Tesla-Aktie: Warum die Bären triumphieren
Mit einem Kursverlust von fast -5% erwischte die Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) im US-Handel am Montag einen sehr schlechten Start in die Woche. Der Kurs des US-Elektroautoherstellers sackte damit in den letzten beiden Wochen um über -20% in die Tiefe. Steht es so schlecht um Elon Musks Autofirma?
ℹ️ Tesla vorgestellt
Der 2003 gegründete US-amerikanische Autohersteller ist einer der weltweiten Vorreiter in der Produktion von Elektroautos. Neben Fahrzeugen stellt Tesla auch Batteriespeicher und Photovoltaikanlagen her. Mit einer Marktkapitalisierung von ca. 620 Milliarden US$ belegt der Konzern mit Hauptsitz in Austin im US-Bundesstaat Texas Rang 9 der wertvollsten Unternehmen der Welt.
Die Marge geht in den Keller
Auslöser des starken Kursrückgangs zum Wochenbegann war keine Nachricht von Tesla selbst, sondern vom Batteriehersteller Panasonic. Der japanische Konzern drosselte im dritten Quartal die Produktion aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in den USA. Die Nachricht von Panasonic verstärkt bereits vorhandene Sorgen von Anlegern, dass sich die Nachfrage nach Elektroautos in den USA verringern könnte.
Tesla hat in Bezug auf die Nachfrage ein großes Problem – und das ist der Preis seiner Fahrzeuge. Obwohl das Unternehmen in den letzten Monaten die Preise für zahlreiche Modelle zum Teil drastisch gesenkt hat, sind Teslas immer noch überdurchschnittlich teuer. Daten von Autohandelsportalen zeigen, dass ein gebrauchter Tesla in den USA etwa 40.000 US$ kostet. Das ist immer noch gut 10.000 US$ über dem Durchschnittspreis eines Autos.
Der Preis ist deshalb ein Problem, weil Tesla sich zu einem Massenhersteller entwickeln will. Das hat jedoch zur Folge, dass die Margen deutlich zurückgehen werden. Die Gewinnmargen für Autos der Klein- und Mittelklasse liegen erheblich unter den Margen für Oberklassefahrzeuge.
Je mehr Fahrzeuge Tesla verkauft, umso geringer wird folglich seine Marge. Diese Entwicklung hat sich bereits deutlich in den letzten Monaten abgezeichnet. In den letzten fünf Quartalen ist die operative Marge von Tesla kontinuierlich gesunken und betrug im abgelaufenen Vierteljahr nur noch 7,6%. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen.
Unter 200 US$ gefallen
Die Tesla-Aktie befindet sich seit ca. drei Wochen in einem Abwärtstrend und hat gestern im US-Handel die psychologisch wichtige Marke von 200 US$ nach unten durchbrochen. Charttechnisch droht nun ein weiterer Kursrückgang bis zum nächsten Unterstützungsniveau bei ca. 175 US$.
Vom Wettbewerb in die Zange genommen
Hinzu kommt eine neue Wettbewerbssituation für Tesla. Während der E-Autobauer über viele Jahre kaum Konkurrenz bei Elektroautos hatte, wird er nun von amerikanischen, chinesischen und europäischen Herstellern gleichzeitig in die Zange genommen.
Oberklassehersteller wie BMW, Mercedes, Nio und Rivian haben inzwischen vergleichbare Modelle wie Tesla im Angebot und machen den Amerikanern das margenstarke Geschäft mit Premiumfahrzeugen streitig. In der Mittel- und Kleinwagenklasse bekommt es Tesla vornehmlich mit chinesischen Herstellern zu tun. Die Neuwagenpreise von BYD & Co. liegen deutlich unter denen von Tesla. Kunden in den USA und in anderen Ländern werden in Zukunft nicht mehr bereit sein, Aufpreise für Tesla-Fahrzeuge zu zahlen.
Vor diesem Hintergrund rate ich allen Anlegern, nicht in die Tesla-Aktie einzusteigen bzw. diese schnellstmöglich zu verkaufen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 60 ist Tesla im Vergleich zu anderen Autobauern, die in der Regel ein KGV zwischen 5 und 10 aufweisen, absurd hoch bewertet.
Absolut nichts rechtfertigt diese Bewertung in meinen Augen. Angesichts sinkender Gewinnmargen ist das KGV der Tesla-Aktie nicht haltbar und wird sich durch einen fallenden Kurs nach unten anpassen.
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