TeamViewer: Wann zahlt sich der Aktienrückkauf aus?

Die Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90) kommt in diesem Jahr nicht wirklich vom Fleck. Nach einem zwischenzeitlichen Hüpfer auf 16 € Anfang Februar ist das Papier wieder unter 13 € zurückgefallen, so dass für 2022 gerade mal ein Kursplus von 2,53% auf dem Zettel steht. Das hat allerdings einen Vorteil: Das Management kann günstig eigene Aktien zurückkaufen – und tut dies auch fleißig.

TeamViewer betreibt eine Software für die Fernsteuerung und die Fernwartung von Computern und anderen Endgeräten, die 2005 veröffentlicht wurde. Die Funktionalität wurde schrittweise ausgebaut, zuletzt etwa durch die Integration von TeamViewer Meeting.

Günstige Kurse für Rückkauf

Die Börsenturbulenzen durch den Krieg in der Ukraine machen natürlich auch der TeamViewer-Aktie zu schaffen. Der Videokonferenz- und Fernwartungs-Spezialist wird hier aber nur scheinbar ausgebremst. Denn die Marktschwäche führt dazu, dass in erheblichem Umfang eigene Aktien zu günstigen Kursen zurückgekauft werden können. Dadurch reduziert sich der Anteil ausstehender Aktien und es erhöht sich der Wert der Anteile für die Investoren, die halten.

Die Göppinger Softwareschmiede hat ihr Aktienrückkaufprogramm am 3. Februar gestartet. Insgesamt sollen bis Jahresende Aktien in Höhe von bis zu 300 Millionen € oder knapp 10% aller sich im Umlauf befindlichen Papiere zurückgekauft und größtenteils eingezogen werden.

Schon 9,3 Millionen Aktien zurückgekauft

Werfen wir also einen Blick auf die bislang erfolgten Transaktionen: Bis zum Ende vergangener Woche hat das Management 9,3 Millionen Aktien im Wert von 133 Millionen € zurückgekauft. Der Durchschnittskurs betrug dabei in den sechs Wochen seit dem Start 14,31 €.

Besonders günstig war es in der Woche vom 7. bis 11. März. Hier zahlte das Management nur 11,95 € im Schnitt für etwas mehr als eine Million Aktien.

Wachstumswerte sind allgemein seit Jahresbeginn unter die Räder geraten, womit viele Titel sich wieder realistischeren Bewertungen nähern. TeamViewer hatte seinen Exodus bereits Ende September vergangenen Jahres, als die Aktie nach einer massiven Umsatz- und Gewinnwarnung wie ein Stein fiel und der Kurs sich binnen weniger Tage halbierte.

Im vor zwei Tagen vorgelegten Geschäftsbericht für das Jahr 2021 verhehlt der Vorstand nicht, dass es „einige Rückschläge“ gegeben und der Aktienkurs „eine äußerst enttäuschende Kursentwicklung“ hingelegt habe. Allerdings sagt CEO Oliver Steil auch:

Seit dem IPO haben wir uns enorm weiterentwickelt und sind strategisch und mit Blick auf das Produktportfolio sehr gut aufgestellt.

Das Unternehmen erwartet in diesem Jahr laut Geschäftsbericht weiterhin fakturierte Umsätze (Billings) von 630 bis 650 Millionen € und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 45 und 47%. Daran hat sich also trotz des Ukraine-Kriegs vorerst nichts geändert.

Spannend bleibt weiterhin die Frage, ob und welche strategischen Partnerschaften CEO Steil in diesem Jahr einfädeln kann. Selbige sind jedenfalls angekündigt und sollen den Wachstumskurs verstärken.

Anleger brauchen Geduld

Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 2,6 Milliarden €, einem vorteilhaften Aktienrückkaufprogramm und möglichen Deals, die noch kommen könnten, brauchen Anleger meiner Meinung nach vor allem eins: Geduld. Mittelfristig dürfte sich diese auszahlen und das Papier sich wieder auf den Weg Richtung Norden machen.

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