Tesla: Lithium-Not in USA lässt Piedmont-Aktie +775% knallen

Die Weltmacht USA, als welche wir sie kennen, gerät wirtschaftlich ins Taumeln. Durch Unter-Investment in den eigenen Energie- und Minensektor wird sie von der größten Konkurrenz China in die Ecke getrieben. Biden will das ändern und sagt der Welt ein internationales Rennen der Elektrifizierung an, doch der größte Kontrahent der USA hat bereits einen entscheidenden Vorsprung. Und alle brauchen mehr Lithium.

Jedes Unternehmen, das auch nur einen Hauch von Lithiumfantasie versprühte, konnte zuletzt neue Allzeithochs markieren. Nachdem letztes Jahr Lithium- Produzenten wie die globalen Konzerne Albemarle (WKN: 890167) und SQM (WKN: 895007) sowie Orocobre (WKN: A0M61S) starke Renditen erreichten, konnten Anleger mit Small Caps wie Piedmont Lithium (WKN: A2DWL3), Livent (WKN: A2N464) oder Millenial Lithium (WKN: A2AMUE) in kürzester Zeit kräftige Kursanstiege verzeichnen. Die meisten dieser Aktien befinden sich nach einer starken Spitze nun aber wieder größtenteils in einer Konsolidierung.

Die globale E-Mobilität kommt schneller voran als erwartet

Während die Brennstoffzelle und Wasserstoff noch in den Kinderschuhen stecken, investieren die weltweiten Automobilhersteller in die unmittelbare elektrische Zukunft und erreichen so einen Vorsprung und Skaleneffekte, die durch den Brennstoffzellenantrieb nicht mehr aufgeholt werden können. Die großen deutschen Automobilkonzerne wie BMW oder Daimler haben sich darum weitgehend von ihren ambitionierten Plänen mit der Brennstoffzelle für PKW verabschiedet und setzen auf E-Antriebe.

So sind aus China vor allem die elektrischen Fahrzeuge von Nio und BYD im Rennen. In den USA dominiert seit Jahren Tesla den US-Markt im Bereich der Elektromobilität. Nun kommt auch Gegenwind seitens der inländischen Konkurrenz wie Ford und General Motors.

Ford meldete vor Kurzem, dass man sein bisheriges Investment im elektrischen und autonomen Fahren auf rund 29 Milliarden US-Dollar verdoppeln werde und GM plant bis 2035 ausschließlich Elektrofahrzeuge anzubieten. Pat Wilson, Commissioner Georgia Department of Economic Development, dazu:

Wenn wir die nächsten 10 bis 15 Jahre betrachten, werden Sie wahrscheinlich mehr Veränderungen in der Automobilindustrie sehen, als wir in den letzten 100 Jahren gesehen haben.

Chinas Vorsprung ist gigantisch

Im Gegensatz zu den USA hat China schon vor über 10 Jahren seine Augen für zukunftsorientierte Innovationen geöffnet und sich zum Ziel gesetzt, Weltmarktführer in der Elektroautoindustrie zu werden. Ohne Elon Musk als Branchengesicht der USA wäre dies schon längst geschehen. Dennoch wird mit einem Blick auf Chinas Wirtschaft schnell klar, wer hier die Nase vorne hat. Hier wurde der Sektor überproportional subventioniert und gefördert.

China handhabt:

- 80 Prozent der weltweiten Rohstoffveredelung
- 77 Prozent der weltweiten Batteriezellenproduktion
- 60 Prozent der weltweiten Batteriekomponentenfertigung

Darüber hinaus hat China 2020 rund eine Million Elektroautos mehr verkauft als die USA und kontrolliert mittlerweile fast 100 große Batterieproduktionsanlagen mehr als die USA.

Kommt es in den USA zur Lithium-Not?

Doch es geht um mehr als nur Elektroautoproduzenten. Der Schlüssel zur erfolgreichen Elektrifizierung liegt folglich in seinen einzelnen Rohstoff-Komponenten wie Lithium, Nickel oder Kobalt.

Und genau darin liegt das Problem für die USA. Sie haben für die kommenden Jahre nicht nur zu wenig Batterien, sondern auch zu wenig Lithium. Gerade Lithium ist ein enorm wichtiger Bestandteil der heutigen Batterietechnik. Und dieses bezieht die USA größtenteils aus Chile und Argentinien. Angesichts des andauernden Handelskrieges zwischen den beiden Wirtschaftsmächten wird sich die USA wohl kaum von Auslandsimporten aus China abhängig machen wollen.

