The Trade Desk: Folgt auf die Kursrallye die kalte Dusche?

Tim Krupka
12.08.22

Seit seinem Höhepunkt im vergangenen November bei 112 US$ war der Anteilsschein des US-Werbespezialisten Trade Desk (WKN: A2ARCV) bis Juli um zwei Drittel abgesackt. Geopolitische Ereignisse wie der Ausbruch des Ukraine-Kriegs konnten da natürlich nicht gegenlenken. Nun aber scheint sich der Wind allmählich wieder zum Guten zu drehen: Der Titel hat in den vergangenen beiden Wochen auf zuletzt 72 US$ annähernd verdoppelt – und das hat gute Gründe.

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Das 2009 gegründete Unternehmen hat sich im Laufe der vergangenen Jahre auf sogenannte programmatische Echtzeit-Marketing-Automatisierungstechnologien spezialisiert. Was sich zunächst hochdramatisch anhört, meint grundsätzlich sämtliche Angelegenheiten, die mit digitalem Marketing und Online-Werbung in Verbindung stehen. Zu den ärgsten Konkurrenten zählen derweil Facebook Ads sowie DoubleClick by Google. Innerhalb seiner Branche nimmt Trade Desk Rang vier unter den bedeutendsten Playern ein.

Was hat sich zuletzt getan?

Die rückläufigen Kurse der vergangenen Monate trafen technologielastige Titel in besonderem Maße. Auch die Geldpolitik der EZB sowie der FED dürften hierbei eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben. Zudem trübte der Ukraine-Krieg die Stimmung vieler Anleger weiter ein. Somit überrascht es kaum, dass auch Trade Desk seit Beginn der Kampfhandlungen teils bis zu -45% an Wert einbüßen musste. Damit könnte nun allerdings Schluss sein.

Allein der Blick auf den Chart verrät, dass sich hier in letzter Zeit wieder einiges zum Guten gewandt hat. Mit einem Niveau von knapp über 70€ je Anteil ist Trade Desk zurück in der Spur. Doch wie konnte das geschehen? Einen guten Ansatz zur Erklärungsfindung liefern dabei vor allem die Quartalszahlen.

Im Jahresvergleich legten die Erlöse des zweiten Quartals beispielsweise um überragende 35% auf nunmehr 377 Millionen US$ zu. Das dadurch maßgeblich entstehende EPS von 0,20 US$ erscheint auf den ersten Blick alles andere als spektakulär. Vergleicht man diesen Wert jedoch mit der Peer Group, wird die starke Leistung des Unternehmens besonders ersichtlich. Die Mehrheit der Analysten wurde von den tatsächlichen Resultaten positiv überrascht, was sich unmittelbar in steigenden Preisen niederschlug.

Ausgehend von den jüngsten Ergebnissen präsentieren sich nun auch die Prognosen für das dritte Quartal durchaus ambitioniert. Unter anderem soll das EBITDA auf bereinigter Basis dann auf einen Wert von 340 Millionen US$ klettern, während sich die gesamten Umsätze auf 385 Millionen US$ belaufen könnten. Ob das Wachstum tatsächlich aufrechterhalten bleiben kann, wird sich aber erst noch herausstellen.

Wie sollte man nun verfahren?

Der neu aufkeimende Optimismus verleiht der Trade Desk-Aktie ungeahnte Kräfte. Bei all dem darf allerdings nicht vergessen werden, dass der Titel nach wie vor zu einem zuversichtlichen KUV von 17,5 notiert. Dies dürfte die Gefahr bergen, dass nach den jüngsten Anstiegen Gewinnmitnahmen einsetzen. Vor allem letztere müssen Anleger genau im Auge behalten.

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