Stratec-Aktie: Warburg sieht Kurspotenzial von +30%
Die Stratec-Aktie findet keinen Boden und steht am Freitag aktuell bei 30,50 €. Seit Oktober beträgt der Kursverlust rund -30%. Liegt hier eine Übertreibung vor?
Charttechnisch Aufholbedarf
Der Kurs bewegte sich von Jahresanfang bis Mitte Oktober in einer breiten Range von 37 bis 47 €. Danach sackte der Kurs rapide ab bis auf rund 27 €. Damit wurde der Wert des gleitenden Durchschnitts von 20 Tagen mit 30,90 € signifikant unterschritten. Die Gegenreaktion setzte am 27. November mit einem Kursanstieg von bis zu +16% ein.
In Bezug auf den 200-Tage-Durchschnitt mit 41,50 € sowie dem Durchschnittswert von 50 Tagen mit 37,10 € ist die Aktie deutlich unterbewertet. Auch die Bollinger Bänder der letzten 60 Tage zeigen, dass noch viel Luft nach oben besteht, der obere Wert liegt bei 43 €.
Aus charttechnischer Sicht ist die Aktie unterbewertet. Es fehlen derzeit jedoch die positiven Impulse für größere Käufe.
Prognose bestätigt
Aufgrund der soliden Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten sowie einem erwarteten starken vierten Quartal wurde die Jahresprognose bestätigt. Demnach wird mit einem stabilen bis leicht erhöhten Umsatz gerechnet – im Vorjahr lag er bei 262 Millionen €.
Um diesen Wert zu erreichen, muss das vierte Quartal sehr stark ausfallen. Der Umsatz müsste im vierten Quartal bei 84 Millionen € liegen, bis Ende September wurden Umsätze von 176,3 Millionen € erreicht. Laut Unternehmensangaben liegen größere Zusatzaufträge vor.
Die EBIT-Marge soll zwischen 10 und 12% betragen. In den ersten neun Monaten lag sie bei 8,4%. Auch hier gilt das Gleiche für das vierte Quartal. Eine Marge von 10% bei einem Planumsatz von 262 Millionen € ergibt ein EBIT von rund 26 Millionen €. Erreicht wurden bisher 14,8 Millionen €.
Es wird jetzt sehr spannend, ob diese erwarteten Werte auch tatsächlich erreicht werden. Mit einer Meldung der vorläufigen Zahlen ist frühestens Ende Januar/Anfang Februar zu rechnen.
Analysten bullisch eingestellt
Die Bandbreite der Einschätzungen ist mit 31 bis 50 € sehr breit. Hauck Aufhäuser sieht die Stratec-Aktie mit 31 € derzeit fair bewertet. In ihrer Analyse vom 27. November sieht Warburg Research den fairen Wert bei 40 €. Sie beziehen sich auf ein Treffen mit dem Management von Stratec, das sehr positiv ausfiel.
Die Berenberg Bank ist mit ihrem Zielkurs von 50 € noch zuversichtlich. Sie sehen die Talsohle als durchschritten und richten ihren Blick auf das kommende Geschäftsjahr.
Potenzial vorhanden
Ich schließe mich den positiven Erwartungen der Analysten an, bin allerdings deutlich vorsichtiger. Einen ersten Zielkurs in der derzeitigen schwierigen Situation sehe ich bei 36 €. Voraussetzung ist allerdings, dass keine negative Unternehmensmeldung kommt. Als Nebenwert steht die Aktie nicht im Fokus von institutionellen Anlegern, dies bremst die Kurserholung.
Im kommenden Geschäftsjahr müssten sich Umsatz und Ertrag weiter verbessern. Die Lager der Kunden dürften auf den Normalzustand gesunken sein, somit dürfte die Nachfrage sich ebenfalls wieder normalisieren. Positiv auf die Ertragslage dürfte sich das Kostensenkungsprogramm auswirken.
Mein Fazit: Insgesamt befindet sich die Aktie auf einem sehr niedrigen Niveau. Dies bietet gute Einstiegschancen.
Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Stratec. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.
ℹ️ Stratec in Kürze
- Die Stratec SE (vormals Stratec Biomedical AG) ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das in der Entwicklung und Herstellung von integrierten, vollautomatischen Analysesystemen im Bereich der In-vitro-Diagnostik tätig ist.
- Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Birkenfeld unterhält der Konzern zahlreiche internationale Standorte.
- Das im SDAX gelistete Unternehmen wird an der Börse aktuell mit 372 Millionen € bewertet.
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