Südzucker-Aktie: Das sieht übel aus

Ertrag massiv eingebrochen

Die Südzucker-Aktie fristet seit Längerem ein trauriges Dasein. Das Hauptproblem ist die schwierige Lage am Zuckermarkt.  Am Mittwoch verbessert sie sich leicht und steht aktuell bei 10,30 €, damit erreicht sie wieder das Niveau von Mitte 2008. Was ist hier zu erwarten?

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Lage am Zuckermarkt bleibt angespannt

2017 wurden die Zuckerquoten in der EU aufgehoben, seitdem gelten die Bedingungen des freien Wettbewerbs auch in der EU. Der Zuckerpreis ist abhängig von Angebot und Nachfrage.

Der gesunkene Zuckerpreis ist auf folgende Faktoren zurückzuführen: Einerseits ist das Angebot der Zuckerrübenproduktion gestiegen, es dürfte auch 2025 auf einem hohen Niveau liegen. Das größte Problem ist jedoch der unfaire Wettbewerb mit internationalen Anbietern. In den großen Zuckeranbauländern Brasilien, Thailand, Indien und Mexiko liegen die Herstellungspreise deutlich unter denen in Europa. Um hier für ein gerechtes Angebot zu sorgen, ist die EU gefragt.

Ertrag eingebrochen

Die schwierige Lage deutet sich schon in den Vorquartalen an. Die vorläufigen Zahlen für die ersten neun Monate vom 14. Januar zeigen die ganze Misere bei dem Mannheimer Konzern.

Der Umsatz sank trotz einer deutlich höheren Absatzmenge um 4% auf 7,5 Milliarden €. Die höhere Absatzmenge konnte den gefallenen Zuckerpreis nicht ausgleichen. Auch in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies verlief die Umsatzentwicklung rückläufig.

Aufgrund der bestehenden Kostenstruktur machten sich die gesunkenen Preise bei der Ertragslage deutlich bemerkbar. Das operative EBITDA halbierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 0,5 Milliarden €. Das Konzernergebnis sank von 860 auf 236 Millionen €. Im dritten Quartal wurde ein Verlust erzielt.

Die Geschäftsentwicklung ist insgesamt wie erwartet ausgefallen. Um die Ertragslage zu verbessern, sollten die Kosten auf den Prüfstand kommen.

Prognose bestätigt

Die im September gesenkte Prognose wurde weiterhin bestätigt. Demnach wird mit einem Konzernumsatz von 9,5 bis 9,9 Milliarden € gerechnet – im Vorjahr lag er bei 10,3 Milliarden €. Das operative EBITDA soll zwischen 550 und 650 Millionen € liegen.

Beim Nettogewinn stehen 175 bis 275 Millionen € auf dem Zettel. Im Vorjahr wurden 947 Millionen € erreicht.

Was ist 2025 von der Südzucker-Aktie zu erwarten?

Der Kursrückgang ist aus wirtschaftlicher Sicht gerechtfertigt. Da der Ertrag weiterhin schwach bleiben dürfte, ist auch keine Kurserholung zu erwarten. Im Gegenteil, weitere Rückgänge sind wahrscheinlich.

Aus meiner Sicht sollten Anleger vorerst noch abwarten, hier besteht keine Eile zum Einstieg. Das bisherige Argument der hohen Dividendenrendite, aktuell 8,8%, sollte nicht entscheidend sein. Hier kann es zu einer deutlichen Kürzung kommen.

Die Analysten teilen meine Einschätzung. Warburg Research sieht den fairen Wert bei 9,40 € und die DZ Bank sieht mit 11 € auch kein Potenzial.

Mein Fazit: das jetzige Kursniveau eignet sich noch nicht zum Einstieg in die Aktie.

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ℹ️ Südzucker in Kürze

  • Die Südzucker AG (WKN: 729700) gehört zu den international führenden Herstellern von Zucker und Süßungsmitteln. Daneben ist der Konzern ein bedeutendes Unternehmen in der Nahrungsmittelindustrie. CropEnergies ist wieder eine 100-prozentige Tochter.
  • Der Hauptsitz befindet sich in Mannheim, daneben werden weitere Niederlassungen in Europa unterhalten.
  • Die Marktkapitalisierung liegt bei 2,1 Milliarden €.

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