ThyssenKrupp: Das neueste Wasserstoffplay?
Der Stahlkonzern ThyssenKrupp (WKN: 750000) entstand Ende des vergangenen Jahrtausends durch den Zusammenschluss der beiden Stahlproduzenten Krupp und Thyssen. Mit dem Zusammenschluss wollte man die kritische Größe erreichen, um im internationalen Stahlgeschäft bestehen zu können.
Doch leider wurde daraus wenig, um nicht zu schreiben gar nichts. Grund hierfür war und ist natürlich, dass man Stahl in Entwicklungs- beziehungsweise Schwellenländern wie China oder Indien deutlich kostengünstiger produzieren kann als im Hochlohnland Deutschland. Dies erkannte schließlich auch das Management von ThyssenKrupp - und versuchte ein Stahlwerk in Brasilien aufzubauen.
Abenteuer in Brasilien endet in einem absoluten Desaster...
Leider waren diese, im Grundsatz ja durchaus richtigen, Bestrebungen nicht von Erfolg gekrönt. Vielmehr kam es in Brasilien zu Korruptionsvorwürfen sowie zahlreichen Pannen, so dass das Stahlwerk nie richtig in Betrieb genommen werden konnte. Zumal die dort produzierten Stahlprodukte letzten Endes sogar teurer waren als vergleichbare, in Deutschland hergestellte.
Letzten Endes führten die Probleme in Brasilien daher dazu, dass man das Stahlwerk, in dessen Bau man mehr als acht Milliarden Euro investiert hatte, für nur noch 1,5 Milliarden Euro an den argentinischen Wettbewerber Ternium veräußern konnte. Somit erwies sich die größte Investition, die ein deutsches Unternehmen jemals in Brasilien getätigt hat, letzten Endes als absolutes Desaster.
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Nach Verkauf der Aufzugssparte jetzt ein Wasserstoffplay?
Dadurch wurde die ohnehin schon schwache Finanzkraft des Konzerns natürlich noch weiter geschwächt. Immerhin konnte man diese zuletzt dann jedoch durch den Verkauf von Tafelsilber, wie der Aufzugssparte, wieder stärken. Einige Aktionäre machten sich sogar Hoffnung, dass es nach diesem Verkauf zur Ausschüttung einer Sonderdividende kommen könnte. Aber das war, ist und bleibt Quatsch! Dennoch konnte die Aktie zuletzt wieder deutlich anziehen.
Der Hauptgrund hierfür war und ist jedoch nicht etwa, dass sich die Aussichten im Kerngeschäft des Unternehmens deutlich verbessert hätten. Vielmehr gab ThyssenKrupp bekannt, dass man zukünftig in den derzeit an der Börse gehypten Wasserstoffsektor (Stichwort: Brennstoffzelle, siehe auch unseren entsprechenden Guide!) einsteigen möchte. Untermauert wurden diese Ambitionen dann auch noch durch eine entsprechende Kooperation mit dem DAX-Konzern RWE.
Meines Erachtens könnte diese neue Wasserstoffphantasie die Kursrally der Aktie des ehemaligen DAX-Mitglieds kurzfristig durchaus noch etwas anfeuern. Besonders nachhaltig dürften diese Kursgewinne am Ende jedoch nicht sein. Daher sollten nur spekulativ orientierte Trader die Aktie kaufen, mit einem Kursziel bei zunächst acht sowie später zehn Euro. Mehr Aufwärtspotenzial sehe ich hier jedoch nicht!
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