technotrans: E-Mobilität top, Rest flop
technotrans SE (WKN: A0XYGA) präsentiert heute Zahlen zum ersten Halbjahr. Während das Umsatzwachstum bei der Elektromobilität die Erwartungen toppt, floppt das klassische Geschäft mit der Automobilindustrie. Die technotrans-Aktie reagiert am Dienstag nahezu unverändert um +0,73% bei 19,30 Euro.
Vorrangig bei der Kühlanlagen-Tochter gwk sorgen Auftragsprobleme aus der automobilnahen Industrie für eine Delle bei Gewinn und Umsatz. Das wirkt sich auf die Konzernzahlen der technotrans SE aus. In den ersten sechs Monaten erwirtschaftete der Kühltechnik-Konzern weniger Gewinn als noch im Vorjahreszeitraum und auch die Umsatzentwicklung verläuft schleppend. technotrans sieht sich trotzdem auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen.
Erstes Halbjahr mau: Sorgenkind Kühlanlagen-Tochter
Der Umsatz war zwischen Januar und Juni auf Konzernebene um rund -4% rückläufig auf 103 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) mehr als halbierte sich auf 4,1 Millionen Euro. technotrans erzielte einen Gewinn von 0,39 Euro pro Aktie (entspricht 2,7 Millionen Euro) nach 0,93 Euro (6,4 Millionen Euro) im Halbjahr 2018.
Die 2016 zugekaufte gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH, deren Kompetenzen rund um Industriekühlanlagen in der Werkzeugtemperierung und der Maschinenkühlung sowohl beim Spritzgießen als auch in der Kunststoffextrusion liegen, entwickelte sich 2019 bisher schlechter als angenommen. Für die ersten sechs Monate muss die Kühlanlagen-Firma eine "substanzielle Umsatzverfehlung" von -30% verkraften. Das Ergebnis brach ebenso ein. Zurückzuführen sei der unbefriedigende Geschäftsverlauf laut technotrans auf die Auftragslage in der automobilnahen kunststoffverarbeitenden Industrie.
Für das zweite Halbjahr geht technotrans von einer Besserung aus. In den zurückliegenden Monaten habe sich die Auftragslage der gwk "insbesondere durch Neuabschlüsse außerhalb der Automobilindustrie verbessert." Darauf aufbauend erwartet technotrans nun ein "deutlich stärkeres zweites Halbjahr 2019". Der Vorstand sieht sich dazu veranlasst, die Prognose zu bekräftigen:
Die Wachstumsstory der technotrans ist intakt. Gestützt auf ein insgesamt stabiles OEM-Geschäft sowie einen soliden Auftragsbestand und steigendes Geschäft in den Wachstumsmärkten werden wir unsere für 2019 gesetzten Ziele erreichen.
Anleger sollten geduldig sein
Der Aktienkurs von technotrans kannte in den letzten 12 Monaten wie der vieler Maschinenbauer nur den Weg nach unten. Große Investoren, darunter Allianz Global Investors, haben in den vergangenen Monaten ihre Position an der technotrans SE reduziert. Geht man nach diesem Parameter, ist die Aktie aktuell kein Kauf. Das verbilligte Preisniveau scheint dagegen lukrativ. Für den weiteren Verlauf dürfte entscheidend sein, ob die Automobilbranche den Investoren Impulse senden kann. Das dürfte im Falle von technotrans auch wieder die benötigten großvolumigen Aufträge ins Orderbuch spülen.