TeamViewer-Aktie: Ein kleiner Vertrauensbeweis
Immer tiefer geht es bei der Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90). Sie notiert nach einem weiteren Kursrutsch von fast -20% binnen eines Monats bei 8,20 € und damit sehr nahe am 52-Wochen-Tief, das bei 7,93 € liegt. Fällt diese Barriere auch noch, wird ein neues Verkaufssignal generiert. Wie sollten sich Anleger jetzt also positionieren?
TeamViewer mit Hauptsitz in Göppingen ist ein Softwareunternehmen. Es betreibt ein Programm für die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten. Die Funktionalität wird schrittweise ausgebaut, zuletzt etwa durch die Integration von TeamViewer Meeting.
Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen
Am 22. August haben wir das Papier zuletzt in diesem Artikel beleuchtet und dabei auf einen negativen Aspekt hingewiesen, der inzwischen eingetreten ist: Das Unternehmen hat am Dienstag sein im Februar gestartetes Aktienrückkaufprogramm für abgeschlossen erklärt.
Demzufolge sind insgesamt rund 24 Millionen Aktien für fast genau 300 Millionen € erworben worden. Durchschnittspreis: 12,43 € je Anteil.
Keine Kursbremse mehr
Was das für Aktionäre bedeutet, liegt auf der Hand: Ein in den vergangenen Monaten stark kursstützendes Element ist weg. Anders ausgedrückt: Es gibt jetzt keine Bremse mehr.
Natürlich kann sich auch die TeamViewer-Aktie dem allgemein widrigen Marktumfeld nicht entziehen, worin wohl der Hauptgrund für den weiteren Kursverfall zu suchen ist. Zumal es in jüngster Zeit ansonsten keine Nachrichten seitens des Unternehmens gab. Der Wertverlust seit Jahresbeginn liegt bei -35%, das ist üppig.
Für Anleger wird es wohl erst am 3. November wieder richtig spannend. Denn dann legen die Göppinger ihre Geschäftsergebnisse des dritten Quartals vor. Ein weiterer möglicher Kurskatalysator: Am 16. November präsentiert TeamViewer sich bei der Morgan Stanley European Technology, Media & Telecom Conference.
Morgan Stanley erhöht Beteiligung
Apropos Morgan Stanley: Die US-Investmentbank hat ihre Beteiligung an TeamViewer laut dieser Mitteilung von Mittwoch leicht von 4,85% auf 5,27% ausgebaut. Das darf man wohl als kleinen Vertrauensbeweis werten.
Nach der enttäuschenden Entwicklung im vergangenen Jahr mit Fehleinschätzungen und Gewinnwarnungen leidet die Aktie aber insgesamt immer noch unter dem massiven Vertrauensverlust zahlreicher Investoren. Umso wichtiger wird es daher sein, welche Zahlen am 3. November präsentiert werden.
Bislang geht das Softwareunternehmen davon aus, dass es auf Jahressicht bei den abgerechneten Umsätzen (Billings) zumindest das untere Ende der Prognose von 630 bis 650 Millionen € erreichen wird. Die Marge beim Betriebsgewinn soll im Gesamtjahr zwischen 45 bis 47% liegen. Im ersten Halbjahr wurde dieses Ziel mit 47,2% erreicht.
Nach vorherigen Angaben der Gesellschaft haben sich potenzielle Kunden in der ersten Jahreshälfte mit IT-Ausgaben eher zurückgehalten. Allerdings verliefen die Partnerschaften mit SAP, Google und Siemens erwartungsgemäß.
Anleger müssen Geduld haben
Aktuell ist TeamViewer an der Börse nach dem Kursverfall mit 1,53 Milliarden € bewertet. Das KGV liegt immer noch bei rund 27, das ist fundamental nicht gerade günstig, für einen Wachstumswert allerdings akzeptabel.
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, sich die Aktie als kleine Beimischung ins Depot zu legen. Zumal TeamViewer zwar auf Wachstum ausgerichtet, aber bereits profitabel unterwegs ist. Wer hier investiert (ist), sollte allerdings gehörig Geduld mitbringen.
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