sich dem Ende neigt.
Prognose bestätigt
Durch die gute Entwicklung im zweiten Quartal sowie die positiven Erwartungen für das zweite Halbjahr wurde die Jahresprognose bestätigt. Demnach wird mit einem stabilen bis leicht erhöhten Umsatz gerechnet – im Vorjahr lag er bei 262 Millionen €.
Auf der Ertragsseite soll die EBIT-Marge bei 10 bis 12% liegen. Gegenüber dem Vorjahr mit 10,3% ist hier mit einer Verbesserung zu rechnen. Die Investitionen in Sachanlagen werden bei 6 bis 8% des Umsatzes liegen.
Potenzial vorhanden
Der Kursrückgang dürfte zum Ende kommen. Hauptursache hierfür waren der Nachfragerückgang und somit schwache Ertragszahlen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, wurden die Kosten angepasst.
Das zweite Quartal zeigt, dass sich diese Situation gerade ändert. Die Kundennachfrage normalisiert sich wieder. Zusammen mit der Kostensenkung führte dies zu einer starken Ertragsverbesserung.
Dieser positive Trend dürfte sich stetig verbessern. Den fairen Kurs sehe ich daher bei 45 €. Allerdings ist weiterhin mit einer hohen Volatilität zu rechnen. Die Einschätzung von Warburg Research liegt mit 47 € etwas über meinen Erwartungen. Die Deutsche Bank mit 40 € und die Berenberg Bank mit 41 € sind da deutlich pessimistischer.
Um auf die Ausgangsfrage zu kommen, gehe ich davon aus, dass das Schlimmste überstanden ist. Mittelfristig sollten wieder deutlich höhere Kurse zu sehen sein.
ℹ️ Stratec in Kürze
- Die Stratec SE (vormals Stratec Biomedical AG) ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das in der Entwicklung und Herstellung von integrierten, vollautomatischen Analysesystemen im Bereich der In-vitro-Diagnostik tätig ist.
- Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Birkenfeld unterhält der Konzern zahlreiche internationale Standorte.
- Das im SDAX gelistete Unternehmen wird an der Börse aktuell mit knapp 480 Millionen € bewertet.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Stratec. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.