TeamViewer: Deswegen ist die Aktie dick im Minus

Die Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90) notiert heute -4,1% tiefer bei 12,38 €. In der Spitze betrug der Verlust der Tech-Aktie sogar mehr als -5%. Das sind die Gründe und Hintergründe zum Absturz.

TeamViewer mit Hauptsitz in Göppingen ist ein Softwareunternehmen. Es betreibt ein Programm für die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten. Die Funktionalität wird schrittweise ausgebaut, zuletzt etwa durch die Integration von TeamViewer Meeting.

Das einst hochgejubelte Tech-Unternehmen hat sich allerdings weit von seinen Höchstständen entfernt und notiert nun bei 12,38 € (Allzeithoch 2021 bei 52,32 €).

Morgan Stanley senkt den Daumen

Allerdings hatte sich die Aktie in den vergangenen Monaten sehr gut entwickelt. Von den Tiefs bei 7,70 € ging es deutlich bergauf, was nicht zuletzt den positiven Analysteneinschätzungen zu verdanken war.

Doch jetzt senkt die Investmentbank Morgan Stanley den Daumen für die Aktie. Zwar hob die Bank das Kursziel an, allerdings nur von 11 € auf 12 €, was immer noch unter dem aktuellen Kurs liegt.

Gleichzeitig sprach das Analystenhaus eine Verkaufsempfehlung aus, nachdem es vorher zum Halten der Aktie geraten hatte. Infolgedessen stürzten die Papiere von TeamViewer in der Spitze um -5% ab und konnten sich bisher nur marginal erholen.

Sorgen und Probleme

Doch das ist keinesfalls die Wurzel des Problems. TeamViewer hat einige Sorgen, die trotz der schlechten Performance immer noch nicht geklärt wurden. So ist der häufige Einsatz der Software zu Betrugszwecken ein massives Problem, welches arge Konsequenzen für das Unternehmen haben könnte.

Außerdem hat man in der Vergangenheit vermehrt fragwürdige finanzielle Entscheidungen getroffen. Dazu gehören unter anderem die Sponsorings bei Manchester United und der Formel 1, die höher waren als der eigene Nettogewinn.

Gleichzeitig erhielten der ehemalige CEO und das Board Rekordsummen an Geldern und Optionen, welche nicht mal im DAX gezahlt worden waren.

Reißt ein Hedgefonds das Ruder herum?

Doch wenn Probleme nicht intern gelöst werden können, müssen oft externe Kräfte helfen. Dies hat bereits der aktivistische Hedgefonds Petrus Advisers übernommen, der sich vor kurzem bei dem Unternehmen einkaufte. Dabei forderte man vom Board das sofortige Beendigen der Sponsorings sowie andere kostensenkende Maßnahmen.

Ob Petrus Advisers damit allerdings erfolgreich sein wird, wird sich erst in der operativen Unternehmensperformance der nächsten Jahre zeigen, da es sich hier wohl um ein langfristiges Projekt handeln dürfte.

Makro-Entwicklung spielt die erste Geige

Doch wie geht es konkret mit der Aktie weiter? Grundsätzlich dürfte das Papier des Software-Unternehmens erst einmal Spielball der Makrolage und der Analysten bleiben. Dementsprechend warten gerade im neuen Jahr 2023 einige Risiken auf das Papier.

Diese Umstände dürften sich erst dann verändern, wenn hier wieder einige positive operative Signale zu sehen sind, die Investoren ein besseres Bild über die Zukunft des Unternehmens geben.

Aus diesem Grund sollten sich konservative Anleger von dem Papier fernhalten und eventuell bessere Zeiten abwarten. Wer etwas risikoaffiner ist, kann entweder einen langfristigen Trade eingehen oder sollte kurzfristig die Finger von der Aktie lassen, da es vermutlich bessere Instrumente gibt, um von der allgemeinen Marktlage zu profitieren.

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