Super Micro Computer-Aktie: Wie nervenaufreibend wird 2025?

Die Super Micro Computer-Aktie dominierte 2024 die Schlagzeilen wie kaum ein anderes Technologieunternehmen. Kein Wunder, bei der Achterbahnfahrt, die die Aktie des Serverherstellers im letzten Jahr durchmachte. Wird das neue Börsenjahr ähnlich nervenaufreibend wie das alte?

Eine immer noch kritische Situation

Davon müssen Anleger ausgehen, denn nach wie vor ist die Situation von Super Micro Computer hochkritisch. Der Serverspezialist hat zwar inzwischen einen neuen Wirtschaftsprüfer, aber die Zeit zur Vorlage des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2023/24 und des Berichts für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 drängt.

Die US-Technologiebörse Nasdaq hat Super Micro Computer eine Gnadenfrist bis zum 25. Februar gesetzt. Sollten bis dahin nicht beide Finanzberichte vorliegen, wird die Super Micro Computer-Aktie von der Börse fliegen. Aufgrund der stark gesunkenen Marktkapitalisierung ist die Aktie bereits Mitte Dezember aus dem Nasdaq 100-Index der 100 wertvollsten Tech-Konzerne geflogen.

Ob Supermicro diese Frist einhalten kann und ein Testat von BDO für den letzten Jahresabschluss erhält, lässt sich derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen. Anfang Dezember gelangte ein vom Konzern selbst eingesetzter Sonderausschuss zum Urteil, dass es keine Beweise für ein Fehlverhalten der Konzernführung bei Rechnungslegung, Bilanzierung und Corporate Governance gebe. Ob das die Wirtschaftsprüfer von BDO das allerdings auch so sehen, wird sich erst zeigen.

Kommt eine Kapitalerhöhung?

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Kapitalausstattung von Super Micro Computer. Medienberichten zufolge sondiert der Technologiekonzern gegenwärtig Möglichkeiten zur Beschaffung von neuem Kapital. Die Investmentbank Evercore wurde angeblich damit beauftragt.

Welche Form die Kapitalbeschaffung annehmen und ob sie überhaupt kommen wird, lässt sich derzeit noch nicht einschätzen. Anleger müssen allerdings damit rechnen, dass es bei der Ausgabe neuer Aktien zu einer Verwässerung ihrer Supermicro-Anteile kommt.

Charttechnisich angeschlagen

Charttechnisch steht es nicht gut um die Super Micro Computer-Aktie. Nachdem der Nasdaq-Titel von Mitte November bis Anfang Dezember eine Kursrallye erlebt hat, ging es in den letzten drei Wochen des vergangenen Jahres wieder bergab mit der Supermicro-Aktie. Sie droht nun, wieder unter die 30-US$-Marke zu fallen.

Das spricht klar für die Aktie

Wie die Leser meines „Gewinner von morgen“-Reports wissen, empfehle ich die Super Micro Computer-Aktie trotz der ihr anhaftenden Unsicherheit zum Kauf. Stand heute gehe ich davon aus, dass Supermicro die Frist der Nasdaq einhalten kann und es nicht zu einem Delisting kommen wird. Das dürfte spätestens Ende Februar für einen Kursaufschwung sorgen.

Darüber hinaus gehört die Super Micro Computer-Aktie für mich auch heute noch zu den interessantesten KI-Werten. Der Tech-Konzern besitzt als Serverintegrator eine sehr wichtige „Mittlerrolle“ zwischen den Komponentenherstellern, allen voran den Chipproduzenten, und den Betreibern von Rechenzentren. Die Nachfrage nach KI-geeigneten Servern wird auch 2025 gewaltig sein und das gewaltige Umsatzwachstum von Supermicro weiter antreiben.

Nicht zuletzt spricht auch die Bewertung in meinen Augen eindeutig für einen Kauf der Super Micro Computer-Aktie. Mit einem Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 10 ist die Aktie deutlich niedriger bewertet als der breite S&P 500-Index mit einem Wert von 24. Das ist für ein extrem stark wachsendes und profitables Unternehmen schon sehr erstaunlich und zeigt, wie viel Pessimismus in den Kurs der Super Micro Computer-Aktie eingepreist ist.

Wer übrigens auf der Suche ist nach den Hidden Champions im KI-Sektor: Unser neuer Report deckt auch weniger bekannte, aber hochinteressante Aktien auf.