Traton-Aktie: Was am Allzeithoch zu tun ist
Die Traton-Aktie (WKN: TRATON) hat auf die guten Geschäftszahlen mit einem satten Kursanstieg von +8% reagiert. Das Papier weist insgesamt eine sehr starke Performance auf, hat es doch seit Jahresanfang bereits um fast +35% zugelegt und notiert aktuell auf dem Allzeithoch von 28,50 €. Droht hier jetzt eine Überhitzung?
ℹ️ Traton vorgestellt
- Die Traton SE ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG. In ihr sind die Nutzfahrzeugmarken des VW-Konzerns gebündelt, hierzu gehören bedeutende Marken wie MAN, Scania und Navistar. Das Angebot umfasst leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse.
- Der Konzern unterhält neben dem Hauptsitz in München weltweite 33 Produktionsstätten in 12 Ländern.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet. Der Börsenwert beträgt rund 14 Milliarden €.
Rekordumsatz erreicht
Was sich im laufenden Quartal abzeichnete, verstärkte sich noch im vierten Quartal. Von dieser guten Entwicklung ist der am 5. März veröffentlichte Bericht der vorläufigen Jahreszahlen geprägt. Auf allen Märkten und allen Produktsegmenten war eine hohe Nachfrage zu verzeichnen. Das führte zu einem neuen Rekord beim Umsatz. Mit 46,9 Milliarden € stieg er gegenüber dem Vorjahr um 16%.
Deutlich besser entwickelte sich die Ertragslage. Der operative Gewinn verdoppelte sich nahezu auf 40,3 Milliarden €. Dementsprechend gut fiel die operative Marge mit 8,6% aus – das entspricht einem Anstieg von 5,1 Prozentpunkten. Unterm Strich verblieb ein Konzerngewinn von 4,9 Milliarden €, ein Jahr zuvor lag er bei 2,28 Milliarden €.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung als hervorragend zu bezeichnen. Die Markterwartungen wurden sowohl beim Umsatz als auch beim Ertrag übertroffen.
Dr. Michael Jackstein, CFO und CHRO der Traton Group, kommentierte die Entwicklung so:
Unsere Marken waren 2023 in ihren Märkten sehr erfolgreich. So haben wir als Gruppe einen Rekordumsatz von rund 47 Milliarden € erzielt. Selbst die zweimal im Jahresverlauf angehobene Prognose der bereinigten operativen Rendite konnten wir am Ende mit 8,6 % noch leicht übertreffen.
Jahresausblick uneinheitlich
Ob dieser starke Trend anhält, ist aus Sicht des Unternehmens ungewiss. Beim erwarteten Umsatz geht die Bandbreite daher sehr weit auseinander. Die Spanne der Umsatzveränderung reicht von einem Rückgang von 5% bis zu einem Anstieg um 10%. Bei der operativen Marge wird mit keiner großen Steigerung gerechnet, hier wird ein Wert von 8 bis 9% erwartet.
Die Begründung liegt im Auftragseingang, dieser verringerte sich von rund 334.000 Einheiten auf 264.000 Einheiten. Der Rückgang ist bei allen Produkten festzustellen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Auftragseingang im Jahresverlauf wieder erholt.
Was bedeutet das für die Aktie?
Der Kurs ist seit Jahresanfang um rund +30% gestiegen und liegt jetzt auf Allzeithoch. Im September 2022 begann der aktuelle Aufwärtstrend. Solche extremen Kursanstiege gehen oft in eine stärkere Korrekturphase über. Der Mehrjahres-Chart zeigt, dass diese in der Vergangenheit sehr stark ausfielen.
Meiner Meinung nach handelt es sich um einen soliden Wert, allerdings würde ich bei dem jetzigen Niveau nicht einsteigen. Kurse um 22 € sind eine gute Einstiegsbasis. Für die Aktie spricht, dass die Aktionäre angemessen am Ertrag beteiligt werden. Die Dividende soll von 0,70 € auf 1,50 € angehoben werden – das entspricht einer momentanen Rendite von 5,3%.
Langfristig sehe ich hier deutlich höhere Kurse. Im Vergleich zu Daimler Truck ist die Aktie von Traton klar unterbewertet. Daimler Truck ist bei ungefähr gleicher Ertragskraft und etwas höherem Umsatz deutlich höher bewertet. Deren Marktkapitalisierung mit 34 Milliarden € entspricht dem 2,5-fachen von Traton.
Die UBS sieht mit einem Zielkurs von 27 € momentan ebenfalls kein weiteres Potenzial. Warburg Research sieht den fairen Kurs bei 31 €.
Mein Fazit: Langfristig besteht Potenzial, vorerst sollte jedoch eine deutliche Korrektur abgewartet werden.
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