TeamViewer-Aktie: Nach dem Rücksetzer zuschlagen?
Nach der Kursrallye im Juli und August hat die TeamViewer-Aktie (WKN: A2YN90) im September wieder etwas stärker korrigiert. Mit dem Rücksetzer bis auf 15,375 € wurde das Gap geschlossen, das sich nach der letzten Zwischenbilanz gebildet hatte. Nun scheint die Aktie wieder den Vorwärtsgang einzulegen. Seit Mitte letzter Woche ging es um mehr als +4% hinauf. Was können Anleger jetzt noch erwarten?
ℹ️ TeamViewer vorgestellt
TeamViewer ist ein deutsches Softwareunternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Göppingen, das Programme für die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten entwickelt und vertreibt. Weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 625.000 Kunden. TeamViewer notiert im MDAX sowie im TecDAX und wird an der Börse aktuell mit 2,74 Milliarden € bewertet.
Erst stark gestiegen, dann tief gefallen
Die TeamViewer-Aktie hat seit den Höchstständen aus dem ersten Corona-Jahr im Bereich 55 € stark korrigiert. Teure Sponsorenverträge mit der Formel 1 und dem Fußballclub Manchester United hatten den Softwarekonzern aufgrund ausschweifender Kosten in eine schwere Krise gestürzt. Anleger zogen sich nach einer Reihe von Prognosesenkungen immer mehr zurück, sodass das Kursdebakel seinen Lauf nahm.
Der vorläufige Tiefpunkt wurde im Oktober letzten Jahres bei 7,668 € markiert. Seither vollzieht der Technologiewert eine bemerkenswerte Erholungsbewegung, die Ende August zum Anstieg bis auf 17,745 € führte. Auch wenn die Aktie im September wieder etwas nachgegeben hat, gehört sie mit Aufschlägen von fast +34% in diesem Jahr zu den besten Performern im TecDax und nimmt überdies einen der vorderen Plätze im MDAX ein.
Positive Nachrichtenlage
Der positive Newsflow der vergangenen Wochen und Monate kommt bei Anlegern gut an. Operativ macht das Unternehmen Fortschritte. Davon zeugen die Zahlen zum zweiten Quartal, die der Fernwartungsspezialist Anfang August vorgelegt hat. Während die Erlöse im Jahresvergleich um 12% auf 154 Millionen € anzogen, verbesserte sich der operative Gewinn (EBITDA) um 7% auf 63,8 Millionen €. Damit wurden die Erwartungen am Markt klar übertroffen.
Im Fokus stand dabei auch das Geschäft mit Großkunden, das nach einem schwächeren Vorquartal wieder Fahrt aufnahm.
Unter dem Strich verdienten die Göppinger 34 Millionen € und damit fast dreimal so viel wie vor einem Jahr. Günstige Steuereffekte und ein verbessertes Finanzergebnis wirkten sich gewinnsteigernd aus.
Bei den Anlegern kam das Zahlenwerk gut an und verhalf der Aktie zu einem weiteren Kursausbruch, bei dem das eingangs erwähnte Gap entstand.
Jahresprognose wurde bestätigt
Überdies wurde die Jahresprognose bestätigt. Sie sieht einen Anstieg der Erlöse um 10 bis 14% auf 620 bis 645 Millionen € vor sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 40%. Nach zwei Quartalen beliefen sich die Umsätze auf 305 Millionen €, während die bereinigte EBITDA-Marge bei 42% lag. Dementsprechende ist TeamViewer auf einem guten Weg, die ausgegebenen Ziele zu erreichen.
Die neuen Zahlen zum dritten Quartal werden am 31. Oktober präsentiert.
Was bei den Anlegern ebenfalls gut ankam, ist die Nachricht, dass der Softwarekonzern ab der kommenden Saison nicht mehr Hauptsponsor beim Manchester United sein wird. An dessen Stelle rückt der US-Technologiekonzern Qualcomm.
Dieser Rückzug wird sich dem Vernehmen nach in 2024 mit 17,5 Millionen € ergebnissteigernd auf das EBITDA auswirken. Im Jahr darauf soll der positive Ergebnisbeitrag sogar bei etwa 35 Millionen € liegen.
Ein Wachstumswert mit Potenzial
Das Unternehmen hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und gewinnt das Vertrauen der Anleger mehr und mehr zurück. Das kommt auch bei den Analysten gut an. Goldman Sachs sieht TeamViewer auf einem starken Wachstumskurs und hat das Kursziel in einer aktuellen Studie von 23,50 auf 24,50 € angehoben. Hiernach hätte die Aktie weiteres Aufwärtspotenzial von über +50%.
Für die Privatbank Berenberg gehört der Technologiewert zu den Top Picks unter den mittelgroßen europäischen Börsentiteln, das Kursziel liegt bei 21 €.
Im Durchschnitt sehen die Analysten die Aktie mit 17,71 € fair bewertet. Ich persönlich traue dem Papier im Vorfeld der anstehenden Zwischenbilanz einen Anstieg bis zum Jahreshoch von 17,745 € zu. Unterstreichen die Zahlen die positive Entwicklung, ist sogar ein Ausbruch in Richtung 20 € möglich.
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