Tesla-Aktie: Da kommen die nächsten Hiobsbotschaften
Die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) startete ziemlich miserabel ins neue Börsenjahr. In den ersten beiden Handelswochen ging der Kurs des Elektroautobauers um über -8% zurück. Auch am Freitagmorgen zählt die Tesla-Aktie mit einem Minus von über 2% zu den großen Verlierern. Was drückt auf die Stimmung bei Elon Musks Autofirma?
ℹ️ Tesla vorgestellt
Der 2003 gegründete US-amerikanische Autohersteller ist einer der weltweiten Vorreiter in der Produktion von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her. Mit einer Marktkapitalisierung von ca. 712 Milliarden US$ belegt der Konzern mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas Rang 9 der wertvollsten Unternehmen der Welt.
Produktionsunterbrechung in Deutschland
Tesla hat derzeit mit einer ganzen Reihe an Negativmeldungen zu kämpfen. Am Donnerstag gab das Unternehmen bekannt, dass es die Produktion im deutschen Werk in Brandenburg für zwei Wochen unterbrechen müsse. Grund sind die andauernden Angriffe der Huthi-Rebellen im Jemen auf die Schifffahrtsroute durch das Rote Meer.
Sie zwingen Reeder, den weiten Umweg um den afrikanischen Kontinent zu nehmen, was zu massiven Beeinträchtigen der globalen Lieferketten führt. Auch Tesla kann aufgrund von Teileknappheit die Produktion des Model Y in Deutschland nicht fortsetzen.
Kurswechsel bei Mietwagen
Noch stärker negativ auf die Tesla-Aktie dürfte sich die Mitteilung des globalen Autovermieters Hertz zur Wochenmitte ausgewirkt haben, ein Drittel seiner Elektrofahrzeugflotte zu verkaufen. Für die radikale Abkehr von E-Autos führt Hetz gleich mehrere Gründe an: Kunden würden nach wie vor Verbrennerautos bevorzugen, die Reparaturkosten seien zu hoch und die Preissenkungen von Tesla hätten den Wert der E-Autoflotte verringert.
Die Ankündigung von Hertz stellt eine deutliche Kehrtwende in der Strategie des Autovermieters dar. Bislang verfolgte Hertz das Ziel, noch in diesem Jahr ein Viertel seiner Flotte zu elektrifizieren. Im Jahr 2021 gab der Autovermieter mit 100.000 Bestellungen die größte Einzelorder ab, die Tesla jemals erhielt.
Den Thron verloren
Zu allem Überfluss zeigen jüngste Daten, dass der chinesische Autohersteller BYD Tesla im vierten Quartal als weltweit größten Hersteller von Elektroautos überholt hat. Elon Musk muss somit den über viele Jahre gehaltenen Thron als größter E-Autobauer an die Chinesen abgeben.
Ein neuer Abwärtstrend
Das Chartbild der Tesla-Aktie sieht derzeit nicht gut aus. Die Autoaktie befindet sich seit Ende Dezember in einem klaren Abwärtstrend. Die 50-Tage-Linie wurde inzwischen nach unten durchkreuzt.
Der nächste wichtige Widerstand steht bei 215 US$ an. Sollte diese Unterstützung nicht halten, droht ein weiterer Rückfall auf 200 US$.
Skeptische Analysten
Analysten aus aller Welt zeigen sich inzwischen skeptisch in Bezug auf die Tesla-Aktie. Die Experten der Großbank HSBC und des Analysehauses Bernstein sehen ein sehr herausforderndes Jahr auf Tesla zukommen. Sie glauben, dass es dem Autobauer schwerfallen wird, seine Auslieferungen 2024 um mehr als 20% zu steigern.
Zudem rechnen die Analysten damit, dass die Bruttomarge von Tesla aufgrund des anhaltenden Preiskrieges weiter fallen könnte. Hinzu kommt die Ungewissheit rund um andere Projekte wie den Supercomputer Dojo.
Immer noch viel zu teuer
HSBC und Bernstein sehen das Kursziel der Tesla-Aktie mit 146 und 150 US$ deutlich unter dem aktuellen Niveau. Auch ich rate schon seit langem zum Verkauf des Papiers. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 75 ist die Tesla-Aktie in meinen Augen immer noch heillos überbewertet.
Das Wachstum des Autobauers geht in Anbetracht des stetig steigenden Wettbewerbs (logischerweise) zurück. Während Kunden vor wenigen Jahren noch kaum Alternativen zu Tesla hatten, sind die Fahrzeuge des US-Autobauers heutzutage austauschbar geworden. Zudem sind sie für viele Kunden immer noch zu teuer.
Für mich ist der Mythos des unschlagbaren Autobauers längst verflogen. Tesla wird in Zukunft einer von vielen größeren Autoherstellern sein. Die Bewertung wichtiger Wettbewerber wie BYD und Toyota liegt bei einem KGV von ca. 20 bzw. 10. Warum Tesla das Vier- bzw. Achtfache dieser Schwergewichte wert sein soll, erschließt sich mir überhaupt nicht. Der Kurs der Tesla-Aktie wird meiner Meinung nach in den kommenden Jahren in den Keller rauschen.
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