Synlab-Aktie +5%: Delisting naht – was macht Paul Singer?

Synlab

Die Synlab-Aktie (WKN: A2TSL7) hat am Freitag um über +5% auf 11 € zulegen können. Grund ist ein neues Angebot für das Unternehmen. Kommt jetzt das Delisting? Oder handelt Paul Singer für Aktionäre vielleicht einen höheren Preis heraus?

canva.com/p/prostock-studio

Delisting-Angebot offeriert

Bereits im September 2023 hat das Private Equity Unternehmen Cinven angekündigt, das Medizintechnikunternehmen Synlab zu übernehmen. Inzwischen kontrolliert der Mehrheitsaktionär bereits 86% der Anteile (zumindest laut eigenen Angaben) und hat am Freitag ein Delisting-Angebot für die restlichen Anteilseigner abgegeben.

Eine konkrete Zahl wurde dabei nicht genannt, doch Flüster-Schätzungen sprachen von einer Orientierung an dem gesetzlichen Minimum. Letzteres würde einen Übernahmepreis für die restlichen Aktien von 11 € bedeuten. Dass die Papiere anschließend in diese Richtung kletterten, untermauert die These. Wie es hieß, unterliegt das Angebot keinen Bedingungen.

Was macht Paul Singer? Kann er den Preis treiben?

Während Aktionäre sich über das Angebot freuen, dürfte einer noch lange nicht zufrieden mit dem gestellten Preis sein: Paul Singer. Der legendäre Investor war im November des vergangenen Jahres bei Synlab eingestiegen, nachdem diese ihr erstes Angebot zu 10 € abgegeben hatten.

Mit Blick auf die Aktivitäten des Elliot Hedgefonds in der Vergangenheit und die Unnachgiebigkeit von Paul Singer könnte dieser versuchen, einen höheren Übernahmepreis auszuhandeln. Da der Investor aktuell rund 5% der ausstehenden Aktien kontrolliert, verhindert er bisher noch ein Squeeze-out der bestehenden Anteilseigner. Kommt es zu einer Einigung zwischen Singer und Cinven, dann könnte das Delisting schnell über die Bühne gehen.

Synlab wird von der Börse verschwinden

Synlab wird die Börse verlassen und das nur wenige Jahre, nachdem Cinven das Unternehmen überhaupt an den Markt gebracht hat. Klarer Gewinner bei dieser Transaktion ist das Private Equity Unternehmen, denn zunächst war Synlab zu 18 € emittiert worden. Nun kauft man den Wert wesentlich günstiger zurück.

Für Aktionäre heißt es daher, sich eventuelle Verluste aus der Vergangenheit einzugestehen und das Angebot anzunehmen. Selbst wenn Singer einen höheren Übernahmepreis aushandeln sollte, dürfte das nicht die -42% Kursverlust seit dem IPO wettmachen. Nur spekulative Anleger sollten daher zusammen mit Elliot investiert bleiben.

ℹ️ Synlab in Kürze

  • Die Synlab-Gruppe ist der größte europäische Anbieter von klinischen Labor- und medizinischen Diagnostikdienstleistungen nach Umsatz und durchgeführten Tests.
  • Synlab bietet medizinische Diagnostik für Patienten, niedergelassene Ärzte, Kliniken und die pharmazeutische Industrie an. Neben dem Hauptsitz in Augsburg unterhält der Konzern in Europa zahlreiche Niederlassungen.
  • Die Marktkapitalisierung liegt bei 2,33 Milliarden €.

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