TeamViewer: Nicht nur der Ausblick schmerzt

Sascha
08.07.21

Zu den größten Verlierern an einem ohnehin sehr schwachen Handelstag zählt heute am deutschen Aktienmarkt das Papier von TeamViewer (WKN: A2YN90). Grundsätzlich hat sich die Aktie seit dem Börsengang zwar recht gut entwickelt, zuletzt jedoch nicht mehr. Kein Wunder, denn es gab Warnzeichen, auf die ich mehrfach hingewiesen habe.

Bei TeamViewer handelt es sich um ein deutsches Softwareunternehmen mit Hauptsitz im baden-württembergischen Göppingen (bei Stuttgart). Kernprodukt des Unternehmens ist eine Fernwartungssoftware gleichen Namens, mit deren Hilfe man Anlagen, Maschinen und andere Geräte vernetzen, steuern und überwachen kann.

Etwas verkappte Umsatz- und Gewinnwarnung

Die Aktie des deutschen Hoffnungsträgers in der Technologiebranche – immerhin feierte TeamViewer seinerzeit den größten IPO seit dem Platzen der Spekulationsblase am Ende des Neuen Marktes – setzt heute jedoch deutlich zurück. Grund hierfür ist eine Art, wenngleich etwas verkappte, Umsatz- und Gewinnwarnung.

So vermeldet die Gesellschaft für das zweite Quartal 2021 laut den heute vorgelegten vorläufigen Zahlen Billings in Höhe von 121,6 Millionen € (+15%), einen Quartalsumsatz in Höhe von 122,8 Millionen € bei bereinigten wiederkehrenden Umsatzerlösen von 122,3 Millionen € (+20%) sowie einem bereinigten EBITDA von 56,6 Millionen € (EBITDA-Marge von circa 47%).

Beim Ausblick dagegen zeigte sich das Management, nachdem der CEO zuletzt noch in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ vor Optimismus gesprüht hatte, plötzlich dagegen deutlich vorsichtiger. So möchte man nun noch das untere Ende der Spanne bei Billings/Umsatz erreichen, nachdem man die eigene Prognose noch vor gar nicht so langer Zeit auf 585 bis 605 respektive 525 bis 540 Millionen € angehoben hatte.

Großaktionär Permira nach und nach ausgestiegen

Damit bestätigt sich nun nachträglich doch noch, wovor ich lange gewarnt hatte. Denn der Großaktionär Permira, der sich 2014 mit einer Milliarde US$ groß bei TeamViewer eingekauft und das Unternehmen dann 2019 mit einer Bewertung von rund fünf Milliarden € an die Börse gebracht hat, hat sich hier seit diesem IPO immer weiter zurückgezogen.

Dadurch flossen Permira mehrere Milliarden € zu, wobei man immer noch eine Beteiligung in Höhe von knapp 20% sein Eigen nennt. TeamViewer selbst hatte jedoch wenig davon. Für die Aktionäre, die das Papier beim Börsengang zeichneten, gab es dagegen eine Berg- und Talfahrt, wobei die Talfahrt den Titel nun fast wieder auf den Emissionspreis zurückgeführt hat.

Damit zeigt sich, dass es zwar manchmal etwas dauern kann, es aber grundsätzlich ein Warnzeichen ist, wenn ein solcher Großaktionär seine Aktien nach und nach versilbert. Gerade bei Permira war das in der Vergangenheit, beispielsweise bei der Beteiligung an Hugo Boss, schon zu sehen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass TeamViewer und seinen Anteilseignern nun ein ähnliches Schicksal blüht.

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