Traton-Aktie: Jetzt Gewinne mitnehmen?
Die Traton-Aktie (WKN: TRATON) ist am Donnerstag mit einem satten Verlust von -4,75% aus dem Handel gegangen und steht aktuell bei 33,10 €. Sie konnte von der Nachricht zur Aufnahme in den MDAX nicht profitieren. Seit Oktober letzten Jahres befindet sich das Papier jedoch in einem starken Aufwärtstrend, der gesamte Kursgewinn beträgt rund +83%. Was ist hier noch zu erwarten?
Aufnahme in MDAX vorgesehen
Die Aufnahme in den MDAX ist ein Ritterschlag. Damit gehört das Unternehmen zu den 50 größten Werten nach den DAX-Aktien. Bisher ist die Aktie im SDAX gelistet. Ein Kriterium für diesen Aufstieg ist die Marktkapitalisierung des Streubesitzes.
Von den 500 Millionen Aktien befindet sich nur 10,28 % im Streubesitz, der Rest liegt bei der Muttergesellschaft VW. VW trägt sich mit dem Gedanken, einen Teil seiner Anteile an die Börse zu bringen. Mit dem Erlös soll die Transformation der E-Mobilität mitfinanziert werden.
Mit diesem Aufstieg kommt die Aktie in den Fokus von institutionellen Anlegern. Diese dürfen aufgrund regulatorischer Vorgaben oftmals nicht in Nebenwerte investieren. Jetzt ist der Weg frei. Institutionelle Anleger, die bisher noch nicht investiert waren, werden jetzt verstärkt einsteigen.
Insgesamt ist die Aufnahme in den MDAX für die Kursentwicklung von Vorteil. Allerdings sollte das nicht überbewertet werden.
Start ins neue Jahr gelungen
Auch mit seinen wirtschaftlichen Erfolgen kann das Münchener Unternehmen glänzen. Aus dem am 26. April veröffentlichten Quartalsbericht ist ersichtlich, dass Umsatz und Ertrag zugelegt haben.
Der Konzernumsatz verbesserte sich um 5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 11,8 Milliarden €. Der Volumenrückgang der Fahrzeuge um 4% auf 81.100 Einheiten konnte durch höhere Preise mehr als ausgeglichen werden. Mit einem Anstieg von 17% fiel das operative Ergebnis deutlich besser aus.
Was nicht so gut lief, ist der Auftragseingang, insgesamt sank er um 3% auf 66.400 Einheiten. Hier kann sich im Jahresverlauf noch vieles ändern.
Christian Levin, CEO der Traton Group, kommentierte die Entwicklung so:
Wir als Traton Group haben im ersten Quartal unter Beweis gestellt, dass wir immer besser mit Marktschwankungen umgehen und auch unter schwächeren Marktbedingungen weiterhin eine sehr gute Profitabilität erzielen können.
Jahresprognose vorsichtig ausgefallen
Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit ist die Jahresprognose vorsichtig ausgefallen. Beim Umsatz wird mit einem Wert von +/-5% zum Vorjahreswert von 47 Milliarden € gerechnet. Gleiches gilt für die operative Marge mit 8 bis 9% – im Vorjahr lag sie bei 8,6%.
Ob insgesamt eine Verbesserung oder eine Verschlechterung eintritt, wird sich in den beiden nächsten Quartalen zeigen.
An Gewinnmitnahmen denken
Nach dem bisherigen starken Kursanstieg ist die Realisierung des Kursgewinns (oder auch teilweise) eine sinnvolle Option. Solche Anstiege in so kurzer Zeit enden oftmals in einer stärkeren Korrektur. An Gewinnmitnahmen ist noch keiner verarmt. Es werden wieder günstigere Einstiegschancen kommen. Jetzt noch einzusteigen, ist aus meiner Sicht wenig ratsam.
Die Analystenmeinungen sind zweigeteilt. JP Morgan mit 28 € und Goldman Sachs mit 29,50 halten die Aktie für überbewertet. Die UBS mit 43 € und Jefferies mit 37 € sehen dagegen noch weiteres Potenzial.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von 4,3%. Für das letzte Jahr wurde die Dividende von 0,70 auf 1,50 € angehoben.
Mein Fazit: Die Realisierung der Kursgewinne sollte in Erwägung gezogen werden.
ℹ️ Traton in Kürze
- Die Traton SE ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG. In ihr sind die Nutzfahrzeugmarken des VW-Konzerns gebündelt, hierzu gehören bedeutende Marken wie MAN, Scania und Navistar. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse.
- Der Konzern unterhält neben dem Hauptsitz in München weltweite 28 Produktionsstätten in 14 Ländern. Niederlassungen und Produktionsstätten.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt 16,75 Milliarden €.
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