Tilray-Aktie: +30%-Rallye erst der Anfang?
Vor einer Woche hat die Tilray-Aktie eine massive Aufwärtsbewegung gestartet und ist seitdem 30% im Plus. Seit Jahresbeginn steht aber weiterhin ein Kursrückgang von 35% zu Buche. Ist der Cannabis-Titel an einem Wendepunkt angelangt oder droht Anlegern nun wieder Ungemach?
Die Weihnachtszeit startete für die leidgeplagten Tilray-Aktionäre mit einem Wiedergutmachtungsgeschenk.
Am vergangenen Freitag schoss das Papier urplötzlich um über +8,5% hoch und legte am folgenden Montag nochmal +13,5% nach. Insgesamt sorgte die Xmas-Rallye des Cannabistitels für ein Kursplus von knapp 30%.
Hinter der Aufwärtsbewegung stehen möglicherweise Aussagen, die Tilray-CEO Irwin Simon in einem Fox-Business-Interview getätigt hat. Demnach geht Simon davon aus, das unter Donald Trump als US-Präsident die Freizeitnutzung von Cannabis auch auf Bundesebene legalisiert wird.
Fundamentaldaten zeigen gemischtes Bild
Fundametal zeigt Tilray mit den jüngsten durchwachsenen Quartalszahlen ein gemischtes Bild.
Einerseits konnte das Unternehmen zwischen Juni und August 2024 seine Nettoverschuldung deutlich von 450 Millionen US$ (Ende 2021) auf nur noch 42,1 Millionen US$ reduzieren – ein klares Zeichen für eine verbesserte Bilanzstruktur. Andererseits blieb der operative Cashflow mit -35,3 Millionen US$ weiterhin im negativen Bereich.
Die Prognosen für das Gesamtjahr 2025 wurden zuletzt leicht nach unten korrigiert: Analysten erwarten nun einen Umsatz von 904 Millionen US$ bei einem bereinigten EBITDA von 69 Millionen US$. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet das ein Wachstum von etwa 15%.
Ergebnisse für das am 30. November abgeschlossene 2. Geschäftsquartal 2024/25 wird das Unternehmen voraussichtlich am 9. Januar präsentieren.
Bewertung auf attraktiverem Niveau
Der Kursverfall in diesem Jahr hat die Bewertung von Tilray deutlich sinken lassen.
Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,0 und einem EV/EBITDA-Multiple von 14,5 für das kommende Geschäftsjahr erscheint die Aktie nicht mehr überteuert. Allerdings gibt es im Sektor durchaus günstigere Alternativen, die unter ihrem Buchwert gehandelt werden.
Zudem verspricht der Medizin-Cannabis-Markt in Deutschland, 2025 so richtig durchzustarten, wovon heimische Unternehmen wie Cantourage unheimlich profitieren könnten. In unserem ausführlichen Wissensbeitrag erfährt man alles zu dem Thema.
Was Tilray angeht: Sollte sich der operative Cashflow verbessern, könnte dies die Stimmung auch hier aufhellen und zu einer Neubewertung führen. Eine nachhaltige Erholung hängt aber von vielen Faktoren ab.
Chancen und Risiken abwägen
Die Tilray-Aktie bleibt ein spekulatives Investment.
Einerseits hat das Unternehmen seine Bilanz in Ordnung gebracht und scheint mit dem Einstieg in den US-Markt für Cannabis-Getränke auf einem vielversprechenden Weg zu sein. Andererseits bleiben die anhaltenden Verluste und die starke Konkurrenz im Sektor ein Risiko. Zudem könnte eine mögliche Legalisierung von Cannabis in den USA zwar den gesamten Sektor beflügeln, würde aber eher den dort ansässigen Multi-State Operators (MSOs) zugutekommen.
Anleger, die von einem neuen Cannabis-Boom 2025 profitieren wollen, sollten daher nicht nur auf den großen Player Tilray setzen, sondern ihre Positionen breit streuen.
ℹ️ Tilray in Kürze
- Tilray ist ein US-amerikanisches Pharma- und Cannabisunternehmen mit Sitz in New York City.
- Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Forschung, dem Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb medizinischer Cannabisprodukte. Kunden von Tilray sind sowohl Gewerbe wie Einzel- und Großhändler, Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser als auch Privatpersonen.
- Darüber hinaus ist Tilray Eigentümer mehrerer Craftbier-Brauereien.
- An der Börse ist Tilray derzeit mit ca. 1,34 Milliarden US$ bewertet.
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