Thyssenkrupp-Aktie: Ein neues Tief – was nun?

ThyssenKrupp

Die Thyssenkrupp-Aktie (WKN: 750000) ist am Dienstag auf ein neues 3-Jahres-Tief gefallen. Die Hoffnungen der Anleger auf ein Comeback des ehemaligen DAX-Konzerns schwinden immer weiter. Worauf müssen sich Aktionäre jetzt einstellen?

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Ärger für Konzernchef Miguel López

Thyssenkrupp kommt aus den Sorgen nicht heraus. Zwar hat die Stahlsparte endlich das Joint Venture mit dem Unternehmen EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský geschlossen, doch nun sorgt die Arbeitnehmerseite für Probleme. Diese wehrt sich mit Händen und Füßen gegen den Deal.

Besonders Konzernchef Miguel López erntete harte Kritik für den Deal. Allerdings betonte er am Montag zur Beruhigung der Fronten weiterhin:

Unser Ziel ist es, die geplanten Anpassungen möglichst sozialverträglich umzusetzen und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Das war bei Thyssenkrupp immer so, und das soll auch so bleiben.

Denn die wesentliche Angst der Arbeitnehmer sind Jobstreichungen im Zuge einer Neuaufstellung der Stahlsparte durch das Joint Venture. Eine Restrukturierung ist aber dringend notwendig, um dem angeschlagenen Konzern wieder auf die Beine zu helfen. Wann ein Sanierungsplan bekannt wird, wurde noch nicht öffentlich kommuniziert.

Neues 3-Jahres-Tief

Doch bis es einen potenziellen Hoffnungsschimmer in Form des Sanierungsplans gibt, dürfte die Aktie von Thyssenkrupp nur eine Richtung kennen: nach unten. Aktuell befindet sie sich in einem enorm starken, langfristigen Abwärtstrend und hat am Dienstag ein neues 3-Jahres-Tief markiert (wie bereits in diesem Artikel prognostiziert). Im Zuge dieser Entwicklung ist sogar ein Fall auf die Corona-Tiefs unter der Marke von 4 € nicht auszuschließen.

Immerhin: Sollte es zu einer kleineren Erholung kommen, dann kann diese bei Thyssenkrupp sehr lukrativ ausfallen. In der Vergangenheit hat das Papier bereits Steigerungen um +100% binnen weniger Monate gesehen. Dies zu timen, ist aber etwas für Spekulanten mit Nerven und hoher Verlusttoleranz.

Finger weg von der Thyssenkrupp-Aktie

Die Probleme bei Thyssenkrupp sind weiterhin groß, ein Hoffnungsschimmer mit dem anstehenden Sanierungsplan zwar in Sicht, aber vermutlich nicht genug, um für eine deutliche Erholung bei der Aktie zu sorgen. Daher sollten Anleger meiner Meinung nach von dieser verzwickten Turnaround-Story die Finger lassen.

Erst wenn deutliche operative und charttechnische Verbesserungen geschehen (was Jahre dauern oder nie erfolgen kann), kann man sich die Papiere ansehen.

ℹ️ Thyssenkrupp vorgestellt

  • Thyssenkrupp mit Hauptsitz in Essen ist ein diversifizierter Industrie- und Technologiekonzern mit Schwerpunkt in der Stahlherstellung.
  • Der Konzern ging 1999 aus der Fusion der beiden Traditionsunternehmen Friedrich Krupp AG und Thyssen AG hervor.
  • Thyssenkrupp ist im Nebenwerteindex MDAX notiert und ist aktuell ca. 2,90 Milliarden € wert.

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