TeamViewer-Aktie stürzt ab: Was nun?
Die Aktie des Softwareanbieters TeamViewer (WKN: A2YN90) stürzt am Mittwoch um mehr als -11% auf unter 15 € ab, obwohl das Unternehmen starke Geschäftsergebnisse präsentiert hat. Was ist der Grund für den Kursrutsch? Müssen sich investierte Anleger Sorgen machen oder bietet sich jetzt sogar eine Kaufchance?
TeamViewer mit Hauptsitz in Göppingen ist ein Softwareunternehmen. Es betreibt ein Programm für die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten. Weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 626.000 Kunden sowie 1.400 Mitarbeiter und wird an der Börse derzeit mit 2,78 Milliarden € bewertet.
Starke Gewinnmitnahmen
Wer sich heute die neuesten Nachrichten ansieht und gleichzeitig den Kursverlauf der TeamViewer-Aktie, dem kommt unweigerlich eine Börsenweisheit in den Sinn: „Buy the rumours, sell the facts“. Will heißen: Anscheinend nutzen sehr viele Investoren die positiven News des Unternehmens zu starken Gewinnmitnahmen. Was kein Wunder ist, nachdem der Titel seit Jahresbeginn um +39% zugelegt hatte.
Der Software-Anbieter bietet mit seinen vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal keinen großen Anlass für Kritik, im Gegenteil. Die Göppinger haben sowohl ihren Umsatz als auch ihren Gewinn gesteigert und sehen sich beim Ausblick auf das weitere Geschäftsjahr voll im Plan.
Mehr Umsatz, mehr Gewinn
Im Detail hat TeamViewer im ersten Quartal seine sogenannten Billings (abgerechnete Umsätze) um 8% gegenüber dem Vorjahreseitraum auf 177 Millionen € gesteigert. Der Umsatz legte um 13% auf 151 Millionen € zu.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 18% auf 64,1 Millionen €. Zur Begründung heißt es, die Kosten seien langsamer gestiegen als der Umsatz. Die vielbeachtete um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge legte um zwei Prozentpunkte auf 42% zu. Damit liegt das Unternehmen über dem selbst ausgegebenen Ziel von 40% für das Gesamtjahr.
Unter dem Strich verbuchte die Software-Schmiede einen Gewinn von 23,1 Millionen €, im vergangenen Jahr lag dieser bei 14,6 Millionen €. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,13 €.
Ausblick bestätigt
An seinem Ausblick hält TeamViewer fest: Prognostiziert werden weiterhin ein Umsatzplus von 10 bis 14% auf 620 bis 645 Millionen € und eine EBITDA-Marge von 40%. Es ist sogar die Rede von einer „signifikanten Upside“ bei der Marge nach 2023 durch einen potenziell früheren Ausstieg aus dem teuren Trikotsponsoring des englischen Fußballclubs Manchester United.
Finanzvorstand Michael Wilkens kommentiert die vorgelegten Zahlen so:
Zwar ist es noch sehr früh im Jahr, doch wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Jahresprognose erreichen.
Analyst bestätigt Kursziel 19 €
Umsatz und Gewinn gewachsen, Ausblick bestätigt, Aktie bricht ein – wie sollen Anleger darauf reagieren? Aus meiner Sicht besteht mitnichten Anlass zur Sorge. Kritische Stimmen gibt es immer, allerdings hat mit der kanadischen RBC-Bank bereits der erste Analyst direkt nach den neuen Zahlen seine Einstufung „Outperform“ mit Kursziel 19 € bestätigt.
Zuletzt hatte bereits die Investmentbank Goldman Sachs den Titel auf „Kaufen“ hochgestuft mit verdoppeltem Kursziel auf 21 €.
Nicht beirren lassen
Es war vollkommen klar, dass nach dem starken Lauf der Aktie seit Jahresstart irgendwann eine Kurskorrektur kommen würde. Die ist nun da. Anleger sollten sich davon meiner Meinung nach nicht beirren lassen und halten, denn als Wachstumstitel ist das Papier weiterhin nicht teuer. Zudem dürfte das Aktienrückkaufprogramm des Unternehmens den Kurs stützen.
(Nach-)kaufen würde ich persönlich bei diesen Preisen noch nicht.
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