Tesla-Aktie: Gibt es bald eine böse Überraschung?

Für die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) ging es zum Wochenschluss um -3% bergab. Anleger werden den Kursrückgang am Freitag angesichts der Kursverdoppelung im aktuellen Börsenjahr verschmerzen können. Aber könnte die Nachricht, die auf den Kurs drückte, Tesla langfristig gefährlich werden?

Der Marktanteil geht zurück

Die Antwort auf die einleitend gestellte Frage ist: ja und nein. Am Freitag wurde bekanntgegeben, dass die Absatzzahl von Elektroautos in den USA im dritten Quartal zum ersten Mal über 300.000 Stück lag. Grundsätzlich eine gute Nachricht für Elon Musks E-Autobauer.

Eine größere Produktvielfalt bei E-Autos und sinkende Preise für Neufahrzeuge haben für ein starkes Absatzwachstum gesorgt. Gegenüber dem Vorjahr ist der Gesamtabsatz von Elektroautos um knapp 50% gestiegen.

Nun kommt der Wermutstropfen: Der Marktanteil von Tesla im E-Autosegment ging auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik zurück. Im letzten Quartal war „nur noch“ jedes zweite in den USA verkaufte Elektroauto ein Tesla. Im ersten Quartal des Jahres lag der Marktanteil von Tesla noch bei 62%.

Charttechnisch gefährliches Terrain

Mit dem Kursverlust am Freitag betritt die Tesla-Aktie charttechnisch gefährliches Terrain. Sie stößt zum einen an die untere Trendlinie ihres Aufwärtstrends und zum anderen an den 50-Tages-Durchschitt. Weitere Kursverluste darf sich die Aktie charttechnisch nicht mehr erlauben.

Den Anschluss verloren

Ich gehe davon aus, dass Tesla auch in den kommenden Quartalen Marktanteile in den USA verlieren wird. In den letzten Monaten gab es zwar Updates bei einigen Modellen, aber keine Markteinführung eines neuen Modells.

Das wird sich in Kürze mit dem Cybertruck ändern. Die ersten Exemplare des von vielen Kunden sehnsüchtig erwarteten futuristischen Elektro-Pick-ups sollen noch im laufenden Quartal ausgeliefert werden.

Trotzdem hat Tesla in den letzten Monaten meiner Meinung nach ein wenig den Anschluss an andere Hersteller in Sachen Modellvielfalt verloren. Viele chinesische und europäische Hersteller brachten im Quartalstakt neue Modelle auf den Markt. Tesla hat sich möglicherweise zu lange auf seinen Lorbeeren ausgeruht.

Entscheidende Zahlen am 18. Oktober

Sehr spannend wird die Bekanntgabe der nächsten Zahlen von Tesla am 18. Oktober werden. Vor allem auf die Entwicklung der Margen werden Anleger und Analysten angesichts der Rabattschlachten der vergangenen Monate mit Argusaugen achten. Es würde mich nicht wundern, wenn es dabei eine böse Überraschung gäbe.

Für mich ist die Tesla-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 75 immer noch viel zu ambitioniert bewertet. Der Autobauer darf sich keinen einzigen Fehltritt bei Wachstum und Gewinnmargen erlauben.