TeamViewer-Aktie +17%: Das verzückt die Anleger

Der Softwareanbieter TeamViewer (WKN: A2YN90) überrascht Anleger mit großen Zielen und einem Aktienrückkaufprogramm über 150 Millionen €. Die Aktie schießt heute Morgen um +17% auf 14,30 € hoch. Bekommt das Papier jetzt neuen Auftrieb?

TeamViewer mit Hauptsitz in Göppingen ist ein Softwareunternehmen. Es betreibt ein Programm für die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten. Die Funktionalität wird schrittweise ausgebaut, zuletzt etwa durch die Integration von TeamViewer Meeting. Derzeit wird das Unternehmen an der Börse mit 2,67 Milliarden € bewertet.

Kauf-Tipp zur rechten Zeit

So schnell kann's gehen: Erst vor wenigen Tagen haben wir in diesem Artikel dargelegt, dass der jüngste Kursrutsch der TeamViewer-Aktie übertrieben gewesen sein dürfte und Anleger dies nutzen könnten. Und tatsächlich sieht die Welt heute Morgen schon viel freundlicher aus.

Positiver Ausblick auf 2023

Das Unternehmen präsentiert heute die endgültigen Geschäftsergebnisse des vierten Quartals und des Gesamtjahrs 2022. Sie weichen erwartungsgemäß nicht wesentlich von den vorläufigen Zahlen ab, die am 11. Januar vorgelegt wurden.

Viel spannender ist der positive Ausblick, den das Management abgibt. So will TeamViewer, basierend auf den starken Zahlen des Schlussquartals 2022, kräftig wachsen. Angepeilt wird für 2023 ein Umsatz von 620 bis 645 Millionen €, das wäre eine Steigerung um 10 bis 14% gegenüber dem Vorjahr.

Profitabilität bleibt stabil

Die viel beachtete, um Sondereffekte bereinigte Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) soll bei 40% liegen. Dabei hebt das Unternehmen allerdings auf die Umsätze ab und nicht wie zuvor auf die sogenannten Billings, die in Rechnung gestellten Umsätze.

Wollte man mit früheren Angaben vergleichen, läge letztere Marge bei 45%. 2022 betrug die Prognosespanne 45 bis 47%. Die Profitabilität bleibt also stabil.

Das Unternehmen verweist in diesem Zusammenhang auf die „anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten“ und auf das inflationäre Umfeld, in welchem die Kosten für das Personal anzögen.

Das bedeutet der ManU-Ausstieg

Besonders interessant ist dieser Satz in der heutigen Pressemitteilung: „Über 2023 hinaus sieht TeamViewer signifikantes Potenzial für eine Margensteigerung im Zuge eines möglichen vorzeitigen Ausstiegs durch Manchester United aus der Haupttrikotsponsoring-Partnerschaft.“ Konzernchef Oliver Steil lässt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verlauten, in diesem Fall werde die operative Marge um mehrere Prozentpunkte steigen.

CEO Oliver Steil blickt voraus:

2023 werden wir den Ausbau unseres Enterprise-Geschäfts konsequent fortsetzen. Wir werden gezielt auf unsere starke Kundenbasis und unsere Partnerschaften setzen, um Neugeschäft zu generieren und zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen.

Die Macht von Analysten

Zuletzt hatte die US-Bank JP Morgan mit einer Abstufung von „Neutral“ auf „Underweight“ den Aktienkurs in den Keller getrieben. Der Analyst war von einer stark sinkenden Profitabilität ausgegangen – wovon Stand heute nichts zu bemerken ist.

Aktienrückkauf über 150 Millionen €

Das Management des Software-Anbieters beglückt Aktionäre noch mit einem neuen Aktienrückkaufprogramm für dieses Jahr über insgesamt 150 Millionen €. Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen Anteile im Wert von 300 Millionen € selbst erworben.

Die erste Tranche mit einem Volumen von bis zu 75 Millionen € soll Mitte Februar starten. Die zweite Tranche soll zeitnah nach Abschluss der ersten beginnen.

Gute Aussichten

Einmal mehr zeigt sich heute, dass der Fernwartungs-Spezialist nicht nur seine Hauaufgaben gemacht hat, sondern auch an Shareholder Value denkt. Das sind meiner Meinung nach gute Aussichten für Anleger.

Bei einem Börsenwert des Unternehmens von 2,67 Milliarden € ist die Aktie weiterhin für einen Wachstumswert nicht überteuert. In der Kursrallye würde ich jetzt allerdings nicht mehr kaufen, sondern spätere Rücksetzer abwarten.

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