Süss MicroTec-Aktie: Setzt sich der Aufwärtstrend fort?

Die Aktie der Süss Micro Tec (WKN: A1K023) verliert am Mittwoch -3,5% und steht aktuell bei 27,30 €. Der Kursverlauf in den letzten Jahren verlief in großen Auf- und Abwärtstrends. Momentan befindet sie sich seit Oktober wieder in einem langfristigen Aufwärtstrend. Das jetzige Kursniveau liegt knapp unter dem Allzeithoch von rund 29,50 €. Droht hier eine Überhitzung?

KI beflügelt die Nachfrage

Die Künstliche Intelligenz (KI) schreitet rasant voran, und hierfür werden immer leistungsfähigere Chips benötigt. Um diese herzustellen, bedarf es hochspezialisierter Anlagenbauer wie des bayerischen Unternehmens. Um die zunehmende Nachfrage zu befriedigen, wird der Standort in Taiwan deutlich ausgebaut.

Die Auftragseingänge in den ersten neun Monaten stiegen deutlich auf 281,2 Millionen € – davon resultieren 100 Millionen € aus dem dritten Quartal. Der gesamte Auftragsbestand beträgt Ende September 414,7 Millionen €. Somit ist die Kapazität für 2024 vollkommen ausgelastet. Um die Lieferqualität aufrechtzuerhalten, werden externe Auftragsfertiger geschult. Diese hohen Zuwächse der Aufträge kommen hauptsächlich aus dem Geschäft mit Bondern (Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Microchips).

Das Garchinger Unternehmen gehört insgesamt zu den Profiteuren der KI.

Burkhardt Frick, seit dem 11. September 2023 neuer CEO von SÜSS MicroTec, beschreibt die Situation so:

Wir profitieren dabei vom rasanten Kapazitätsaufbau für Mikrochips, die in Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommen. Dabei beliefern wir sowohl führende Hersteller von Hochleistungs-Speicherchips als auch einen führenden Auftragsfertiger für den Packaging-Prozess von KI-Chips.

China-Restriktionen belasten Geschäftsentwicklung

Aus dem am 9. November veröffentlichten Quartalsbericht geht hervor, dass die durch Restriktionen des deutschen Staates die Ausfuhr fertiger Anlagen für China sich erheblich verzögert. Dies führte dazu, dass die Jahresprognose nach unten angepasst werden musste. Statt eines Jahresumsatzes von 300 bis 340 Millionen € stehen jetzt 280 bis 320 Millionen € auf dem Zettel. Die EBIT-Marge soll zwischen 7 und 11% liegen.

Die Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten fiel sehr stark aus. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21% auf 202,3 Millionen €. Mit einer Wachstumsrate von 61,3% fiel das Photomask-Geschäft sehr stark aus, das Geschäft mit Bondern verbesserte sich um 56%.

Die Ertragslage verbesserte sich überproportional. Das operative EBIT legte um 45,5% auf 12,8 Millionen € zu. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge stieg von 5,3 auf 6,3%. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 9,8 Millionen € – ein Jahr zuvor lag er bei 5,1 Millionen €.

Die nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Sparte MicroOptics wurde erfolgreich verkauft, das Closing wird Anfang 2024 erwartet.

Setzt sich der Aufwärtstrend weiter fort?

Grundsätzlich sehe ich für die Aktie weiteres Potenzial, ein fairer Kurs liegt meiner Meinung nach bei 33 €. Allerdings ist bis zur Erreichung dieses Wertes mit Schwankungen zu rechnen. Seit dem Beginn des Aufwärtstrends im Oktober beträgt der gesamte Kursgewinn rund +72%. Solche extremen Steigerungen enden meistens in größeren Korrekturen. Dies wäre hier vorteilhaft, sie würde wieder für gute Einstiegschancen sorgen.

Die Analysten sind ebenfalls sehr zuversichtlich, deren mittleres Kursziel liegt bei 33,50 €. Warburg Research ist mit ihrer Einschätzung von 36 € sehr zuversichtlich.

Mein Fazit: Obwohl weiteres Potenzial besteht, sollten Anleger vorerst auf eine Kurskorrektur warten.