Traton-Aktie: Nicht nur wegen der Dividende interessant
Die Traton-Aktie (WKN: TRATON) befindet sich seit dem Rekordhoch von Ende April in einem Abwärtstrend. Nichtsdestotrotz gehört das Papier mit Kurszuwächsen von über +30% immer noch zu den Top-Werten im MDAX in diesem Jahr. Hat die Aktie nach dem Rücksetzer nun wieder ein attraktives Einstiegsniveau erreicht oder müssen sich Anleger auf weitere Korrekturen einstellen?
Aktie nach Höhenflug mit Gegenbewegung
Von Ende Oktober bis in den April hinein vollzog der Aktienkurs eine starke Aufwärtsbewegung. Rund um die Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 wurde der Anstieg immer steiler und nahm fast schon parabolische Züge an. Mit der Folge, dass die Aktie einen deutlich überkauften Zustand erreichte.
Dieser Zustand wurde in den vergangenen Wochen sukzessive abgebaut, gegenüber dem Hoch notiert der Kurs mit über -20% im Minus. Dazu trug auch die normalisierte Auftragslage im Automobilsektor bei, nachdem die Bestellungen direkt im Anschluss an die Corona-Pandemie noch floriert hatten. In den ersten sechs Monaten lag der Auftragseingang bei 125.000 Fahrzeugen. Damit wurde das Vorjahresniveau stabil gehalten.
Nachfrageschwäche setzt sich fort
Wirklich beruhigend ist dies jedoch nicht, da der Absatz trotz eines Rückgangs um 5% mit etwas mehr als 160.000 Einheiten weiterhin deutlich über dem Auftragseingang liegt. Die aktuelle Nachfrageschwäche hat zuletzt auch die Aktie des Konkurrenten Daimler Truck zurückkommen lassen, nachdem dieser die Jahresziele nach unten korrigieren musste.
Bei Traton haben die ursprünglichen Prognosen aber weiterhin Bestand. Denn trotz des Absatzrückgangs hat das Unternehmen bei Umsatz und Ergebnis zulegen können. Die Erlöse sind auf Halbjahressicht um 2% auf 23,39 Milliarden € gestiegen, das operative Ergebnis übertraf den Vorjahreswert mit 2,12 Milliarden € sogar um 7%. Hier wirkte sich auch eine verbesserte Kostenstruktur positiv aus.
Für das Gesamtjahr rechnet das Management weiterhin mit einer Absatz- und Umsatzentwicklung zwischen -5 und +10%. Damit lässt sich der Nutzfahrzeughersteller zugegebenermaßen viel Spielraum und schließ auch einen Rückgang nicht aus. Die operative Umsatzrendite wird bei 8,0 bis 9,0% erwartet. Per Ende Juni lag sie bei 9,1%. Im Geschäftsfeld Traton Operations soll der Netto-Cashflow zwischen 2,3 und 2,8 Milliarden € liegen.
Langfristig mit Potenzial
Trotz der anhaltenden Marktnormalisierung und der lahmenden Konjunktur in Deutschland und Europa traue ich der Aktie perspektivisch deutlich höhere Kurse zu. Traton ist mit den Marken MAN, Scania, Navistar und Volkswagen Bus & Truck einer der weltweit führenden Hersteller von Nutzfahrzeugen.
Global wächst der Transportbedarf, zudem müssen Kunden früher oder später ihre alternden Fahrzeugflotten erneuern. Langfristig orientierte Anleger können daher das deutlich reduzierte Kursniveau für einen Einstieg nutzen. Die Aktie wird derzeit mit einem KGV von lediglich 5 gehandelt und lockt überdies mit einer attraktiven Dividendenrendite von 5,5%. Analysten sehen den fairen Wert im Mittel bei 38,05 €.
Aus charttechnischer Sicht sollten Anleger die 200-Tage-Linie (SMA200) im Auge behalten. Auf diesem Niveau scheint sich der Kurs seit einigen Tagen zu stabilisieren. Ein nachhaltiger Rutsch unter den gleitenden Durchschnitt könnte dagegen zu weiteren Abgaben führen.
ℹ️ Traton in Kürze
- Die Traton SE ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG. In ihr sind die Nutzfahrzeugmarken des VW-Konzerns gebündelt, hierzu gehören bedeutende Marken wie MAN, Scania und Navistar. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse.
- Der Konzern unterhält weltweite 33 Produktions- und Montagestandorte in Europa, Nordamerika, Lateinamerika und Afrika. Der Hauptsitz ist in München.
- Die Aktie ist seit Juni im MDAX gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit gut 14 Milliarden €.
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