Verwunderlich ist nur, dass die USA nach geologischen Recherchen über weitaus mehr Lithium im Boden verfügt als China. Nur verpassten die Amerikaner hierfür die entsprechende Infrastruktur zu unterstützen, in die man bereits vor mehreren Jahren hätte investieren müssen. Grund dafür war unter anderem, dass sich Inländische Automobilhersteller bis vor kurzem noch nicht zu Elektroautos bekannt hatten. Die drastische Folge wird nun ein mehrjähriger Lithiumengpass sein, der Autobauern sowie der US-Wirtschaft zum Verhängnis werden könnte. Die übliche Konsequenz eines solchen Defizits dürfte klar in steigenden Lithiumpreisen resultieren.

Benchmark Mineral Intelligence schreibt dem Lithium-Ionen-Batteriemarkt aktuell einen Wert von 50 Milliarden US-Dollar zu und rechnet mit 200 Milliarden US-Dollar in 2030.

Sind Lithium-Aktien jetzt ein Kauf?

PLUS-Leser haben nach meiner Vorstellung im letzten Jahr, bei Kursen um 0,12 AU$ und Tiefstkursen von 0,10 AU$ in die Aktien des australischen Lithium-Entwicklers Piedmont Lithium investiert, der eines der wirtschaftlichsten Projekte in den USA betreibt. Nachdem Tesla seinerselbst mit Piedmont einen Deal zum Kauf von Lithium abgeschlossen hatte, konnten Anleger bis Mitte März Kurse von 1,05 AU$ und damit Spitzenrenditen von +775% erreichen.

Doch sollten Anleger mit übereifrigen Lithium-Ideen aufpassen. Die gegenwärtige Knappheit kommt nicht direkt vom Lithium selbst her, weil es viele Lithiumvorkommen gibt, sondern hängt an Fragen bezüglich des besten Produktionsprozesses, der nötig ist, um batteriefähiges hochreines Lithium herzustellen mit einem Reinheitsgrad von 99,97 Prozent sowie den für jedes Verfahren nötigen Kapitalinvestitionen, die nur ganz wenige Lithium-Explorer aufbringen können.

Die meisten Werte aus dem Seltene Erden und Lithium-Sektor sind entweder bekannte Konzerne oder starke Momentum-Aktien, denen in jüngster Zeit Scharen von Anlegern aus dem Technologiesektor hinterherlaufen, die glauben, etwas neu entdeckt zu haben, was aber längst keine Geheimtipps mehr sind.

Elektromotoren brauchen Magnete und seltene Erden...

Jeder E-Motor arbeitet mit einem Magneten und magnetische Rohstoffe sind ebenfalls höchst selten. Seltene Erden – vor allem das stark magnetische Neodymium-Praseodymium Oxid, kurz NdPr – feiern, seitdem die Chinesen Produktionskürzungen und Exportbeschränkungen eingeführt haben, eine Renaissance, weil bisher rund 60 Prozent der globalen Produktion von Seltenen Erden aus China kommt.

Westliche Produzenten versuchen nun, mit hohen Preisen als Rückenwind eine eigenständige Produktion aufzubauen.

SD-Leser konnten seit 2019 vom Seltene-Erden-Boom mit Aktien von Lynas profitieren, deren Kurs sich seitdem vervierfachte, nachdem das Unternehmen vor zehn Jahren mit seinem Projekt in Australien in Produktion ging und sein Erz in Malaysia verarbeitet. Vom bislang allein auf weiter Flur stehenden wirtschaftlichen Vorkommen in den USA, dem Mountain Pass Projekt von MP Materials, dürften jedoch nur wenige Anleger bisher etwas gehört haben. Die Mountain Pass Mine wurde vor einigen Jahren außer Betrieb gesetzt und erst wieder im Sommer 2020 von einigen klugen Investmentbankern reorganisiert und als Aktie neu aufgelegt.

PLUS-Leser sind bestens investiert

Weiterhin behalte ich meine Augen auf dem Lithiumsektor. Doch nach bis zu +775% Rendite ist es auch mal an der Zeit, Gewinne mitzunehmen und nach neuen Chancen Ausschau zu halten. Meine Spezialität ist die Suche von unterbewerteten Unternehmen, deren Aktien noch niemand auf dem Schirm hat. Die meisten Lithium- und Seltene-Erden-Aktien sind zurzeit keine Schnäppchen mehr und ich rate Ihnen, das Geld in günstigere Chancen zu investieren, die vom Boom der E-Mobilität mindestens so stark profitieren können wie diese. Zurzeit zählen dazu vor allem ausgesuchte Silber-, Kupfer- und Nickel-Aktien, die ich auch weiter aufstocken würde.

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