Trump und die Zölle: Das ist jetzt ratsam für Anleger
US-Präsident Donald Trump ist erst seit kurzem im Amt und schon bringt er die Börsen massiv in Bedrängnis. Als er die zukünftigen Zölle für die einzelnen Länder der Welt vorstellte, stürzten weltweit die Kurse an den Börsen ab. Was bedeutet das jetzt für Anleger?
Disruptive Wirtschaftspolitik eingeleitet
Zu Beginn der zweiten Amtszeit will Trump anscheinend das vollenden, was er angekündigt hatte: „America first“, so lautet die kurze Beschreibung seiner Wirtschaftspolitik. Er ist der Überzeugung, dass die Handelspartner die USA stark benachteiligen. Dieser Missstand soll beseitigt werden.
Das Instrument, mit dem er dieses Ungleichgewicht beseitigen will, sind Zölle. Zölle sind in den Handelsbeziehungen zwischen Nationen ein übliches Instrumentarium, um die Warenströme zu steuern. Insbesondere sollen damit Billigimporte begrenzt werden.
Am 2. April, dem von ihm so titulierten „Liberation Day“, stellte der US-Präsident seine Liste mit den jeweiligen Länderzöllen vor. Besonders drastisch fielen die Zölle für China sowie andere asiatische Länder aus. Aber auch die EU wurde mit Zöllen von rund 20% belegt, für andere Produkte sogar 25%.
Auswirkungen von Zöllen
Zölle sollen die Inlandswirtschaft vor billigen Importen schützen. Sie führen dazu, dass die Absatzpreise sich erhöhen und die inländischen Vergleichsgüter wettbewerbsfähiger werden.
Die neuen Zölle von Trump werden sich massiv auf die USA sowie die anderen Nationen auswirken. Um bei Deutschland zu bleiben, trifft es bestimmte Branchen sehr hart. Deutschland exportierte 2024 in die USA Waren im Wert von 161 Milliarden €, gleichzeitig wurden Waren im Wert von 91 Milliarden € importiert. Somit ergibt sich ein Überschuss von 70 Milliarden €.
Die angekündigten Zölle wirken sich auf die deutsche Seite insgesamt sehr negativ aus. Aber auch für amerikanische Verbraucher werden sie nachteilige Folgen haben.
Branchen mit den größten Auswirkungen
Die Hauptbranchen beim deutschen Export sind Automobil, Stahl, Pharma- und Chemie sowie der Maschinenbau. Daher werden dort auch die größten Impulse zu erwarten sein.
Mit 13,1% sind die USA die größte Exportnation für deutsche Automobilindustrie. Besonders hoch ist die Abhängigkeit von Porsche; ein Viertel der Absatzmenge geht in die USA. Bei BMW und Mercedes sind es 16%, bei VW und Audi etwas weniger. Aber auch die Zulieferer der Automobilindustrie werden von den Zöllen betroffen. Die wichtigsten Akteure hier sind Continental und Schaeffler.
Auf Stahl- und Aluminiumprodukte werden bereits Zölle von 25% erhoben. Damit wollen die USA die eigene Stahlindustrie schützen. Größte börsennotierte Exporteure sind ThyssenKrupp und Salzgitter.
Ebenfalls betrifft es die Chemie- und die Pharmabranche sehr hart. Hier liegt das Gesamtvolumen der US-Exporte bei 38 Milliarden €. Bayer und BASF sind die größten Pharma- und Chemiekonzerne. Betroffen sind auch die deutschen Anlagen- und Maschinenbauer mit ihren hohen US-Exporten. Hier gibt es zahlreiche börsennotierte Unternehmen.
Neben diesen wichtigsten Branchen wirken sich die neuen Zölle auf zahlreiche andere Bereiche negativ aus.
Insgesamt sind die negativen Auswirkungen sehr hoch, sie werden die bisherigen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA massiv beschädigen.
Was bedeutet das für die Aktien?
Einen ersten Eindruck von den Auswirkungen gab es in der vergangenen Handelswoche. Fast alle Aktien der großen deutschen Indizes DAX, MDAX und TecDAX, aber auch kleinere Werte erlitten heftige Verluste. Die Kursverluste betrafen auch alle anderen Börsen, letztendlich auch die US-Börsen. Die neuen Zölle wirken sich auch in den USA negativ aus. Hier brachen die Börsen ebenfalls deutlich ein.
Die betroffenen Nationen kündigten bereits Gegenzölle an. Das ist für die weiteren Kursentwicklungen kein gutes Zeichen. Daher wird die Volatilität an den Börsen sehr hoch ausfallen.
Auch weniger vom Export abhängige Aktien, insbesondere Aktien von Immobiliengesellschaften, werden unter den negativen Auswirkungen leiden und in Sippenhaft genommen.
Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Wochen zu größeren Kursschwankungen kommen wird. Die Vorhersage zukünftiger Kursentwicklungen sowie die Aussichten der einzelnen Werte werden deutlich schwieriger.
Anleger sollten sich darauf einstellen. Die Mitnahme kurzfristiger Kursgewinne kann sich daher empfehlen. Ebenfalls dürfte der Liquiditätsaufbau von Vorteil sein. Wer investiert ist und hohe Verluste erlitt, sollte die Ruhe bewahren und an seinen Investments festhalten. Was gestern gut war, ist heute nicht schlecht. Mittel- und langfristig überstanden die Aktien jede Krise. Dies gilt auch für die chaotische Wirtschaftspolitik von Trump sowie die neuen US-Zölle.
Übrigens: Premiumprodukte sowie Güter mit hohem Know-how werden immer gefragt.
(Ergänzend sei erwähnt: In unserem exklusiven Report „Motoren-Machtkampf“ wird ein unentdeckter Champion präsentiert, der das Zeug hat, Tesla & Co. in den Schatten zu stellen.)
Donald Trump in Kürze
- Donald Trump ist der 45. und 47. Präsident der USA. Er war von 2016 bis 2020 das erste Mal Präsident der USA und seit 20. Januar 2025 das zweite Mal.
- Trump ist mit seinen Immobiliengeschäften vermögend geworden.
- Sein Slogan lautet: „Make America great again“
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