Tesla: Hat Musk an den Zahlen gedreht?
Da hat Tesla (WKN: A1CX3T) einen rausgehauen: Völlig überraschend meldet der E-Auto-Marktführer einen Gewinn für das 3. Quartal und der fällt mit 312 Millionen US-Dollar nicht zu knapp aus. Auch die Bruttomarge für das Model 3 überrascht mit 20%. Erwartet wurden 15%. Im Q2 bewegte die sich erstmals leicht im positiven Bereich.
Nachbörslich startet am Mittwoch die Kursrally. Diejenigen, die auf fallende Kurse setzten, sind monströs gescheitert. Mit der einsetzenden Erholung der Gesamtmärkte scheint eine Kursexplosion heute unausweichlich. Der bombenstarke freie Cashflow erreichte 881 Millionen US-Dollar und wird von einem operativen Cashflow über 1,4 Milliarden US-Dollar unterstützt.
Bei 350.000 Fahrzeugen ist Tesla profitabel - 340.000 werden es 2018
Besser als erwartete Kostenreduzierungen im Fertigungsprozess beim Model 3 sorgten für den Sprung in der Bruttomarge.
Insgesamt wurden im 3. Quartal 56.065 Model 3 an Kunden geliefert. Produktion und Auslieferung sollen in Q4 im Vergleich zu Q3 weiter steigen.
4.300 Model 3 produzierte Tesla im Wochendurchschnitt während des Quartals, in der letzten Woche waren es 5.300.
Für das Gesamtjahr erwartet Tesla 340.000 produzierte Fahrzeuge. Nach Unternehmensangaben erreicht der Elektroautopionier bei einer Jahresproduktion von 350.000 Wagen die Schwelle zur Profitabilität.
Was ist mit den Zahlen passiert?
Besonders Augenmerk scheint Teslas Chefebene dieses Mal auf die Liquiditätssituation zu legen. Allein für Zinsen gab Tesla im 3. Quartal 145 Millionen US-Dollar aus.
In der Tat hat Tesla seine Kosten deutlich besser in den Griff bekommen. Während in den ersten 9 Monaten 2017 noch 2,63 Milliarden US-Dollar an längerfristigen Investitionsausgaben gestemmt werden mussten, sanken diese 2018 bisher auf 1,78 Milliarden US-Dollar. Der Cashbestand lag zum 30. September bei 3 Milliarden US-Dollar und soll sich zum Jahresabschluss mindestens auf dem gleichen Niveau bewegen.
Stichwort Kosten: Auch wenn Tesla sagt, dass Veränderungen im Working Capital den operativen Cashflow "nur leicht" positiv beeinflusst hätten, wissen alle, wie trickreich Elon Musk ist. So gibt es beispielweise den Model 3 Tracker von Bloomberg, der in regelmäßigen Abständen andere Produktionszahlen ausweist wie Tesla.
Die Aussichten bleiben gut: Bei anhaltend niedrigen Kosten will Tesla auch im Abschlussquartal einen Nettogewinn erzielen.
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