ThyssenKrupp Nucera-Aktie: Investition in die Zukunft?

Die ThyssenKrupp Nucera-Aktie bleibt weiterhin schwach; am Dienstag verliert sie aktuell -3,6% und steht bei 8,40 €. Was ist hier weiterhin zu erwarten?

Jahreserwartungen erreicht

Der Konzern äußerte sich am 18. November zu der Geschäftsentwicklung im vierten Quartal sowie für das gesamte Geschäftsjahr. Konkrete Zahlen wurden dabei nicht genannt.

Der Umsatz liegt innerhalb der Prognosewerte von 820 bis 900 Millionen €. Gegenüber dem Vorjahreswert mit 652 Millionen € bedeutet das ein weiteres kräftiges Wachstum. Damit bleibt die Wachstumsdynamik der Vorjahre weiterhin bestehen.

Bei der Erzeugung des grünen Wasserstoffs ist die AWE-Technologie (Alkalische Wasserelektrolyse) des Unternehmens sehr stark gefragt. Hier wurde bereits bei den Neun-Monatszahlen ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnet. Bei den CA (Chlor-Alkali) Anlagen ist nur ein geringes Wachstum eingetreten. Der Jahresumsatz soll in der erwarteten Range von 500 bis 550 Millionen € liegen.

Die Ertragslage ist besser ausgefallen als erwartet. Prognostiziert wurde ein negatives EBIT im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Ein Grund hierfür ist der Kapazitätsausbau im AWE-Bereich. Der CA-Bereich liefert hohe Gewinnmargen.

Ohne dass konkrete Zahlen genannt wurden, kann die Gesamtentwicklung dennoch als zufriedenstellend bezeichnet werden. In der gesamten Wasserstoffbranche ist die Ertragslage sehr gering. Hier ist noch viel Aufbautätigkeit notwendig.

Analysten zuversichtlich

Die Einschätzungen der Marktexperten sind sehr unterschiedlich, dennoch halten sie die Aktie einheitlich für unterbewertet. Goldman Sachs ist mit ihrem Zielkurs von 10,50 € konservativ eingestellt. Die RBC mit 20 € sieht deutlich mehr Kurspotenzial. Die Deutsche Bank liegt mit 13 € dazwischen.

Alle Einschätzungen sind berechtigt, es kommt halt nur auf Zeit bis zu diesen Zielkursen an. Mittelfristig ist Wasserstoff ein riesiger Markt, und Nucera spielt dabei eine wichtige Rolle.

Potenzial vorhanden

Ich bin bei meinen mittelfristigen Erwartungen bei der Deutschen Bank mit 13 €. Bei der bisherigen Kursentwicklung zeigt sich mal wieder, dass der Ausgabekurs deutlich zu hoch war. Wer damals eingestiegen ist und die Aktie noch im Depot ist, erlitt hohe Verluste.

Es gilt jedoch, den Fokus auf die Zukunft zu legen, und hier sieht es besser aus. Es ist daher eine Investition in die Zukunft. Wichtig werden jetzt die genauen Jahreszahlen sowie die Prognose für das nächste Geschäftsjahr.

Mein Fazit: Der Kursrückgang sollte vorerst in eine stabile Seitwärtsbewegung übergehen. Anleger, die hier investieren, sollten einen längeren Anlagehorizont einplanen.

Wer sich übrigens für die stark abgestraften deutschen Auto-Aktien interessiert: Unser neuer Auto-Report bietet wenig bekannte Einblicke, welche Papiere jetzt wirklich lohnenswert sind.