The Platform Group: Bald ein Must-Have im Anlegerportfolio?

Die Aktie der The Platform Group AG (WKN: A2QEFA) zeigt sich nach der Veröffentlichung der starken Halbjahreszahlen stabil. Breitere Anlegergruppen dürften allmählich aufmerksam werden, denn Deutschlands kommender E-Commerce-Star in spe hat einiges zu bieten.

Rasantes Wachstum im ersten Halbjahr 2024

Wenn das so weitergeht, ist der heimliche Wachstumsstar im deutschen Online-Handel The Platform Group (kurz: TPG) bald nicht mehr ziemlich unbekannt, sondern – in Anlegerportfolios – ziemlich unverzichtbar.

Das Unternehmen aus Düsseldorf hat vergangenen Freitag für das erste Halbjahr 2024 einmal mehr beeindruckende Zahlen präsentiert. So stieg der Umsatz der Meldung zufolge um fast 24% auf 231,5 Millionen €, angetrieben durch eine Erweiterung des Plattform- und Softwareangebots auf 22 Sektoren. Damit setzt die The Platform Group ihren organischen und erworbenen Wachstumskurs konsequent fort.

Auch das Bruttowarenvolumen (GMV) kletterte kräftig auf 442,5 Millionen €, was einem Plus von etwa 20% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese positive Entwicklung ist nicht nur auf organisches Wachstum zurückzuführen, sondern auch auf vier strategische Akquisitionen, von denen zwei bereits in den Geschäftszahlen berücksichtigt sind.

Effizienzprogramm zeigt Wirkung

Neben dem Wachstum bei Umsatz und GMV konnte das Unternehmen auch die Profitabilität deutlich steigern. Das bereinigte EBITDA stieg um 33% auf 17,6 Millionen €, während das berichtete EBITDA sogar auf 30,0 Millionen € kletterte. Diese Steigerungen sind das Ergebnis eines umfassenden Kosten- und Effizienzprogramms, das seit 2023 umgesetzt wird.

Dr. Dominik Benner, CEO der The Platform Group, zeigte sich sehr zufrieden mit dem bisherigen Jahresverlauf. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres würden belegen, dass das Unternehmen auf einem guten Weg sei, die bereits erhöhte Jahresprognose für 2024 zu erreichen. Benner betonte, dass die Fokussierung auf profitable Nischen und striktes Kostenmanagement Früchte trage.

Weiterer Wachstumskurs fest im Blick

Der Konzern hat seine mittelfristigen Ziele ebenfalls bekräftigt. Für das Jahr 2025 peilt die TPG ein Bruttowarenvolumen von 1,1 Milliarden € an, was angesichts der aktuellen Dynamik absolut realistisch erscheint. Dabei soll das Geschäft auf insgesamt 30 Sektoren ausgeweitet werden.

Benner hob hervor, dass die kürzlich getätigten Akquisitionen es dem Unternehmen ermöglichen, in neue Zielmärkte zu investieren und die Softwarelösungen weiter zu skalieren. Diese strategischen Zukäufe sollen die Marktstellung der The Platform Group festigen und das Wachstum weiter ankurbeln.

Analysten-Call bietet Einblicke in weitere Entwicklungen

Im Anschluss an die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen stellte sich das Management von The Platform Group den Fragen der Analysten. Dabei gab es einige interessante Details, die das starke Abschneiden des Unternehmens weiter beleuchten.

Eine Frage betraf das Segment der Luxusgüter, insbesondere im Hinblick auf den Einfluss von Umsatzrückgängen bei großen Luxusmarken wie Gucci. CEO Dominik Benner erklärte, dass der Erfolg von The Platform Group weniger von den Umsätzen einzelner Marken, sondern vielmehr von der Anzahl der Partner und den angebotenen Produkten abhängt. Das Unternehmen profitiere derzeit von einer zunehmenden Zahl neuer Partner, die ihre Produkte auf den Plattformen von The Platform Group anbieten. Dies sei einer der Gründe, warum das Unternehmen in diesem Segment weiterhin stark wachse, trotz der Herausforderungen, die andere Marktteilnehmer in der Luxusgüterbranche verzeichnen.

Ein weiterer interessanter Punkt wurde im Zusammenhang mit der Rentabilität in den verschiedenen Geschäftsfeldern angesprochen. Hier wurde explizit nach der Entwicklung im Maschinenhandel gefragt, der zwar hohe Umsätze generiert, jedoch mit niedrigen Margen zu kämpfen hat. Benner räumte ein, dass dieser Bereich aufgrund des starken Preiswettbewerbs hinter den Erwartungen zurückbleibt und das Management bereits Maßnahmen ergriffen habe, um die Margen zu verbessern. Dazu gehöre unter anderem eine striktere Kostenkontrolle und die Fokussierung auf margenstärkere Projekte.

Diese Einblicke verdeutlichen, dass The Platform Group nicht nur auf Wachstum setzt, sondern auch aktiv daran arbeitet, die Profitabilität in allen Geschäftsbereichen zu steigern.

Aktie bleibt attraktiv

Seit Anfang des Jahres hat die TPG-Aktie über +40% zugelegt. Dabei ist der Wachstumswert mit einem Vorwärts-KGV von 8 bis 9 derzeit weiterhin sehr moderat bewertet. Die starken Halbjahreszahlen haben den jüngsten Aufwärtstrend weiter verfestigt.

Angesichts der starken Zahlen und des optimistischen Ausblicks dürften die Anteilsscheine der The Platform Group weiterhin interessant bleiben. Das Unternehmen hat bewiesen, dass es in der Lage ist, sowohl Umsatz als auch Gewinn kontinuierlich zu steigern, was für Anleger ein positives Signal ist.

Die Herausforderungen des vergangenen Jahres wurden gut gemeistert, und das Unternehmen scheint bestens positioniert, um auch in den kommenden Jahren erfolgreich zu sein. TPG ist auf dem besten Weg, ein führender Player im deutschen E-Commerce zu werden, sobald die Milliarden-€-Marke demnächst geknackt wird.

Daher sollten Anleger die Aktie auf dem Zettel haben, zumal sie in Deutschland noch nicht so bekannt ist, da das Unternehmen erst vor Kurzem aus der ehemaligen Fashionette hervorgegangen ist und noch relativ neu an der Börse ist.

Interessenkonflikt: Ein Interessenkonflikt besteht darin, dass der Herausgeber für seine Berichterstattung über The Platform Group vom Unternehmen vergütet wurde.
Mitarbeiter des Herausgebers sowie der Herausgeber können selbst Aktien des besprochenen Unternehmens The Platform Group halten, diese jederzeit veräußern und dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren können. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags keine Aktien des besprochenen Unternehmens.