Tom Tailor wird chinesisch - es kommt, wie es kommen musste
Kursbewegende News gibt es heute bei Tom Tailor (WKN: A0STST), die nun vollständig chinesisch werden dürfte. Fosun heißt der chinesische Großaktionär, der sein Engagement bei der Hamburger Modegesellschaft ausbaut.
Bei der Beteiligung soll es allerdings nicht bleiben. Fosun strebt eine ganzheitliche Übernahme von Tom Tailor an. Die chinesische Beteiligungsgesellschaft ist in Deutschland bereits bekannt durch Engagements bei der BHF Bank oder der NAGA Group. Was können Aktionäre von Tom Tailor nun erwarten?
Fosun lanciert Übernahmeangebot zu 2,26 Euro je Aktie
Bereits am Montag verkündete Tom Tailor eine Finanzspritze über 8,6 Millionen Euro (nach Kosten) seitens der chinesischen Fosun. Das Geld fließt vor allem in die "laufenden Restrukturierungsmaßnahmen bei BONITA" ebenso wie in die Verbesserung der in Schieflage geratenen Eigenkapital- und Finanzierungssituation.
Mit dem neuesten Aktienerwerb erhöht Fosun seine Beteiligung an Tom Tailor auf mehr als 30%. Um 0.05 Uhr (heute, 19. Februar) teilte Tom Tailor dann mit, dass man von Fosun ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zu je 2,26 Euro pro Aktie (weitere Informationen hier) erhalten hat. Das bewertet die Modegesellschaft mit einem Wert von 95,7 Millionen Euro. Das Übernahmeangebot gilt für sämtliche ausstehende Aktien der Tom Tailor AG.
Dr. Heiko Schäfer, Vorstandsvorsitzender von Tom Tailor, erklärt:
Mit einer engeren Zusammenarbeit mit Fosun als starkem Partner könnten wir unseren eingeschlagenen Weg zu nachhaltigem profitablen Wachstum fortsetzen, sei es durch fokussierte internationale Expansion (Stichwort: "Go East") oder auch Wachstum im Zuge der Digitalisierung. In beiden Felder könnte Fosun durch sein Netzwerk und Marktkenntnis helfen.
Über Tom Tailor kreiste zuletzt der Pleitegeier. Ein Blick zurück: Mit den stationären Geschäften von Tom Tailor lief es mehr schlecht als recht, nachdem 2017 sogar noch ein Rekordgewinn eingefahren wurde. Im Anschluss machte vor allem die Marke Bonita große Probleme. Die Gesellschaft hatte verstärkt mit saisonalen, wetterbedingten und makroökomischen Einflüssen zu kämpfen.
Grundsätzlich sind neue Großaktionäre zu begrüßen, da diese durch ihre bestehenden Strukturen neuen Wert freisetzen können. Fosun ist jedoch ein chinesischer (Groß)Finanzinvestor, der zwar liquide Mittel bereitstellt, aber erst beweisen muss, im Sinne der Belegschaft zu handeln.
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