TeamViewer-Aktie: Geht der Ausverkauf zu Ende?
Die Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90) kämpft noch immer mit den Folgen des Cyberangriffs. Nachdem sie am 28. Juni auf rund 10 € abgestürzt ist, erholt sie sich langsam wieder. Am Mittwoch steht sie aktuell bei knapp 11 €. Insgesamt befindet sie sich in einem langfristigen Abwärtstrend, seit dem Hoch im August letzten Jahres mit 17,40 € beträgt der Kursrückgang rund -36%. Was ist hier zu erwarten?
Vertrauen vollkommen verloren
Cyberangriffe sind eine ernst zu nehmende Gefahr für alle Unternehmen und deren Aktienentwicklung. Im Extremfall kann es zu einem Stillstand der Geschäftsaktivitäten kommen. Das Göppinger Unternehmen kommunizierte den Vorfall unmittelbar nach Bekanntwerden. Gleichzeitig betonte es, dass die Unternehmens-IT sowie die Produktplattform streng voneinander getrennt seien. Somit sei die eigentliche Geschäftstätigkeit weiterhin gewahrt.
Dennoch sind solche Angriffe nicht zu unterschätzen. Bei den Marktakteuren führten solche Meldungen zu einem großen Misstrauen; hierunter leidet die Aktie noch immer. Das geringe Vertrauen in die Kurserholung der Aktie wurde noch verstärkt.
Geschäftsentwicklung intakt
Es wird jetzt spannend, wie die Zahlen für das zweite Quartal ausfallen, diese werden Ende Juli veröffentlicht. Der Bericht für das erste Quartal vom 7. Mai fiel durchwachsen aus. Der Umsatz konnte zwar um 7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Allerdings sank die operative Marge von 42% auf 40%.
Für das Gesamtjahr wird mit einem weiteren Umsatzwachstum gerechnet. Nach zuletzt 627 Millionen € soll der Jahresumsatz bei 660 bis 685 Millionen € liegen. Bei der bereinigten EBITDA-Marge wird mit einem Wert von 43% gerechnet.
Um diese Ertragsmarge zu erreichen, müssen die nächsten Quartale profitabler ausfallen.
Analysten weiterhin optimistisch
Die Analysten halten das jetzige Kursniveau für eindeutig zu niedrig. Die wirtschaftliche Lage ist weiterhin intakt und das Unternehmen ist hochprofitabel. Warburg Research mit 18,50 € und RBC sowie Goldman Sachs mit jeweils 18 € führen die Liste der Optimisten an.
Die Deutsche Bank mit 14 € und JP Morgan mit 13,50 € sind deutlich vorsichtiger. Dennoch liegen deren Einschätzungen über dem jetzigen Kursniveau.
Potenzial vorhanden
Meiner Meinung nach ist die Aktie derzeit unterbewertet. In diesem Artikel bin ich auf die faire Bewertung von 15 € eingegangen, dabei bleibe ich. Der Gewinn pro Aktie dürfte bei 0,90 € bis 1 € liegen, daraus ergibt sich ein aktuelles KGV von rund 12,5. Das ist für ein erfolgreiches IT-Unternehmen gering.
Allerdings wird es dauern, bis dieses Kursziel erreicht wird. Zunächst muss eine stabile Bodenbildung eintreten. Es kommt jetzt auf den Bericht des zweiten Quartals an. Wenn sich die Ertragslage verbessert, nimmt auch wieder das Vertrauen in die Aktie zu. Wichtig ist ebenfalls, dass die Jahresprognose weiterhin aufrechterhalten wird.
Mein Fazit: Trotz des Abwärtstrends bietet die Aktie mittelfristig gute Gewinnchancen.
ℹ️ TeamViewer in Kürze
- Die TeamViewer SE ist ein weltweit führender Software-Anbieter von Remote-Konnektivitätslösungen. Mittels seiner Software können Fernwartungen von Computern und anderen Endgeräten vorgenommen werden.
- Neben dem Hauptsitz in Göppingen ist das Unternehmen weltweit mit Niederlassungen vertreten.
- Die Marktkapitalisierung der im TecDAX gelisteten Aktie liegt aktuell bei rund 1,85 Milliarden €.
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