TAG Immobilien-Aktie: Das sollten Anleger beachten

Die Aktie des Immobilienkonzerns TAG (WKN: 830350) befindet sich seit März in einem langfristigen Aufwärtstrend, am Freitag ist wie wieder um über +4% auf 12,60 €. Ist es jetzt Zeit Gewinne zu realisieren oder geht es weiter aufwärts?

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ℹ️ TAG Immobilien vorgestellt

Die TAG Immobilien AG, kurz TAG, mit Sitz in Hamburg, ist ein bedeutendes Immobilienunternehmen für Wohnimmobilien und Gewerbeimmobilien. Der Schwerpunkt seiner rund 88.000 Wohnungen liegt in Ostdeutschland. Im Fokus steht die Entwicklung sowie die Bewirtschaftung der Immobilien, sowie die Wertsteigerung des Portfolios durch aktives Asset-Management. Momentan weist das Immobilienunternehmen eine Marktkapitalisierung von 2,2 Milliarden € aus.

Operativer Ertrag stabilisiert

Was sich in den beiden Vorquartalen abgezeichnete, setzte sich im dritten Quartal weiter fort. Der am 14. November veröffentlichte Quartalsbericht zeigt daher beim operativen Ergebnis eine Stabilisierung. Ein Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist weniger aussagefähig, da die Zinsen erst danach kräftig angezogen haben. Dennoch sind die Vorjahreszahlen eine wichtige Bezugsgröße.

Die Mieteinnahmen insgesamt sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3% auf 261,8 Millionen € gestiegen. Die Verbesserung der Mieteinnahmen im Deutschlandportfolio lag bei 2,2%.

Bei der Ertragslage ist der Zeitvergleich unterschiedlich ausgefallen. Die maßgebende operative Ertragszahl FFO (Funds From Operations) verringerte sich im Vorjahresvergleich um 8,7% auf 132,6 Millionen €. Im Vergleich zu den Vorquartalen ist sie im dritten Quartal mit 43,5 Millionen € etwa gleich ausgefallen.

Aufgrund hoher Verluste bei der Neubewertung Mitte des Jahres fiel ein Nettoverlust von 275 Millionen € an – ein Jahr zuvor wurde ein Nettogewinn von 335 Millionen € erzielt. Die nächste Bewertung steht zum Jahresende an.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung zufriedenstellend zu bezeichnen.

Verschuldung weiter reduziert

Wie bei anderen Immobilienunternehmen leidet auch TAG unter den gestiegenen Zinsen. Um diese Situation abzumildern, wurde letztes Jahr auf die Dividendenzahlung verzichtet. Der Vorstand hat angedeutet, dass auch dieses Jahr auf die Zahlung verzichtet wird.

Diese finanziellen Mittel werden teilweise weiterhin zur Entschuldung verwendet. Der Rest wird für das lukrative Polen-Geschäft verwendet. Dort sind die Baukosten niedriger als in Deutschland und die Mieteinnahmen sind zuletzt deutlich gestiegen.

Ebenfalls wurden weiterhin Wohnungseinheiten verkauft, um die Verbindlichkeiten zu reduzieren. In Deutschland wurden in den ersten neun Monaten 1.300 Einheiten verkauft. In Polen lag die Zahl bei 2.900 Einheiten. Der Verkaufserlös wurde vollständig zur Entschuldung verwendet, insbesondere wurde die Brückenfinanzierung aus der ROGBY-Übernahme vollständig abgelöst.

Wie sind die zukünftigen Kursaussichten?

Das Schlimmste dürfte überstanden sein. Problematischer wird es jedoch, wenn die Zinsen weiter ansteigen. Die Kurserholung ist somit insgesamt gerechtfertigt. Die Frage ist jedoch, wo liegt der faire Kurs und was sollten Anleger daher beachten.

Meiner Meinung nach ist das jetzige Kursniveau zu hoch, die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur ist groß. Anleger, die deutlich unter dem jetzigen Kurs eingestiegen sind, sollten über Gewinnmitnahmen nachdenken. Insgesamt sehe ich eine faire Bewertung bei 11 €.

Das durchschnittliche Kursziel liegt zwar bei 10,50 €, allerdings gibt es auch Analysten, die weiteres Potenzial sehen. Kepler Cheuvreux erwartet 12,50 € und Jefferies sieht den fairen Kurs bei 13,20 €.

Mein Fazit: Die Aktie bietet bei dem jetzigen Kursniveau wenig Potenzial.

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